Oktober 2023

Als WJ in der Vollversammlung

Das Sanitätshaus Friedenberger in Rathenow und Premnitz ist ein Familienunternehmen, geführt seit 1978 von ihrem Großvater Georg Friedenberger. In nächster Zeit wird Antje Nölte den Betrieb in einer Familiennachfolge übernehmen. Sie hat nach dem Abitur Steuerfachangestellte gelernt und ist 2007 in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Schon als Kind schaute sie zu, wenn Großvater und Vater in der Werkstatt arbeiteten. Jetzt konnte sie ihr Fachwissen einbringen. Antje Nölte ist für die kaufmännischen Belange im Unternehmen verantwortlich. Sie managt das sehr umfangreiche Abrechnungswesen mit den Krankenkassen. Antje Nölte ist gern ehrenamtlich aktiv.
Es macht ihr Spaß, sich mit anderen Menschen auszutauschen und gemeinsam etwas zu bewegen. Aktuell ist die 38-jährige Rathenowerin die Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren im Havelland. Die Wirtschaftsjunioren sind in Rathenow eine feste Größe. FORUM/BB
FORUM fragte nach:
Frau Nölte, wie gefällt es Ihnen in der Vollversammlung?
Bisher sehr gut. Über die IHK haben die Unternehmer die Chance, Einfluss auf die Politik zu nehmen. Alle Unternehmen stöhnen über die immer weiter ausufernde Bürokratie. Die Gesundheitswirtschaft mir einer Vielzahl von Krankenkassen ist ein Beispiel dafür. Wir haben mit jeder einen gesonderten Vertrag und gesonderte Formulare. Wir haben unser Rechnungswesen digitalisiert, die Kassen auch. Aber manchmal müssen Abrechnungen noch per Fax geschickt werden.
Wie haben Sie zur IHK gefunden?
Über die Wirtschaftsjunioren. Ich war 2020 erstmals bei einem Treffen dabei, wurde sehr warmherzig aufgenommen und auch noch im selben Jahr in den Vorstand gewählt. 2021 wurde ich dann stellvertretende Kreissprecherin und bin seit 2022 Kreissprecherin. Die Wirtschaftsjunioren haben einen guten Draht zur Politik, zur Stadt und zum Kreis sowie zu unserer Landtags- und zur Bundestagsabgeordneten. Da bringen wir Themen an, die für die Wirtschaftsentwicklung wichtig sind, so wollen wir den 30-Minuten-Takt beim Regionalexpress.
Was tun Sie denn, um als Wirtschaftsjunioren gehört zu werden?
Wir haben in diesem Jahr gemeinsam mit der Stadt, der IHK und der Vereinigung Unternehmer für Rathenow e.V. einen Wirtschaftstreff ausgerichtet. Er war als Gedankenaustausch konzipiert und fand so großen Anklang, dass wir die Veranstaltung 2024 wiederholen wollen. Zu den Bürgermeisterwahlen in Rathenow waren wir 2022 zusammen mit der MAZ Ausrichter eines Wahlforums, bei dem die Kandidaten Fragen von Unternehmern beantworten mussten. Dabei war ein Anliegen, die Attraktivität der Stadt für Familien zu verbessern. Da spielen bezahlbares Wohnen, Bauland und Kita-Plätze eine Rolle, was nötig ist, um Fachkräfte zu binden. RegionalCenter-Leiterin Leona Heymann moderierte die Veranstaltung zusammen mit Sebastian Morgner von der MAZ-Chefredaktion.
Bringen die Aktivitäten den Wirtschaftsjunioren etwas?
Die Wirtschaftsjunioren sind bekannter geworden. Wir haben sogar fünf neue Mitglieder gewonnen und sind jetzt 44, davon 15 Fördermitglieder über 40 Jahre. Letzteres bedeutet: Wir freuen uns weiterhin über Nachwuchs, neue Ideen und tatkräftige Mitarbeit.