04 |2023

"Weder durchdacht noch abgestimmt"

Die selbst ernannte “Zukunftskoalition” in Berlin gibt im Zusammenhang dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) gerade ein erstaunliches Schauspiel ab. Ob so Zukunft zu gewinnen ist, erscheint selbst den wohlmeinendsten Beobachtern fraglich. Leider steht das GEG exemplarisch für eine Regierungshandeln, mit dem Unternehmerinnen und Unternehmen zunehmend fremdeln. Art, Maß und Geschwindigkeit einer verfehlten und immer ausufernden Regulatorik ist aus Sicht der Wirtschaft kaum noch hinnehmbar: weder durchdacht noch abgestimmt, dafür immer von oben herab, so der Eindruck. Daher unser dringender Appell Richtung Politik: Keine kurzsichtigen Entscheidungen mehr, sondern gemeinsam mit uns nachhaltige Lösungen finden!
Unser dringender Appell Richtung Politik: Trefft keine kurzsichtigen Entscheidungen, sondern findet zusammen mit uns nachhaltige Lösungen!
Denn wir haben keinen Zielkonflikt bei der ökologischen Transformation. Die Wirtschaft ist vielmehr zentraler Akteur: Die klimaneutralen Lösungen kommen aus den Unternehmen – gerade die Wärmewende zeigt das beispielhaft! Wir als IHK setzen uns darüber hinaus regional für nachhaltige Lösungen ein. Beispiel Verkehrsplanung: Gemeinsam mit dem ADFC fordern wir mehr Tempo bei Planung und Bau des Radschnellwegenetzes der. Die Politik muss möglichst schnell viele Gewerbegebiete und Standorte von Großunternehmen dem geplanten Radschnellwegenetz anschließen. Denn Radschnellwege als schnelle und sichere Verbindungen sind für Pendler perfekt bei kurzen bis mittleren Entfernungen.
Mehr Tempo brauchen wir nicht nur bei der Infrastruktur, sondern auch bei der Stärkung des Arbeitsmarkts: Getrieben durch die ökologische und die digitale Transformation gibt es insbesondere im gewerblich-technischen Bereich einen enormen Bedarf an beruflich qualifizierten Fachkräften. So erfährt die berufliche Bildung in der politischen und öffentlichen Diskussion gerade eine neue Wertschätzung – endlich! Die duale Ausbildung lebt von engagierten Azubis, Ausbildern und natürlich Betrieben. Politik, Arbeitsverwaltung, Schulen und Wirtschaft sollten gemeinsam daran arbeiten, eine realistische(re) Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen zu gewährleisten. Was wir nicht brauchen, ist eine sogenannte Ausbildungsgarantie, die völlig an der Problemstellung vorbei ginge. Es mangelt nicht an Ausbildungsplätzen, sondern an qualifizierten Bewerbern.