Standortmacher brauchen Rückhalt
imakomm-Studie zeigt Bedeutung von Standortgemeinschaften für den Wirtschaftsstandort auf
Cottbus, Potsdam, Frankfurt (Oder), 21.11.2025 - „Ob verkaufsoffene Sonntage, besondere Aktionen oder Stadtfeste - für lebendige Innenstädte und attraktive Gewerbestandorte ist das starke Engagement von Standortgemeinschaften in den Regionen entscheidend. Ohne das Know-how, die Zeit und Kontakte wären viele Projekte, Angebote und Netzwerke einfach schlichtweg nicht möglich“, erklärt Jens Warnken, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburger IHKs.
Aktuelle Zahlen der imakomm-Studie „Standortgemeinschaften der Zukunft“, die beim gestrigen bundesweiten Erfahrungsaustausch von Standortmachern vorgestellt wurden, zeigen eindrucksvoll, wie viel vor Ort geleistet wird.
„Mit großer Professionalität und ehrenamtlicher Mitglieder-Power stärken Stadtmarketing-Initiativen, Handels- und Gewerbevereine den Wirtschaftsstandort und das Netzwerk in den Regionen. Die Schulnote 1 für die Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern, freut uns dabei besonders. Allen Brandenburger Akteuren zollen wir großen Respekt und danken wir für die gute Kooperation“, so Warnken weiter. „Allein in Brandenburg arbeiten wir mit über 100 Standortgemeinschaften zusammen.“
Ehrenamtliche Vorstände in Standortgemeinschaften investieren durchschnittlich pro Monat je 20 Stunden und leisten jährliche Arbeit im Gegenwert von über 15.000 Euro.
Warnken betont, dass ehrenamtliches Engagement jedoch bereits deutlich an Ressourcengrenzen stößt: „Kommunen sind in der Pflicht, hauptamtliche Strukturen im Sinne einer professionalisierten Standortbelebung aufzubauen, um das Ehrenamt vor Ort zu unterstützen. Auch vor dem Hintergrund des hohen Altersdurchschnitts der Ehrenämtler und des Mitgliederrückgangs geht es nur Hand in Hand von Gewerbe und Kommune.“
Rund zwei Drittel des Budgets von Werbegemeinschaften fließt in die Organisation von Events wie z. B. den Weihnachtsmarkt. Das können Standortgemeinschaften nur schwer allein leisten. Die Durchführung städtischer Veranstaltungen sollte durch die Kommune monetär und organisatorisch unterstützt werden.
Zudem zeigt sich, dass bei der durchschnittlichen Zusammensetzung „nur“ gut jeder vierte Mitwirkende in einer Standortgemeinschaft im Einzelhandel aktiv ist. Dahingehend sollte auch das Jahresprogramm auf die tatsächliche Mitgliederstruktur ausgerichtet werden. Mehr Partner aus Handwerk, Gastronomie, Dienstleistungen und Vereinen sollten eingebunden werden, um die Aktivität der Mitgliederbasis zu verbreitern.
Die vollständigen Ergebnisse der Studie „Kompass für Deutschland: Standortgemeinschaften der Zukunft“ können Sie HIER abrufen. Erstmalig werden damit Messgrößen geliefert, die zur Orientierung und Argumentation sowohl für Standortgemeinschaften als auch Anreiz für die kommunale und politische Arbeit herangezogen werden können, um bessere Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Standortbelebung schaffen.
Unterstützt wurde die imakomm-Studie von 55 IHKs, darunter die drei Brandenburger IHKs, der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland und dem City-Management-Verband Ost e.V. Sie stellt erstmals systematisch die Strukturen und Akteure erfolgreicher Standortgemeinschaften in den Mittelpunkt
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
