DIHK-Erfolgsstudie Weiterbildung 2023

„Die praxisorientierte Qualifizierung zahlt sich im Berufsleben nachweisbar aus“, betont IHK-Vizepräsidentin Jutta Metzler. „Angesichts des Fachkräftemangels war es nie attraktiver, seine Fähigkeiten weiter auszubauen.“ Betriebe können aus der eigenen Belegschaft Fachkräfte entwickeln und so an ihr Unternehmen binden.

Das zeigt auch die Kampagne “Aufsteiger” der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz (www.aufsteiger-ihk.de).  Wer Bachelor oder Master werden möchte, muss studieren. So lautete bislang das Credo. Dabei sind die Abschlüsse der Höheren Berufsbildung (z.B. Industriemeister*in, Fachwirt*in oder Betriebswirt*in) schon lange mit den akademischen Titeln gleichwertig. Die Höhere Berufsbildung  eröffnet attraktive Entwicklungswege – ein Karriereboost!

Pfälzer Absolventen sind besonders erfolgreich

Die Berufliche Weiterbildung wird von den Absolventinnen und Absolventen in der Pfalz besonders positiv beurteilt. 86 Prozent berichten von positiven Auswirkungen auf ihre berufliche Entwicklung. Aus einer Liste mit Mehrfachnennungen rangieren finanzielle Verbesserungen (68 Prozent) sowie der Aufstieg in eine höhere Position oder einen größeren Aufgaben- und Verantwortungsbereich (73 Prozent, Bundesdurchschnitt: 57 Prozent) ganz oben. Rund 64 Prozent derjenigen mit einem Gehaltsplus beziffern die monatlichen Zuwächse auf mehr als 500 Euro. Etwa ein Drittel verdient sogar mindestens 1.000 Euro mehr. All diese Zahlen liegen in der Pfälzer Befragung sogar noch einige Prozentpunkte über dem Bundesschnitt.

Erfolg durch Aufstiegsfortbildung

Rund 85 Prozent der Absolventen sind jünger als 40 Jahre. Der Wunsch nach einem größeren Verantwortungsbereich (73 Prozent) und eine finanzielle Verbesserung (68 Prozent) ließen die meisten Absolventen ihren Abschluss der Höheren Berufsbildung anstreben.

2.000 Euro Aufstiegsbonus in Rheinland-Pfalz

Mehr als die Hälfte der Fortbildungsabsolventen bundesweit wie auch in der Pfalz hat nach eigenen Angaben Aufstiegs-BAföG erhalten, das die Hälfte der Kosten für die Kurse abdeckt. Das Land Rheinland-Pfalz legt bei erfolgreichen Absolventen sogar noch 2.000 Euro drauf - diesen Aufstiegsbonus I kann jeder bei den IHKs beantragen. 2022 haben die IHKs hierfür 2,8 Mio. Euro im Auftrag des Landes bewilligt und ausgezahlt – ein zusätzlicher Anreiz, um noch mehr Fachkräfte zu einer Höheren Berufsbildung zu motivieren.

 

Die Zufriedenheit mit einem Abschluss der Höheren Berufsbildung ist der DIHK-Studie zufolge sehr hoch: Im Bezirk der IHK Pfalz würden sich rund 96 Prozent (Bundesdurchschnitt: 90 Prozent) der Absolventen erneut für den gleichen Fortbildungsabschluss entscheiden. Etwa jeder vierte Pfälzer Absolvent plant weitere Qualifizierungen trotz der Herausforderungen, die solche meist mehrjährigen, berufsbegleitenden Weiterbildungen mit sich bringen.

 

60.000 Prüfungen jährlich

Inzwischen verfügen mehr als 2,5 Millionen Erwerbstätige in Deutschland über einen Abschluss der Höheren Berufsbildung. Allein im IHK-Bereich werden jährlich rund 60.000 Prüfungen abgenommen. Ob Industriemeister Metall, Bachelor Professional in Bilanzbuchhaltung oder Betriebswirt – diese Absolventen werden von den Unternehmen händeringend gesucht. Ihre Abschlüsse liegen auf den Niveaus sechs und sieben des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) und sind damit gleichwertig zum Bachelor und Master einer Hochschule. Mit einer Arbeitslosenquote von nur 1,2 Prozent – und damit sogar noch niedriger als bei Akademikern – ist der Arbeitsmarkt in dieser Gruppe komplett leer gefegt.

Infos zur Studie

Seit 1970 ermitteln die IHKs etwa alle 5 Jahre den Weiterbildungserfolg der Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsbildung. Die Befragten der letzten 5 Jahre geben Auskunft über ihre Motive, zu den erreichten beruflichen und privaten Zielen sowie zu den Möglichkeiten die sich nach dem Abschluss für sie ergeben haben.

Quellen der Grafiken: 15. DIHK-Erfolgsstudie Weiterbildung von 2023