Wirtschaftsministerium RLP

Unternehmensbefragung zu Fachkräften aus dem Ausland

Die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung zur Fachkräftegewinnung aus dem Ausland vorgestellt hat Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt gemeinsam mit Dr. Jan Glockauer, Hauptgeschäftsführer der IHK Trier für die IHK-Arbeitsgemeinschaft RLP, und Axel Bettendorf, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Trier sowie der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern RLP. Alle betonten, dass man nach Wegen suchen wolle, die bestehenden Angebote für die Unternehmen besser zu vernetzen und leichter zugänglich zu machen.
„Die Unternehmer brauchen Fachkräfte aus dem Ausland. Sie wollen die Welt in ihr Team holen“, fasste Ministerin Schmitt eines der zentralen Ergebnisse der Befragung zusammen. Allerdings gibt es bisher nur eine geringe Anzahl von Unternehmen, die tatsächlich Fachkräfte aus dem Ausland rekrutiert haben - 13 Prozent. Diese Unternehmen konzentrieren sich vor allem auf den EU-Raum und sind überwiegend Großunternehmen oder Konzerne mit eigenen Personalabteilungen.

Hohe bürokratische Hürden

Kleinere Unternehmen empfinden die bürokratischen Hürden als sehr hoch und benötigen öffentliche Unterstützungsangebote. Mit „Make it in RLP“, den Welcome Centern oder der Ausländerzentrale stellen die Landesregierung und die Partner bei den Kammern solche Angebote bereit. Es gelte jedoch, diese noch besser zu vernetzen und noch bekannter zu machen.
Die Gewinnung von Arbeits- und Fachkräften sei eine Querschnittsaufgabe, bei der Landesregierung, Bundesregierung und Partner in Kammern und Verbänden zusammenarbeiten müssten, betonte die Ministerin. „Ich bin der Bundesregierung dankbar, dass sie die Zuwanderung von Fachkräften erleichtern will“, sagte Schmitt und lobte das Eckpunktepapier, das ein Punktesystem und eine deutliche Verschlankung der bürokratischen Verfahren vorsieht.

One-Stop-Shops

Die Studie regt „One-Stop-Shops“ an, „bei denen ein Unternehmer alle Fragen rund um die Zuwanderung an einer Stelle beantwortet bekommt“, sagte Schmitt: „Wie finde ich Fachkräfte? Wie weise ich ihre Qualifikation nach? Welche Einreisepapiere brauche ich? Welche Papiere für eine Arbeitserlaubnis? Wie integriere ich sie in mein Unternehmen?“ Gemeinsam müsse man nun entsprechende Konzepte erarbeiten.
„In unseren regelmäßigen Konjunkturumfragen gibt inzwischen gut die Hälfte der Unternehmen an, Stellen nicht besetzen zu können“, sagte Dr. Jan Glockauer für die IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. Neben schnelleren und unbürokratischeren Verfahren für die Einwanderung sind aus Sicht der IHKs flexiblere Angebote für Sprachkurse nötig, eine aktive Ansprache von internationalen Fachkräften sowie eine bessere Willkommenskultur.

Zur Studie

Die Studie von Kantar befasst sich mit dem Fachkräftebedarf in Rheinland-Pfalz und den Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung aus dem Ausland. Die Methoden umfassen eine telefonische Befragung von 700 Unternehmen in Rheinland-Pfalz sowie qualitative Interviews mit Akteuren der Fachkräftegewinnung und ausgewählten Unternehmen. Konkret handelt es sich um Vertreter der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, der Handwerkskammer, der Landeskoordination IQ Netzwerk Rheinland-Pfalz, des Welcome Centers Rheinland-Pfalz/IHK, der Zentralen Ausländerbehörde für Fachkräfteeinwanderung und der Zentralen Servicestelle Berufsanerkennung.