Mit Teilqualifikationen Beschäftigte zu Fachkräften weiterentwickeln

Die duale Erstausbildung sowie berufliche Weiterbildung sind für Unternehmen zentrale Instrumente der Fachkräftegewinnung. Doch auch das berufliche Potenzial der weniger Qualifizierten, häufig ohne Berufsabschluss, sollte nicht unterschätzt werden. Für sie kann der schrittweise, auch beschäftigungsbegleitende, Erwerb von Teilqualifikationen (TQ) ein Qualifizierungsweg sein. Sie können noch einen Berufsabschluss erwerben und haben so eine Perspektive auf eine gute Beschäftigung.

Teilqualifikationen sind aus staatlich anerkannten Ausbildungsberufen abgeleitet. Sie richten sich an an- und ungelernte Menschen über 25 Jahren, für die eine normale Berufsausbildung nicht (mehr) in Frage kommt: Erwachsene ohne Berufsabschluss oder mit einem "veralteten" Beruf, aber mit durchaus viel beruflicher Praxis.

Die Qualifizierung einer TQ dauert in der Regel vier bis sechs Monate. Ein auf die Teilnehmer passendes Konzept wird von einem Bildungsdienstleister, gegebenenfalls mit einem Unternehmen, erstellt. Die finanzielle Förderung wird mit den regionalen Arbeitsagenturen ausgelotet.

Die Teilnehmer schließen jede TQ-Maßnahme mit einer „Lernstandskontrolle" in Form einer Kompetenzfeststellung ab. Bundesweit bieten viele Industrie- und Handelskammern diese an und stellen ein IHK-Zertifikat aus. Nach mehreren Teilqualifikationen können die Teilnehmer eine IHK-Abschlussprüfung und damit ihren Berufsabschluss machen.

Das bei der DIHK Service GmbH angesiedelte Projekt "Chancen Nutzen! Mit Teilqualifikationen Richtung Berufsabschluss" setzt ein bundesweit einheitliches Unterstützungsangebot für Teilqualifikationen um, berät und unterstützt. Das Projekt wird vom Bundesbildungsministerium gefördert.