Fachkräftesicherung

Fachkräftereport 2023: Stellenbesetzung braucht immer mehr Zeit

Betriebe benötigen aktuell zwischen zwei und sechs Monate, um offene Stellen zu besetzen. Immer wichtiger wird für Fachkräfte zudem die Attraktivität des Unternehmensstandorts. Das sind zwei zentrale Ergebnisse des Fachkräftereports Rheinland-Pfalz 2023, der auch zum Download bereit steht (www.ihk-rlp.de/fachkraeftereport). Um Kräfte und Kompetenzen zu bündeln, Akteure und Aktionen zu vernetzen und dem Fachkräftemangel gemeinsam zu begegnen haben die IHKs in Rheinland-Pfalz 2023 den Aktionsplan Fachkräfte an den Start gebracht.
Welche Rolle spielt die Standortattraktivität bei der Rekrutierung von Fachkräften? Welche Maßnahmen setzen Unternehmen ein, um ihren aktuellen Personalbedarf zu decken? Diese Fragen standen im Fokus des Fachkräftereports 2023. Basis sind die Rückmeldungen von rund 500 rheinland-pfälzischen Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größenklassen.
Online-Recruiting
Dabei zeigt der Fachkräftereport 2023, dass Unternehmen immer stärker auf digitale Rekrutierungskanäle setzen: Nahezu alle Unternehmen nutzen Online-Stellenanzeigen, Print-Anzeigen dagegen gibt nur noch jedes zweite Unternehmen in Auftrag. Die sozialen Medien haben mit knapp 70 Prozent bei der Rekrutierung stark an Bedeutung gewonnen und sind somit mit der Agentur für Arbeit gleichgezogen. An vierter Stelle folgen Mitarbeiterempfehlungen mit 65 Prozent, danach Initiativbewerbungen mit 62 Prozent. „Qualifizierung und Weiterbildung sind Attraktivitätsfaktor Nummer eins im Wettbewerb um geeignete Fachkräfte. Rund 70 Prozent der befragten Unternehmen werben in ihren Stellenanzeigen mit der Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden.
Standort hat hohe Auswirkung auf die Arbeitgeberattraktivität
Bei der Frage nach der Attraktivität des Unternehmenssitzes bescheinigen mehr als 40 Prozent der befragten Betriebe ihrem Standort eine negative Auswirkung auf die Gewinnung von Fachkräften. Insgesamt zeigen sich etwa ein Drittel aller Befragten mit der Attraktivität ihres Standorts für die Gewinnung von Fachkräften zufrieden bis sehr zufrieden. Zudem ist die Infrastruktur ein erfolgskritischer Faktor bei der Gewinnung von Fachkräften. Dazu gehören die Anbindung an den ÖPNV, Betreuungsstrukturen und Wohnraum.
Verfügbarkeit von Fachkräften
Für Unternehmen in Rheinland-Pfalz wiederum ist der Arbeitnehmermarkt ein entscheidender Standortfaktor: Für mehr als 65 Prozent der befragten Arbeitgeber spielt die Verfügbarkeit von Fachkräften eine wichtige beziehungsweise sehr wichtige Rolle. Insgesamt sind lediglich 16 Prozent mit der Verfügbarkeit zufrieden. Besonders die kleineren und mittelständischen Unternehmen bewerten den Arbeitnehmermarkt in ihrer Umgebung als nicht ausreichend.
Aktionsplan Fachkräfte der IHKs
Um Kräfte und Kompetenzen zu bündeln, Akteure und Aktionen zu vernetzen und dem Fachkräftemangel gemeinsam zu begegnen haben die IHKs in Rheinland-Pfalz 2023 den Aktionsplan Fachkräfte an den Start gebracht. Mit überregionalen und regionalen Analysen machen sie die Fachkräftesituation in Rheinland-Pfalz transparent und erarbeiten Ideenpapiere, Handlungsempfehlungen und Praxistipps, die sich an Unternehmen, Fachkräfte, Schulen und Politik richten. Regionale Experten in den IHKs unterstützen Unternehmen in den Bereichen Fachkräftegewinnung, Nachwuchsmarketing, Personalstrategien sowie bei der Vernetzung und Kooperation. Veranstaltungsformate und Netzwerke schaffen landesweit Raum zum Austausch für eine zukunftsorientierte Personalarbeit.

Angebote des Aktionsplans Fachkräftesicherung: www.ihk-rlp.de/fachkraefte 
Fachkräftereport 2023 Rheinland-Pfalz zum Download: www.ihk-rlp.de/fachkraeftereport