Der Europäische Green Deal hat die systemische Transformation der europäischen Wirtschaft zum Ziel. Um es vorweg zu nehmen: Damit wird kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) Einiges zugemutet. Die Wirtschaft steht politischen Anforderungen und rechtlichen Vorgaben gegenüber, die in den Regionen umgesetzt werden müssen, um Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen.
Das Projekt POLSMA (Pomerania lives sustainable management) begleitet und unterstützt KMU in diesem Prozess. Ob es die Nutzung der erneuerbaren Energien ist oder Elektromobilität, Ressourcenmanagement, Kreislaufwirtschaft oder Strom, Wärme und Kälte in Gebäuden – alles Bereiche, in denen die Akteure von POLSMA Unternehmen unterstützen werden.
Die Vorteile der deutsch-polnischen Zusammenarbeit
Der Vorteil dieses Projektes liegt in seiner grenzüberschreitenden Ausrichtung. Drei Institutionen aus Szczecin in Polen (Wirtschaftskammer Nord, Westpommersche Universität für Technologie und der Verband Polnischer Elektroingenieure) und drei aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern (IHK Ostbrandenburg, IHK Projektgesellschaft mbH und IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern) haben sich in einem Interreg-Projekt zusammengeschlossen. So können Erfahrungen aus beiden Länder genutzt werden, grenzüberschreitende Potenziale gehoben werden und in der Region Pomerania zur Anwendung kommen.
Dafür werden deutsche und polnische Spezialisten Methoden und Lösungsansätze erarbeiten, Synergien nutzen und ihre Fachkompetenz im Interesse der regionalen Wirtschaft einsetzen.
Der Start und die Umsetzung von POLSMA
Das dreijährige Projekt richtet sich an KMU aller Branchen und des Handwerks. Zur Umsetzung des Europäischen Green Deals werden Klimalotsen in die Unternehmen gehen und zu diesem Thema sensibilisieren, informieren und schulen. Flankiert werden diese Maßnahmen von einer Vielzahl von Informations- und Fachveranstaltungen (z.B. Deutsch-Polnische Energiekonferenz), dem Austausch von best practice und der Einrichtung einer Kompetenzplattform. Im Zentrum des Projektes steht auch die Messung des CO2-Fußabdrucks in KMU. Hier werden Unternehmen von den Klimalotsen betreut und in die Lage versetzt, ihre Klimabilanz zu erstellen.
Green Deal Kompass Pomerania
Zum Start des Projekts wurde Ende 2024 eine quantitative Unternehmensbefragung durchgeführt, um den Status Quo in punkto Green Deal und Klimawende in der Region zu ermitteln. Abgefragt wurden im Kern vier Themenblöcke:
Einstellungen der Unternehmen zum Green Deal (Akzeptanz der strategischen Ausrichtung),
Wahrgenommene Auswirkungen des Green Deals auf das eigene Unternehmen (Chancen/Risiken, Wettbewerbsfähigkeit),
Umsetzungsstand im Betrieb (bereits ergriffene oder geplante Maßnahmen zur Energieeffizienz/Klimaschutz),
Unterstützungsbedarfe aus Sicht der Unternehmen (wo braucht es Hilfe, Informationen, Förderung?).
Diese Erhebung soll am Projektende (2026) wiederholt werden, um Fortschritte zu messen. Neben dem quantitativen Fragebogen fanden auch qualitative Interviews mit einigen Unternehmen statt, um Motive und Hinderungsgründe besser zu verstehen.
Interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer aus Ostbrandenburg können sich an dem Projekt beteiligen.