Medieninformation vom 17. Mai 2021

IHK-Talkreihe zur Unternehmensnachfolge

Früher oder später trifft es jede Unternehmerin und jeden Unternehmer: Sie beginnen sich Gedanken zu machen, wie es mit der eigenen Firma weitergehen soll, wenn der wohlverdiente Ruhestand mit großen Schritten näherrückt. Eine rechtzeitige Vorbereitung der Unternehmensnachfolge ist dabei das Gebot der Stunde.
Doch was einfach klingt, ist laut den Nachfolgeexperten von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg in der Praxis oft ein vielschichtiger Vorgang, bei dem viele allgemeine wie auch individuelle Fragestellungen und emotionale Herausforderungen zu klären und zu meistern sind.
Da die Pandemie die Nachfolgesituation nicht einfacher gemacht hat, widmet die IHK dem Thema Unternehmensnachfolge – speziell in den Branchen Gastronomie und Handel – nun eine eigene Talkreihe, in der sie das Thema gemeinsam mit weiteren Experten von allen Seiten beleuchtet. Ziel ist es, den betroffenen Betrieben Möglichkeiten auf zuzeigen und wertvolle Tipps mit an die Hand zu geben.
„Eine Nachfolgeregelung ist nicht einfach mit einer Unterschrift erledigt. Sowohl Übergeber wie auch Nachfolger haben oft ganz eigene Vorstellungen, die es gilt auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Und dieser Prozess benötigt neben der eigentlichen Suche häufig viel Zeit. Steht ein Generationenwechsel erst einmal vor der Tür, können eine zu spät begonnene Suche nach einem passenden Nachfolger zu einer echten Krise bis hin zur Betriebsaufgabe und den Verlust von Arbeitsplätzen führen“, so Marlene Roming, die bei der IHK die Bereiche Existenzgründung und Nachfolge verantwortet.
Daniela Hermann, IHK-Projektleiterin für Tourismus, betonte die Brisanz des Themas für den Handel und das Gastgewerbe und veranschaulichte die daraus resultierende Bedeutung für die Region anhand von Zahlen: „Momentan stehen allein in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg zirka 3.200 Unternehmen zur Nachfolge an. Das entspricht etwa einem Drittel aller Betriebe in den beiden Branchen Handel und Gastgewerbe. Problematisch ist dabei, dass es einen Angebotsüberhang gibt. Es suchen also aktuell deutlich mehr Unternehmen einen potenziellen Nachfolger als tatsächlich gefunden werden können.“
Rede und Antwort stand den beiden IHK-Mitarbeiterinnen in der ersten Ausgabe dieser neuen Talkreihe Rechtsanwalt und Nachfolgeexperte Elmar Uricher. Auch er betonte, dass es wichtig sei, Nachfolgen möglichst frühzeitig anzugehen. Man solle die Pandemiezeit als Chance sehen, um die Zeit zur Restrukturierung zu nutzen und sich dann auch mit der Nachfolge auseinanderzusetzen. Denn auch wenn die Zahlen aktuell schlecht sind, müsse berücksichtigt werden, dass die Erwerber eines Betriebes auch immer in die Zukunft blicken.
Eine Aufzeichnung der kompletten Gesprächsrunde mit vielen wertvollen Hinweisen, die Unternehmensnachfolge richtig anzugehen und auch umzusetzen, finden interessierte Unternehmen auf der Homepage der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg unter www.ihk-sbh.de/talkreihe-nachfolge. In einer weiteren Ausgabe wird dann auch die interne Familiennachfolge nochmals näher betrachtet.
Neuer IHK-Arbeitskreis Nachfolge
Aufgrund der hohen Bedeutung dieses Themas befindet sich die IHK parallel im Aufbau eines Arbeitskreises zum Thema Nachfolge. Dieser richtet sich an die für den Nachfolgeprozess verantwortlichen Personen sowie an Organisationen, die regelmäßig mit Unternehmensnachfolgen zu tun haben. Hier schafft die IHK eine Plattform, auf der sich die Arbeitskreismitglieder regelmäßig austauschen und gemeinsame Lösungsansätze erarbeiten können. So sollen betroffene Unternehmen in der Region noch besser unterstützt und die Nachfolgesituation entschärft werden. Der Arbeitskreis ist offen für weitere Interessenten. Weitere Informationen sind abrufbar unter www.ihk-sbh.de/ak-nachfolge.