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Mit Leidenschaft zum Spitzenabschluss
Sechs Nachwuchstalente aus der Oberpfalz haben ihre berufliche Ausbildung als deutschlandweit Beste abgeschlossen. Unter ihnen sind Julian Kaiser, Koch im Drahthammer Schlöß’l in Amberg, und Maria Rittivoin, Fachkraft für Wasserwirtschaft bei S2 BERATENDE INGENIEURE in Barbing im Landkreis Regensburg.
Julian Kaiser ist Koch mit Leib und Seele. Am Herd, zwischen Töpfen, Pfannen und vielen frischen Zutaten, hat er seinen Traumberuf gefunden. Seine Ausbildung hat der 19-Jährige im Drahthammer Schlöß‘l in Amberg abgeschlossen. Dass es so kommen würde, war bei seinem Ausbildungsbeginn noch nicht absehbar. „Bis zur neunten Klasse war ich recht planlos, was ich mal beruflich machen möchte“, erinnert sich Kaiser. „In der Schule hat mir im Hauswirtschaftsunterricht das Kochen Spaß gemacht. Also habe ich ein Praktikum in der Großküche im Krankenhaus gemacht, um herauszufinden, ob der Beruf Koch etwas für mich wäre.“ Nach dem Praktikum stand fest: Dieser Beruf ist es!
Kaiser bewarb sich sowohl für eine Ausbildung in der Großküche des Klinikums als auch im Restaurant des Drahthammer Schlöß‘ls. Nach zwei Zusagen entschied er sich für die Küche, in der er sein Praktikum gemacht hatte. „Dort kannte ich das Team und die Aufgaben schon. Außerdem denkt man mit 15 erst einmal: Im Krankenhaus habe ich am Wochenende frei, ich verdiene etwas mehr. Und man hört immer wieder, dass in Restaurantküchender Ton etwas rauer sein soll“, erinnert er sich. Im September 2021 begann die Ausbildung in der Großküche, in der im Schichtsystem mehr als 50 Personen arbeiten. Jeden Tag mussten große Mengen Essen für die Patienten strikt nach Plan gekocht werden und zu einer festen Zeit fertig sein. „Da war wenig Kreativität möglich“, sagt Kaiser. „Aber Zweifel an meiner Berufswahl hatte ich nie.“
Kaiser bewarb sich sowohl für eine Ausbildung in der Großküche des Klinikums als auch im Restaurant des Drahthammer Schlöß‘ls. Nach zwei Zusagen entschied er sich für die Küche, in der er sein Praktikum gemacht hatte. „Dort kannte ich das Team und die Aufgaben schon. Außerdem denkt man mit 15 erst einmal: Im Krankenhaus habe ich am Wochenende frei, ich verdiene etwas mehr. Und man hört immer wieder, dass in Restaurantküchender Ton etwas rauer sein soll“, erinnert er sich. Im September 2021 begann die Ausbildung in der Großküche, in der im Schichtsystem mehr als 50 Personen arbeiten. Jeden Tag mussten große Mengen Essen für die Patienten strikt nach Plan gekocht werden und zu einer festen Zeit fertig sein. „Da war wenig Kreativität möglich“, sagt Kaiser. „Aber Zweifel an meiner Berufswahl hatte ich nie.“
Eine neue Welt
Wenn man den 19-Jährigen heute nach den Highlights in seiner Ausbildungszeit fragt, sagt er ohne zu zögern: „Mein erster Tag im außerbetrieblichen Praktikum!“ Damals, im Februar 2023, tat sich für ihn eine neue Welt auf. Teil seiner Ausbildung in der Großküche war ein außerbetrieblicher Ausbildungsteil in einer Gaststätte. Er entschied sich fürs Drahthammer Schlöß’l. „Dort habe ich zum ersten Mal erlebt, wie der Beruf Koch auch aussehen kann. Wie man im Team gemeinsam kreativ wird und herumprobiert, um coole und moderne Gerichte zu kreieren.“ Kaiser merkte, was ihm in der Ausbildung bisher unbewusst gefehlt hatte, und entschied sich, den Ausbildungsbetrieb zu wechseln.
„Natürlich hab ich sofort gesagt: Ja, komm zu uns ins Team!“, erinnert sich Margit Michel-Trettenbach. Die Chefin des Drahthammer Schlöß’ls hat schon viele Azubis erlebt. Jemanden wie Julian Kaiser zu finden, sei selten. „Wir haben sofort gesehen, dass er viel Potenzial hat: Wie er seinen Arbeitsplatz vorbereitet, wie er die Rohmaterialien wertschätzt, wie filigran und fein er arbeitet“, erzählt Michel-Trettenbach. „Man muss mit Herzblut kochen, dann ist man für diesen Beruf geboren. Julian ist nicht nur ehrgeizig, engagiert und strebsam, man spürt bei ihm auch die Liebe und Leidenschaft für den Beruf. Dass er seine Ausbildung nun als Bester in ganz Deutschland abgeschlossen hat, macht unser ganzes Haus sehr stolz!“
„Natürlich hab ich sofort gesagt: Ja, komm zu uns ins Team!“, erinnert sich Margit Michel-Trettenbach. Die Chefin des Drahthammer Schlöß’ls hat schon viele Azubis erlebt. Jemanden wie Julian Kaiser zu finden, sei selten. „Wir haben sofort gesehen, dass er viel Potenzial hat: Wie er seinen Arbeitsplatz vorbereitet, wie er die Rohmaterialien wertschätzt, wie filigran und fein er arbeitet“, erzählt Michel-Trettenbach. „Man muss mit Herzblut kochen, dann ist man für diesen Beruf geboren. Julian ist nicht nur ehrgeizig, engagiert und strebsam, man spürt bei ihm auch die Liebe und Leidenschaft für den Beruf. Dass er seine Ausbildung nun als Bester in ganz Deutschland abgeschlossen hat, macht unser ganzes Haus sehr stolz!“
Weiterbildung zum Küchenmeister
Kaiser ist einer, der bei allem Erfolg bescheiden bleibt. „Ich bin froh, dass ich meine Ausbildung hier mit der Unterstützung meiner Chefin, der Küchenchefin, des Sous-Chefs und auch meiner Eltern machen konnte“, sagt der 19-Jährige und verrät seine Zukunftspläne: „Ich mache bald die Weiterbildung zum Küchenmeister, möchte aber während dieser Zeit an den Wochenenden hier weiterarbeiten.“ An die Arbeitszeiten am Abend und an den Wochenenden hat er sich längst gewöhnt. „Natürlich nervt es auch mal, wenn man im Sommer immer dann zur Arbeit muss, wenn die Freunde Feierabend haben und das schöne Wetter draußen genießen können. Aber meist denke ich darüber nicht mehr nach.“ Auch an den Umgangston in der Restaurantküche, der in stressigen Situationen auch mal rauer wird, hat er sich schnell gewöhnt. „Gerade, wenn viel los ist, braucht man ein gutes Durchhaltevermögen, um sich behaupten zu können. Aber dadurch habe ich mich persönlich weiterentwickelt und viel Selbstbewusstsein bekommen.“ Inzwischen sind Tage wie Ostern, Valentinstag oder Silvester, an denen das Restaurant voll besetzt ist, ein Highlight für ihn. „Da sieht man, was man aus fünf Leuten in der Küche herausholen kann. An solchen Tagen gehe ich besonders stolz in den Feierabend.“
Vom Praktikum zur Ausbildung
Auch Maria Rittivoin ist die Beste ihres Faches. Sie hat ihre Ausbildung zur Fachkraft für Wasserwirtschaft im Ingenieurbüro S2 BERATENDE INGENIEURE in Barbing absolviert. Eigentlich wollte die 19-Jährige Bauzeichnerin werden. Im Praktikum bei ihrem späteren Ausbildungsbetrieb durfte sie nicht nur in diesen Beruf hineinschnuppern, sondern auch die weiteren Aufgabenfelder des Ingenieurbüros kennenlernen. „Bis dahin kannte ich den Beruf ‚Fachkraft für Wasserwirtschaft‘ nicht“, erzählt sie. „Im Praktikum fand ich das Thema Wasser total spannend und die Ausbildung viel spezifischer und interessanter als die Bauzeichner-Ausbildung.“
Als Fachkraft für Wasserwirtschaft arbeitet sie am Puls der Zeit. Sie befasst sich mit Hochwasserschutzmaßnahmen wie beispielsweise der Planung von Rückhaltebecken oder Renaturierungen, sie begleitet Baumaßnahmen wie den Bau von Dämmen und erstellt Sturzflutkonzepte. Ihr Arbeitsort sind oft sogenannte Gewässer der 3. Ordnung, also kleine Gewässer und Bäche, die bei Starkregen schnell mal über die Ufer treten. „Wir arbeiten nicht nur eng mit Gemeinden zusammen, sondern informieren auch die Bevölkerung und sensibilisieren sie für Gefahren durch Wasser.“
Als Fachkraft für Wasserwirtschaft arbeitet sie am Puls der Zeit. Sie befasst sich mit Hochwasserschutzmaßnahmen wie beispielsweise der Planung von Rückhaltebecken oder Renaturierungen, sie begleitet Baumaßnahmen wie den Bau von Dämmen und erstellt Sturzflutkonzepte. Ihr Arbeitsort sind oft sogenannte Gewässer der 3. Ordnung, also kleine Gewässer und Bäche, die bei Starkregen schnell mal über die Ufer treten. „Wir arbeiten nicht nur eng mit Gemeinden zusammen, sondern informieren auch die Bevölkerung und sensibilisieren sie für Gefahren durch Wasser.“
Vermessungen im Winter
Im Spätherbst, wenn es in vielen Berufen die Menschen zurück ins Büro zieht, beginnt für Rittivoin und ihre Kollegen die Vermessungssaison. „Im Sommer arbeite ich fast nur im Büro. Im Winter bin ich 80 Prozent der Zeit draußen unterwegs“, erzählt Rittivoin. „Wenn die Bäume nicht mehr belaubt sind, können wir leichter Vermessungen durchführen.“ Die Kälte macht der 19-Jährigen wenig aus. „Dann muss man sich einfach noch etwas Warmes unter die Wathose anziehen, ehe man in die Gewässer geht“, sagt sie mit einem Schmunzeln. „Ich liebe es, schon unterwegs zu sein, wenn es morgens noch ganz ruhig ist.“
Der Beruf „Fachkraft für Wasserwirtschaft“ wird klassisch in Wasserwirtschaftsämtern ausgebildet. In ihrem Betrieb hat Rittivoin davon profitiert, dass sie
auch einen Teil der Bauzeichner-Ausbildung, für die sie sich ursprünglich interessiert hatte, erhalten hat. „Im Ingenieurbüro sind wir breit aufgestellt und arbeiten oft über mehrere Fachbereiche hinweg an Lösungen“, erklärt ihr Ausbilder Daniel Höchstetter. „Die Kunst ist es, Spezialist im eigenen Fachbereich zu sein, aber auch die Basics der angrenzenden Bereiche zu kennen.“
Der Beruf „Fachkraft für Wasserwirtschaft“ wird klassisch in Wasserwirtschaftsämtern ausgebildet. In ihrem Betrieb hat Rittivoin davon profitiert, dass sie
auch einen Teil der Bauzeichner-Ausbildung, für die sie sich ursprünglich interessiert hatte, erhalten hat. „Im Ingenieurbüro sind wir breit aufgestellt und arbeiten oft über mehrere Fachbereiche hinweg an Lösungen“, erklärt ihr Ausbilder Daniel Höchstetter. „Die Kunst ist es, Spezialist im eigenen Fachbereich zu sein, aber auch die Basics der angrenzenden Bereiche zu kennen.“
Als Fachkraft für Wasserwirtschaft befasst sich Maria Rittivoin u.a. mit Hochwasserschutzmaßnahmen oder Renaturierungen.
Modellerstellung ist das Highlight
Höchstetter hat Rittivoin schon während ihres Praktikums bei S2 BERATENDE INGENIEURE kennengelernt. „Sie war sehr offen und interessiert und ist uns direkt positiv aufgefallen. So war es leicht, uns für sie als Auszubildende zu entscheiden“, erinnert er sich. Bereits nach einem halben Jahr sei die heute 19 Jährige fester Bestandteil des Teams gewesen. „Maria wollte immer mehr wissen und lernen. Sie hat sich aktiv eingebracht, bereits früh Konzepte mitentwickelt und Vermessungen eigenverantwortlich organisiert. Als Ausbilder war es eine Freude, sie durch die Ausbildung zu begleiten.“
Maria Rittivoin würde sich wieder für genau diese Ausbildung entscheiden. Ihr Highlight ist bis heute die Modellerstellung am Computer. „Es haut mich jedes Mal um, wenn ich sehe, wie aus ein paar Punkten und Linien am Ende ein umfassendes 3D-Modell entsteht“, erzählt sie. „Die Ergebnisse zu sehen, macht mich stolz!“ Um sich noch mehr Wissen anzueignen, möchte Rittivoin in zwei Jahren die Weiterbildung zur Bautechnikerin in Vollzeit beginnen. Schon heute plant sie, danach zu ihrem Ausbildungsbetrieb zurückzukommen. „Die Aufgaben, die Themen, die Kollegen: Von Anfang an war dieser Beruf genau meins!“
Maria Rittivoin würde sich wieder für genau diese Ausbildung entscheiden. Ihr Highlight ist bis heute die Modellerstellung am Computer. „Es haut mich jedes Mal um, wenn ich sehe, wie aus ein paar Punkten und Linien am Ende ein umfassendes 3D-Modell entsteht“, erzählt sie. „Die Ergebnisse zu sehen, macht mich stolz!“ Um sich noch mehr Wissen anzueignen, möchte Rittivoin in zwei Jahren die Weiterbildung zur Bautechnikerin in Vollzeit beginnen. Schon heute plant sie, danach zu ihrem Ausbildungsbetrieb zurückzukommen. „Die Aufgaben, die Themen, die Kollegen: Von Anfang an war dieser Beruf genau meins!“
(Autorin: Antonia Küpferling)