87. Vollversammlung

„Mehr Frauen in die Wirtschaft“

Potsdam, 30. März 2023 – „In Brandenburg braucht es mehr Frauen in der Wirtschaft. In Zeiten von flächendeckendem Fachkräftemangel und anhaltendem demographischen Wandel liegt es nahe, durch mehr erwerbstätige Frauen wirtschaftliches Potenzial zu mobilisieren. Ob in der Ausbildung, bei Unternehmensübernahmen und -gründungen oder auf Führungsebenen – Frauen sind ein zentraler Wirtschafts- und Wettbewerbsfaktor.“ Das sagte Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam, heute in der 87. Sitzung der Vollversammlung der IHK Potsdam.
Viele Unternehmer, Vorstände, Geschäftsführer würden in den nächsten Jahren in Rente gehen, während weniger junge Menschen aus geburtenschwachen Jahrgängen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, so die IHK-Präsidentin. Deshalb dürfte der Bedarf an der Einstellung und Förderung von Frauen größer sein, denn je.
IHK-Präsidialmitglied Susanne Engels stellte dazu das heute in Potsdam beschlossene IHK-Positionspapier „Frauen und Wirtschaft“ vor und sagte: „Obwohl viele Hürden oberflächlich betrachtet in den vergangenen Jahren aus dem Weg geräumt wurden, erleben wir in manchen wirtschaftsrelevanten Bereichen eine andere Realität. So geht auch heute noch ein großer Teil der Frauen entweder keiner Beschäftigung nach oder arbeitet in Teilzeit. Auch haben viele Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit noch immer einen erschwerten Zugang zu Kapital und wundern sich im Jahr 2023 über tradierte Rollenklischees. Wir heben den Schatz an potenziellen Fachkräften, Führungskräften und Unternehmerinnen nicht, der unserer Wirtschaft so zuträglich wäre.“
Deshalb macht sich die IHK Potsdam im Zusammenspiel mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) stark für bessere Rahmenbedingungen für Frauen in der Wirtschaft – für Gründerinnen, Unternehmerinnen, Frauen in Führungspositionen und Frauen in Phasen der Aus- und Weiterbildung. Darin wird gefordert, die Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Wirtschafts- und Arbeitswelt zu erhöhen, die Vereinbarkeit von Leben, Familie und Beruf besser zu garantieren, den Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen als zwingende Voraussetzung für Gleichberechtigung zu forcieren, den Zugang zu Finanzierung und Krediten für Frauen zu erleichtern, Vorbilder zu unterstützen und sichtbar zu machen sowie Mädchen und Jungen über Projekte wie „Schule und Wirtschaft“ geschlechterneutral für den Beruf zu orientieren.