06 | 2023

Energie: Betriebe auf dem Prüfstand

Gasspeicher gefüllt, Strompreis gesunken. Ist die Energiekrise überstanden? Nein. Die Energiekosten liegen noch immer deutlich höher als vor dem Russland-Ukraine-Krieg. Für viele Betriebe, besonders aus der Industrie, weiterhin eine drückende Last.
Das hohe Preisniveau resultiert nicht zuletzt aus dem schleppenden Ausbau der erneuerbaren Energien und der entsprechenden Übertragungs- sowie Verteilernetze. Hinzu kommen Steuern und Abgaben auf den Stromverbrauch. An mangelnden Möglichkeiten liegt es dabei nicht: Potenziale für die verstärkte Nutzung von Wind und Sonne sind besonders in der Metropolregion Rhein-Neckar nämlich durchaus vorhanden.  
Wenngleich sich keine rasche Besserung abzeichnet, ist die Wirtschaft den Preisen für Strom und Gas nicht hilflos ausgeliefert. Allein bei der Energieversorgung eröffnen sich den Unternehmen einige Möglichkeiten, Stichwort Kooperation. Darüber hinaus sollten Betriebe prüfen, ob eine Dachfläche zur Verfügung steht, auf der mit einer Photovoltaik-Anlage eigener Strom erzeugt werden kann. Auch eine erneute Kontrolle ist angeraten: Infolge des Klimawandels sind bei den statischen Vorschriften geringere potenzielle Schneelasten zu berücksichtigen. Zudem wurden die Module leichter. Deshalb ist es nun möglich, zusätzliche Solaranlagen zu installieren. In Einzelfällen kann es sich lohnen, Geothermie zur eigenen Strom- und Wärmeproduktion zu nutzen. Die Region hat viel geothermisches Potenzial. Allerdings ist der Planungsaufwand – etwa für Genehmigungen und Exploration – erheblich. Gerade größere Unternehmen sind hier als Selbstversorger mit eigenen Kraftwerken, entsprechendem Fachwissen und mehr Handlungsoptionen grundsätzlich im Vorteil.

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