03 | 2024

Kommunalentwicklung – Mittelzentren im Mittelpunkt

Buchen, Eberbach, Mosbach, Schwetzingen, Sinsheim, Walldorf/Wiesloch und Weinheim: alles Mittelzentren, aber sehr unterschiedlich.
Versorgungsfunktion für das Umland: Laut Studie des Landes Baden-Württemberg zur strukturellen Bedeutung mittlerer Städte im ländlichen Raum sind diese in diesen Kommunen von besonderer Bedeutung. Das Ergebnis bildet sich in unserer Region deutlich bei Mosbach und Buchen ab. Hier sind laut IHK-Kaufkraftanalyse die Umsätze vor Ort überdurchschnittlich. Es werden sehr viele Einkäufe vor Ort gemacht, die Wege nach Heidelberg und Mannheim sind weiter. Walldorf und Schwetzingen gelingt es ebenfalls eine hohe Kaufkraftbindungsquote zu generieren. 
Untersucht wurden in der Studie die Strukturdaten von insgesamt fünfzig mittleren Städten im ländlichen Raum, die im Landesentwicklungsplan als Mittelzentrum ausgewiesen sind. Dieser Begriff tauchte in Deutschland erstmal in den 1930ern auf, der Geograf Walter Christaller entwickelte das System der zentralen Orte. Demnach bestimmt weniger die Größe eines Ortes seine Bedeutung als viel mehr seine Infrastruktur im Vergleich zur näheren Umgebung. Neben Einwohnerzahl sind Ausstattung, Erreichbarkeit, Tragfähigkeit oder ein eindeutig zuzurechnender Einzugsbereich entscheidend. Die zentralen Orte wurden nach diesen Vorgaben in drei Kategorien eingeteilt: Oberzentren, Mittelzentren und Unterzentren. 
Vergleicht man die sieben Mittelzentren in unserer Region, fällt auf: Jede Kommune steht vor ganz eigenen Herausforderungen. Das industriell geprägte Weinheim mit vielen Traditionsunternehmen belegt nach Spitzenreiter Walldorf in Sachen Gewerbesteueraufkommen Platz 2. Allerdings stoßen beide Mittelzentren wie auch Wiesloch bei freien Gewerbeflächen an ihre Grenzen. In Sinsheim wird die Energiewende vorangetrieben, in Eberbach und Mosbach die Innenstadtentwicklung. Und in Buchen und Schwetzingen definiert man Versorgungsfunktion für das Umland längst breiter als Einkaufen, nämlich hinsichtlich Fachkräftesicherung und Tourismus. 

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