Umfrageergebnisse

Fachkräfteengpässe bedrohen wirtschaftliche Entwicklung

Eine aktuelle Umfrage der IHK Regensburg zeigt, dass 58% der befragten Unternehmen offene Stellen derzeit längerfristig nicht besetzen können, weil sie keine geeigneten Arbeitskräfte finden.
Am stärksten betroffen von diesem Arbeitskräftemangel ist der Tourismus mit gut 70%, gefolgt von der Industrie mit 64% und der Dienstleistungsbranche mit 56%.
Insgesamt werden sektorenübergreifend hauptsächlich Arbeitskräfte mit Weiterbildungsabschlüssen wie Fachwirte und Meister (54%) erfolglos gesucht. Schaut man sich die einzelnen Branchen an, differiert das Bild. In der Industrie und im Dienstleistungssektor sind es tatsächlich die Fachwirte und Meister (63% und 53%), im Tourismus vor allem Helfer ohne abgeschlossene Berufsausbildung (57%) und im Bau sowie dem Handel mehrheitlich Schulabgänger und Auszubildende (57% und 61%), die schwierig zu finden sind.
Es sind demnach alle Branchen von einem Arbeitskräftemangel geprägt. Der Mangel kostet Wertschöpfung. Mildernd wirkt die derzeit abschwächende Konjunktur, aufgrund derer die Unternehmen aktuell weniger neue Arbeitskräfte suchen und vor allem versuchen, die vorhandenen zu halten.
Grundsätzlich wird der Arbeitskräftemangel als Gefahr für die zukünftige Geschäftsentwicklung betrachtet. Mit Blick auf das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz will daher fast jedes zweite Unternehmen Arbeitskräfte aus dem Ausland einstellen.
Damit das zu einem Erfolg werden kann, braucht es allerdings mehr staatliche Unterstützung bei der praktischen Umsetzung. Die Regelungen zur Fachkräfteeinwanderung sind weiterhin sehr komplex. Nötig wären vereinfachte, schnellere und vor allem digitale Verfahren bei der Antragstellung von Einreisevisum und Aufenthaltsgenehmigung.
Darüber hinaus braucht es mehr Unterstützung beim Spracherwerb bereits im Herkunftsland. In Deutschland wiederum braucht es mehr  Anstrengungen, um angemessenen und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen zu können. Nicht zu vergessen sind auch eine gute Begleitung beim Start und allgemein die Willkommenskultur am neuen Arbeits- und Wohnort.
An der Umfrage haben sich 270 Unternehmen aller Größen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in der Region beteiligt. Wie sie dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken möchten (z.B. durch das Einstellen von Arbeitskräften aus dem Ausland) sehen Sie in der Übersicht unter “Weitere Informationen”.