Wirtschaft warnt

Image der Metropolregion Berlin-Brandenburg schwindet

Potsdam/Berlin, 28. März 2022 – Die Industrie- und Handelskammern in Berlin und Brandenburg haben wiederholt ihre Mitgliedsunternehmen zur Zusammenarbeit der Länder Berlin und Brandenburg befragt. Die Ergebnisse zeigen eine Verschlechterung. Die regionale Wirtschaft erwartet, dass die Regierungen der beiden Nachbarländer ihre Hausaufgaben machen.  
Der Umgang mit den Geflüchteten aus der Ukraine sowie die Ansiedlung des „Zukunftszentrums für Europäische Transformation und Deutsche Einheit“ in Frankfurt (Oder) stehen auf der morgigen Tagesordnung der gemeinsamen Kabinettsitzung der Länder Brandenburg und Berlin.
„Berlin-Brandenburg ist die Region der Möglichkeiten. Gemeinsam können wir zur internationalen Leuchtturm-Region werden, aber dazu müssen wir jetzt endlich ins Handeln kommen. Denn Zukunft gestalten heißt, ebenso mutig wie pragmatisch die großen Herausforderungen anzugehen. Wie schnell Dinge umgesetzt werden können, wenn man gemeinsam handelt, hat die Tesla-Eröffnung gerade erst gezeigt. Darauf müssen beide Länder aufbauen: Bei Fragen des Klimaschutzes, der Energiepolitik, beim Verkehr oder der Fachkräfte-Gewinnung. Nur durch Zusammenarbeit können Berlin und Brandenburg Vorteile für alle schaffen, die die Metropolregion auf einen nachhaltigen, positiven Entwicklungspfad führen. Die gemeinsame Kabinettssitzung von Berlin und Brandenburg bringt uns diesem Ziel hoffentlich einen Schritt näher.”
Daniel-Jan Girl, Präsident der IHK Berlin. 
„Die Unternehmerinnen und Unternehmer haben sehr große Erwartungen an den Ministerpräsidenten und die Regierende Bürgermeisterin für die Zusammenarbeit der Länder Berlin und Brandenburg. Zu alten, ungelösten Problemen gesellen sich tagaktuell neue Herausforderungen: ob länderübergreifende Verwaltungsleistungen, Hilfskoordination, Fachkräftesicherung, Mobilität, Infrastruktur oder Energieversorgung - durch den Krieg in der Ukraine und die ankommenden Flüchtlinge verschärft sich die Lage wieder und weiter. Dafür brauchen Berlin und Brandenburg konkrete Lösungen, die Dietmar Woidke und Franziska Giffey jetzt liefern müssen. Die regionale Wirtschaft bietet dazu ihre Unterstützung an.”
Carsten Christ, Präsident der IHK Ostbrandenburg für die Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburgischen IHKs. 
Die IHKs Berlin und Brandenburg haben jetzt die Ergebnisse der gemeinsamen Unternehmensbefragung aus den Jahren 2022 und 2020 verglichen: Vor zwei Jahren berichteten 23 Prozent der Betriebe in beiden Ländern von verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Anfang dieses Jahres sehen das lediglich 17 Prozent der Betriebe so. Dagegen sprechen mehr Unternehmen von einer Verschlechterung ihrer Rahmenbedingungen. Ihr Anteil ist deutlich von 22 auf 30 Prozent gewachsen.