05 | 2023

Gutes Klima für Unternehmen

Was zeichnet den Wirtschaftsstandort Rhein-Neckar-Kreis aus? Wovon profitieren Betriebe? Worin bestehen Herausforderungen? Ein Porträt. 
Fragt man Landrat Stefan Dallinger nach einer Überschrift für den Rhein-Neckar-Kreis, lautet seine Antwort, ohne zu zögern: “Baden-Württemberg im Kleinen”. Der Politiker verweist dabei auf die vielfältige Landschaft, eine gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur und einem gesunden Branchenmix aus Anlagen- und Maschinenbau, Informations- und Biotechnologie. Hidden Champions wie Junker-Filter und Biorepair in Sinsheim sowie St. Hippolyt Mühle Ebert in Dielheim zeigen, was den Kreis so erfolgreich macht: Innovation und Tradition, immer nah an technischen Entwicklungen und am Menschen. Deshalb sind hier auch zahlreiche börsennotierte Unternehmen ansässig, etwa SAP in Walldorf bzw. St. Leon-Rot oder Heidelberger Druckmaschinen und MLP in Wiesloch. Und touristisch hat die Region ebenso einiges zu bieten – etwa Sinsheim mit dem Technikmuseum, der Klimaarena und der Badewelt.  
Als “Land im Kleinen” steht der Rhein-Neckar-Kreis aber auch vor ähnlichen Problemen wie Baden-Württemberg: So konnten die Sanierung und der Ausbau der Infrastruktur in den vergangenen Jahren nicht immer mit dem zunehmenden Verkehr Schritt halten. Nun sollen die A6 sowie die A5 beschleunigt saniert und ausgebaut werden. Hinzu treten der vierspurige Ausbau der L 723 und die Ortsumfahrung Altwiesloch. Auf der Agenda des Kreises ganz oben stehen ebenso die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs sowie die Schaffung leistungsfähiger Radschnellwege.
Viel zu tun gibt es auch bei der Energiewende. Im Landkreis besteht erhebliches Potenzial für den Ausbau der Photovoltaik – sowohl auf Frei- als auch auf Dachflächen. Der Kreis und seine Kommunen wollen dieses Potenzial nicht nur pragmatisch nutzen, sondern auch mit vielfältigen Angeboten Unternehmen und Bürger beim Klimaschutz mitnehmen. Dass dieser Pragmatismus und „ein offenes Ohr für die Wirtschaft“ (so IHK-Geschäftsführer Andreas Kempff) wichtige Standortfaktoren sind, zeigt sich ebenso beim kommunalen Flächenmanagement. Hier sind die Mittelzentren auf einem guten Weg, in ihren Innenstädten ein attraktives Angebot von Einzelhandel und Gastronomie zu schaffen, Leerstände zu vermeiden und die Aufenthaltsqualität zu verbessern.

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