Ostholstein: Junge Wilde Academy

Wie tickt die Arbeitsgeneration von morgen?

Die Junge Wilde Academy in Neustadt in Holstein möchte Unternehmen mit der zukünftigen Arbeitsgeneration verbinden. Die Herausforderungen sehen die Geschäftsführer Alexander Karnebogen und Dilan Disli in der generationsübergreifenden Kommunikation.
Mit einem farbenfrohen Workbook in den Händen lauschen junge Fachkräfte den Ausführungen ihrer Coaches Dilan Disli und Alexander Karnebogen. Das Thema des Seminars ist Persönlichkeitsbewusstsein und im Mittelpunkt steht für jeden Teilnehmenden die Frage, wie sich die eigenen Potenziale in der Arbeitswelt nutzen lassen. „Persönlichkeitsentwicklung sollte im Schulalltag ein Schwerpunkt sein“, sagt Karnebogen, „aber das Bildungssystem zu einer Veränderung zu bewegen, ist schwierig.“ Karnebogen und Disli lernten sich in einem Training für Führungskräfte kennen. Es gab hitzige Diskussionen um die Themen: Arbeitsmoral der Jugend, den Generationskonflikt und die zukünftige Arbeitswelt.
„Im Training haben wir uns gefragt, welche Kompetenzen junge Menschen mitbringen müssen und wie diese vermittelt werden können“, erzählt Disli. Als Ergebnis gründeten die beiden 2021 kurzerhand die Junge Wilde Academy und bieten ein zukunftsorientiertes Talent-Programm für KMUs in der Region an. In zwölf Modulen, die monatlich in einem Präsenztermin stattfinden, bekommen die jungen Teilnehmer von Experten die fachübergreifenden Kompetenzen vermittelt, die in Zukunft zu den wichtigsten Fähigkeiten einer Fachkraft gehören.
Wir müssen unsere Fachkräfte so weiterbilden, dass wir sie mit ihren Stärken und Potenzialen behalten und auch an den passenden Stellen einsetzen können, wo wir sie brauchen.
Als sogenannte GenZlator stehen Disli und Karnebogen während des Programms auch Führungskräften beratend zur Seite – eine Zusammensetzung aus den Wörtern Generation Z und Translator. Wertschätzung, sinnvolle Arbeit und Wohlbefinden: Ein Unternehmen, das diese Dinge nicht ehrlich kommuniziert, schauen sich junge Leute nicht an. Um Fachkräfte zu binden, rät die Academy Unternehmen zu Agilität, Transformation und Akzeptanz. „Kaffee und Obst reichen nicht mehr aus, um Mitarbeiter zu binden“, sagt Karnebogen.
Es geht darum, agile Lösungen zu finden, neue Türen zu öffnen und altes Denken loszulassen, denn die Arbeitswelt verändert sich stetig. „Gerade bei dieser Schnelllebigkeit, in der sich Jobs ständig verändern, willst du deine Kraft doch so weiterentwickeln, dass sie bleibt“, sagt Disli. „Diese Schnelllebigkeit bringen junge Menschen mit. Wir müssen unsere Fachkräfte also so weiterbilden, dass wir sie mit ihren Stärken und Potenzialen behalten und auch an den passenden Stellen einsetzen können, wo wir sie brauchen.“
Swantje Altenburg