"Digitalisierung in Unternehmen" - Umfrageergebnisse 2018

Das Thema Digitalisierung beschäftigt täglich die Wirtschaft in Deutschland und der ganzen Welt. Aber wie sieht es in der Wirtschaft Brandenburgs aus? Dazu führten die IHKs in Brandenburg eine Umfrage im Herbst 2018 durch.
Befragt wurden 944 Unternehmer. Davon gaben 75 Prozent an, dass die Digitalisierung kein Neuland mehr für sie ist. Diese Unternehmen haben bereits Digitalisierungsprojekte umgesetzt oder planen derzeit entsprechende Projekte. Natürlich ist noch nicht jedes Unternehmen am Transformationsprozess beteiligt. So gaben 22 Prozent der Unternehmen an, dass sie noch nicht mit der Digitalisierung begonnen haben.
Technik allein reicht nicht aus
Die Erfahrungen aus den bisherigen Digitalisierungsprojekten zeigen auf, dass die Beschaffung von Informationstechnik allein nicht ausreicht. Die tiefergehenden Datenbeziehungen in den Geschäftsprozessen erfordern häufig neue Fähigkeiten beim Datenmanagement. Somit ist auch der Wunsch nach dem Aufbau eigener Digitalisierungskompetenzen zu erklären. 38,7 Prozent der Befragten sehen signifikante Bedarfe bei der Qualifizierung und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Erst danach folgen Investitionen mit Hilfe von Finanzierungs- und Fördermitteln (36,5 Prozent). Zusätzlich wünschen sich die Unternehmen mehr Austausch untereinander und eine Orientierung an guten Beispielen. Erst an sechster Stelle wurde die fachkundige externe Beratung genannt.
Personal ist nicht ausreichend geschult
Die Antworten zu den hemmenden Faktoren auf dem Weg zur Digitalisierung zeigen einen klaren Sichtwechsel gegenüber 2016. Zählte vor zwei Jahren noch Angst vor Sicherheitsrisiken als größtes Problem, ist diese jetzt an die 4. Stelle gerückt. Größere probleme bereiten den Unternehmern die fehlenden Qualifizierung der Mitarbeiter (39,4 Prozent), ein fehlender schneller Internetanschluss (38,8Prozent) und der Investitionsbedarf (34,1 Prozent).
Fördermittel zu wenig bekannt
Obwohl Förderungen für die Digitalisierungsvorhaben im Land Brandenburg wie die „BIG digital“ vorhanden sind, wird die Nachfrage nach Investitionsmitteln als drittes Hemmnis sehr prominent genannt. Die Lücke zwischen Finanzierungsangeboten und deren Nachfrage ist nur durch eine zielgerichtete Beratung zu den Finanzierungsmöglichkeiten und dem Angebot einfacherer Förderprogramme (27,4 Prozent Nennung als Mangel) zu schließen.
Viele Unternehmer fühlen sich noch nicht ausreichend zur den Digitalisierungsthemen informiert. So erhielten die Themen Informations- und Datensicherheit, Automatisierung und Prozessoptimierung sowie Online-Marketing und Cloud-Anwendungen die meisten Nennungen. Trendige IT-Themen wie Blockchain-Anwendungen oder Virtual Reality scheinen noch Zukunftsmusik zu sein. Nur von sechs bis sieben Prozent der antwortenden Unternehmen werden diese gewünscht.