Region

Kommunalentwicklungs-Award

Die IHK zeichnet mit dem Kommunalentwicklungs-Award Ideen und Konzepte einer aktiven Kommunalentwicklung aus.

IHK vergibt Award für engagierte Städte und Gemeinden

Die Corona-Pandemie hat viele Trends, wie beispielsweise die Zunahme des Onlinehandels, beschleunigt und damit den Druck auf Innenstädte, Ortszentren und die dort ansässigen Unternehmen erhöht. Mit welchen Mitteln können Kommunen diesen Wandel bewältigen und dabei Ihre ansässigen Gewerbetreibenden unterstützen? Um diese Fragen zu beantworten und um Kommunen für ihr Engagement im Sinne der Unternehmen auszuzeichnen, hat die IHK den Kommunalentwicklungs-Award ins Leben gerufen.
Es sollen Ideen und Konzepte einer aktiven Kommunalentwicklung ausgezeichnet werden, durch die Gewerbetreibende direkt oder auch indirekt profitieren.

Preisträger 2023

Kommunen mit mehr als 8.000 Einwohner

Die Stadt Neunburg vorm Wald steht vor der Aufgabe, einen historischen Ortskern mit fast allen Gebäuden unter Denkmalschutz zu bewahren und gleichzeitig die Standortentwicklung voranzutreiben. Das Konzept konzentriert sich auf eine bestandsorientierte Innenentwicklung, um die Attraktivität und Vitalität der Stadt zu stärken. Leerstände im Stadtzentrum werden gezielt beseitigt, indem die Kommune den Ankauf von denkmalgeschützten Gebäuden mithilfe von Städtebaufördermitteln ermöglicht und diese an geeignete Käufer weitervermittelt. Dabei liegt der Fokus auf verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten wie Wohnen, Daseinsvorsorge, Dienstleistung und Tourismus. Ein weiteres Ziel des vorgestellten Konzepts ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Stadt. Öffentliche Plätze werden attraktiver gestaltet und das Angebot an Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten erweitert. Zusätzlich wurden Kreativräume geschaffen, um den Kulturbereich zu stärken. Das präsentierte Konzept zeugt von einer nachhaltigen Herangehensweise an die Innenentwicklung. Die konsequente Umsetzung und der offensichtliche Erfolg haben die Jury überzeugt, die Stadt Neunburg vorm Wald und Bürgermeister Martin Birner mit dem ersten Platz in ihrer Kategorie auszuzeichnen.

Kommunen mit weniger als 8.000 Einwohner

Der Markt Beratzhausen hatte gleich mehrere Herausforderungen zu bewältigen: eine hohe Leerstandsrate in den Geschäftsflächen im Ortskern, begrenzte Gewerbesteuereinnahmen in Kombination mit hohen Gemeindeschulden. Herr Bürgermeister Matthias Beer und sein Team haben dem eine Kombination von verschiedenen, schnell umzusetzenden Maßnahmen und niederschwelligen Investitionsanreizen entgegen gesetzt.  Dadurch wurde eine nachhaltige Aufbruchsstimmung in der Kommune geschaffen. Leerstehende Geschäftsflächen wurden aktiv wiederbelebt, was zu einer spürbaren Belebung des Ortskerns führte. Besonders hervorzuheben sind die oft unscheinbar erscheinenden baulichen Maßnahmen, die jedoch schnell große Effekte erzielten. Das Projekt "NEUSTART21" zeigt eindrucksvoll, dass mit Entschlossenheit, innovativen Ideen und einer klaren Vision auch schwierige Herausforderungen mit begrenztem Budget gemeistert werden können.

Sonderpreis

Unter der Leitung von Oberbürgermeister Andreas Feller und seinem engagierten Team hat die Stadt Schwandorf eine Vielzahl wegweisender Projekte umgesetzt. Ein beeindruckendes Beispiel ist die Schaffung einer Bürgerfreifläche auf dem Dach eines Parkhauses. Hier wurde bestehende Infrastruktur sinnvoll genutzt, um einen attraktiven Treffpunkt für Menschen jeden Alters zu schaffen. Dies fördert die Begegnung und wertet gleichzeitig das Stadtbild auf. Ebenfalls bemerkenswert ist die Umwandlung eines ehemaligen Brauereigeländes in einen Raum für Bildung, Kunst, Kultur und Wohnen. Durch diese Maßnahme wird die Lebensqualität in Schwandorf nachhaltig gesteigert.
Ein weiterer Schwerpunkt der Kommune ist die Bekämpfung von Leerständen durch ein digitales Leerstandskataster. Dadurch können Leerstände effizient genutzt werden, um Raum für Unternehmen und Dienstleistungen zu schaffen und das Stadtbild attraktiver zu gestalten.
Die Jury war besonders beeindruckt von der Vorbildfunktion, die Schwandorf bei der energetischen Sanierung des Rathauses übernimmt. Die Stadt sammelt aktiv praktisches Wissen über Fassadenbegrünung, die Installation von PV-Anlagen im urbanen Raum und ressourcenschonende Geschosshebungen. Dieses Wissen wird anschließend mit den Bürgerinnen und Bürgern geteilt, um eine breite Akzeptanz und Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen zu erreichen.
Für ihre vorbildlichen Projekte und ihren Einsatz für eine lebenswerte Stadt überreichen wir der Stadt Schwandorf den Sonderpreis für Sozioökologische Stadtentwicklung. Ihre Arbeit legt den Grundstein für weitere Innovationen und zeigt eindrucksvoll, wie eine erfolgreiche kommunale Entwicklungsstrategie umgesetzt werden kann.

Jurymitglieder 2023

  • IHK-Präsident Michael Matt, Optik Matt GmbH & Co. KG
  • Dr. Christian Eckl, Mittelbayerischer Verlag KG
  • Markus Frauendorfer, Georg Frauendorfer GmbH & Co. KG
  • Kathrin Fuchshuber, Münchner Hof Karin Helmberger OHG
  • Prof. Dr. Kurt Klein, Universität Regensburg
  • Katrin Paschedag, Modehaus Zeitler
  • Andrea Schild-Janker, Stadtmarketing Weiden i.d.OPf.
  • Dipl.-Ing. Jan Vorholt, CIMA Beratung + Management GmbH

Preisträger 2021

Markt Langquaid (Kommunen mit mehr als 5.000 Einwohner)
Erstellung eines integrierten Handlungskonzeptes zur Revitalisierung des Ortszentrums durch Schaffung von Wohnraum und Ansiedlung von Unternehmen mit Hilfe des Programms „Soziale Stadt“. Flankierend wurde die Dachmarke „Lebenswert-Liebenswert-Langquaid“ als kommunaler Identifikationskern entwickelt.
Markt Waldthurn (Kommunen mit weniger als 5.000 Einwohner)
Entgegenwirken des demographischen Wandels und Steigerung der Aufenthaltsqualität durch die Umnutzung von Leerstand mit Schwerpunkt Wohnen, Gesundheit/Pflege und Verwaltung sowie die Sicherung der Grundversorgung im Sinne der Ärztlichen Versorgung, Nahversorgung, Breitbandausbau im Rahmen der Agenda „Waldthurn 2020“.
Stadt Amberg (Sonderpreis)
Gründung des „Stadtlabor Amberg“ als Raum für neue Konzepte in der Gründerszene, zum Beispiel Pop-Up Showrooms oder Co-Working-Spaces. Beseitigung von Leerstand sowie Einführung eines modernen Stadt- und Standortmarketings. Ansprache von Bürgern, Touristen und der Kreativ- und Kulturszene über einen Blog und die Sozialen Medien.
Stadt Cham (Sonderpreis)
Wiederbelegung der Innenstadt sowie Steigerung der Aufenthaltsqualität im Zentrum trotz Lockdown mithilfe der Veranstaltungsreihe „Cham blüht auf“, die umfangreiche Bepflanzungen in der Innenstadt, Nachbildung der Gartenschau und Einbindung von Künstlern umfasst.