Klimaschutz im Unternehmen
Die Europäische Union will bis 2050 klimaneutral sein – dieses Ziel hat sie sich mit dem EU Green Deal gesetzt. In Deutschland soll das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden. Rheinland-Pfalz strebt nach dem Landesklimaschutzgesetz bereits 2030 eine klimaneutrale Landesverwaltung an.
Diese ambitionierten Ziele bedeuten auch für Unternehmen einen Wandel – Schritt für Schritt müssen sie ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten auf die Erreichung der Klimaneutralität ausrichten. Akteure der eigenen Lieferkette können entsprechende Forderungen stellen. Die Basis dazu ist, Ansatzpunkte für den betrieblichen Klimaschutz zu identifizieren, geeignete Maßnahmen abzuleiten und eine betriebliche Klimastrategie zu formulieren. Neben ihrer Rolle als wesentlicher Emittent von Treibhausgasen übernimmt die Wirtschaft allerdings auch die Funktion eines Innovationsmotors für mehr Klimaschutz.
Mit diesen Schritten erreichen Sie die Klimaneutralität im Unternehmen:
- CO2-Emissionen identifizieren und bilanzieren
- Ziele und Strategien formulieren, um CO2-Emissionen zu senken
- CO2-Emissionen vermeiden und reduzieren
- CO2-Kompensation
Mit einer CO2-Bilanz können die Treibhausgasemissionen einer Organisation, eines Produktionsstandortes oder eines Produktes abgebildet werden. Dies ermöglicht Aussagen zu deren Klimaauswirkungen wodurch wiederum Maßnahmen zur Optimierung abgeleitet werden können.
Durch die Formulierung einer Klimastrategie können geeignete Klimaschutzmaßnahmen geplant und umgesetzt werden – so beispielsweise die Klimaneutralstellung, die es einem Unternehmen ermöglicht in Teilbereichen oder im Ganzen klimaneutral zu arbeiten. Wesentlicher Inhalt einer Klimaneutralitätsstrategie ist die Reduktion von Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette. Dazu ist es wichtig, sich im ersten Schritt über die eigenen Ziele klar zu werden – Warum soll mein Unternehmen klimaneutral werden und bis wann sollen welche Ziele erreicht werden? Als Basis dient die Ermittlung des Carbon Footprints mittels CO2-Bilanzierung und einer anschließenden systematischen Reduktion des CO2-Fußabdrucks. Die Grundlagen umfassen eine systematische Ermittlung der wesentlichen Emissionsbereiche, die Ableitung von effektiven Reduktionsmaßnahmen, eine zeitliche Strukturierung dieser Maßnahmen und eine regelmäßige Analyse deren Wirksamkeit. Die Vermeidung bzw. Reduzierung von Treibhausgasemissionen steht auf dem Weg zur Klimaneutralität an erster Stelle. Dennoch gibt es auch die Möglichkeit der CO2-Kompensation, die durch die Investition in Klimaschutzprojekte zusätzlich erfolgen kann. Die eigenen Emissionen sollen durch den Erwerb von CO2-Zertifikaten „neutral gestellt“ werden. Hierbei handelt es sich allerdings lediglich um flankierende Maßnahmen. Die Klimastrategie kann begleitend als Kommunikationsmittel genutzt werden und so das Engagement des Unternehmens für den Klimaschutz aufzeigen.
Anhand der ermittelten Emissionsquellen und infrastrukturellen Gegebenheiten können wesentliche Handlungsfelder und Maßnahmen für Unternehmen abgeleitet werden. Potenzielle Handlungsfelder sind beispielsweise:
- Strom
- Heizwärme
- Prozesswärme
- Mobilität & Logistik
- Ressourcenmanagement
- Beschaffung & Design
- Biodiversität
Grundlage für den systematischen betrieblichen Klimaschutz ist die Erstellung einer CO2-Bilanz. Es gibt verschiedene Online-Tools die zur Bilanzierung der Treibhausgasemissionen herangezogen werden können, wie beispielsweise den ecocockpit.
Die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen kann ebenso wie die Erstellung einer Klimaschutzstrategie als sogenanntes Transformationskonzept gefördert werden. Eine Auflistung von Fördermöglichkeiten finden Sie unter anderem bei den Förderprogrammen Umwelt & Energie.
Das Unternehmensnetzwerk Klimaschutz (UNK) – Eine IHK-Plattform vernetzt Unternehmen, die einen aktiven Beitrag dazu leisten möchten, unseren Planeten für zukünftige Generationen lebenswert zu erhalten. Neben dem Austausch der Mitgliedsunternehmen bietet die Plattform eine Vielzahl an Informationen zum Thema betrieblicher Klimaschutz. Das Netzwerk steht allen Unternehmen unabhängig von Größe und Branche offen, die Teilnahme ist kostenlos. Betrieblicher Klimaschutz gelingt gemeinsam.