Konfliktregion Russland-Ukraine

Russland und die Ukraine sind traditionell wichtige Handelspartner für die gesamte Brandenburger Wirtschaft. Mit der aktuellen Eskalation der Russland-Ukraine-Beziehungen werden auch Ostbrandenburger Unternehmen vor die Herausforderung gestellt, ihre Wirtschaftsbeziehungen mit beiden Ländern möglichst sicher zu gestalten. Eine erste Übersicht zu aktuellen Hinweisen und Ansprechpartnern finden sie hier.
Russland und die Ukraine sind traditionell wichtige Handelspartner für Ostbrandenburg und die gesamte Brandenburger Wirtschaft. Während Russland mit zuletzt  2,6 Milliarden Euro für zumeist Rohstoffe wie Öl und Gas 2021 auf Platz drei der Top-Importpartner Brandenburgs rangiert, hat gerade die Ukraine im gleichen Jahr mit einen Export-Zuwachs gegenüber 2020 von fast 70 Prozent deutlich an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. 
Mit der aktuellen Eskalation der Russland-Ukraine-Beziehungen werden bereits bestehende Handelshemmnisse für die wirtschaftlichen Beziehungen regionaler Unternehmen in die beiden Staaten zusätzlich verschärft. Auswirkungen auf die Lieferketten und die bereits steigenden Energiepreise stellen auch Ostbrandenburger Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Wirtschaftsbeziehungen mit beiden Ländern möglichst sicher zu gestalten. 
Eine erste Übersicht zu aktuellen Hinweisen des Auswärtigen Amtes, der beiden Auslandshandelskammern in Russland und der Ukraine und weiterer Institutionen mitsamt Kontaktinformationen finden Unternehmen auf dieser Seite. Ebenso, wie eine Einschätzung zur aktuellen Lage des Russlandgeschäftes aus der noch unveröffentlichten Außenwirtschaftsumfrage “Going International 2022” des DIHK.

Wichtige Informationen und Ansprechpartner für Unternehmen

Auf dieser Seite finden Sie Informationen zur Ausreise aus der Ukraine, Kontaktinformationen für Deutsche Staatsangehörige, den Link zur Krisenvorsorgeliste, häufig gestellte Fragen sowie die Krisenhotline des Auswärtigen Amtes: +49 (0) 30 / 5000 3000 . 
Die AHK Ukraine steht (unter Umständen aufgrund der gegenwärtigen Situation nur eingeschränkt) Unternehmen zur Verfügung. 
Krisen-Hotline der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK Russland): Unter der +7 495 234 49 54 informiert die AHK Russland über Sanktionen, Ein- und Ausreise, Finanztransaktionen und alle anderen Fragen zur Ukraine-Krise. Die Kollegen sind von Montag bis Sonntag von 5 bis 21 Uhr deutscher Zeit ( 7 bis 23 Uhr Moskauer Zeit) erreichbar.
FAQ der AHK Russland: Die AHK bietet hier eine gute Übersicht über die verhängten Sanktionen der Europäischen Union (EU), Deutschlands, der USA und zahlreicher anderer Staaten gegen Russland sowie über die russischen Gegensanktionen. Sie informiert hier auch zum SWIFT-Teilausschluss.
In diesem Info-Bulletin informiert die AHK regelmäßig zu den verhängten Maßnahmen gegenüber der Russischen Föderation, den russischen Gegensanktionen und stellt damit alles wichtige zum Wirtschaftsverkehr zwischen den USA, Russland und der EU zusammen. 
Diese Seite des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) fasst zusammen, worauf sich deutsche Unternehmen jetzt einstellen müssen. Enthalten sind auch aktuelle Informationen aus der deutschen Wirtschaftspolitik.
Auf dieser Seite fasst die AHK Belarus die aktuellen Sanktionen verschiedener Länder zusammen und bietet auch Ansprechpartner für Unternehmen an.
Hier fasst auf die BAFA nochmals die aktuelle außenwirtschaftliche Lage für Russland und die Ukraine zusammen und informiert so aktuell wie möglich. Für Fragen zum Russland Embargo findet sich hier eine Hotline-Nummer.
Auf ihren Seiten fasst die GTAI die aktuellen EU-Sanktionen sowie vorhergehende Sanktionen übersichtlich und nach Themen sortiert zusammen.
Übersicht und Ansprechpartner zu benötigten Hilfsgütern. 
Übersicht von der AHK Ukraine, Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft e.V. und des Deutsch-Ukrainischen Forum e.V. zu Spendenmöglichkeiten.

Veranstaltungshinweise

Datum & Uhrzeit
Veranstalter
Titel und Hinweise
14. März 2022
14:30 – 16:00 Uhr
IHK Aachen
Die Veranstaltung beleuchtet die US- und EU-Sanktionen und wirft einen Blick auf die Auswirkungen für die Vertragsgestaltung. Die Veranstaltung ist kostenlos.
17. März 2022
09:00 – 11:00 Uhr 

AHK Belarus
Programm und Anmeldemöglichkeiten werden in den folgenden Tagen bekannt gegeben.
18. März 2022
10:00 – 11:30 Uhr
IHK Koblenz
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Rechtslage, ordnet die Sanktionsmaßnahmen von EU und USA ein und beschäftigt sich mit der betrieblichen Umsetzung der Rechtsakte

Russland-Sonderauswertung der Außenwirtschaftsumfrage “Going International” des DIHK

Jährlich befragt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) auslandsaktive Unternehmen in Deutschland zu ihren Einschätzungen der gegenwärtigen Außenwirtschaft. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen zwischen der Ukraine und Russland hat der DIHK eine Russland-Sonderauswertung der diesjährigen, noch unveröffentlichten Umfrage “Going International 2022” herausgegeben. Befragt wurden knapp 2.700 Unternehmen aus ganz Deutschland für zwei Wochen bis zum 11. Februar 2022, also vor den gegenwärtigen Eskalationen.
Aus der Sonderauswertung geht hervor, dass die hälfte der Unternehmen die Lage und Perspektive ihrer Geschäfte bereits vor der aktuellen Zuspitzung der Russland-Ukraine-Krise negativ. Von den 2.700 antwortenden Unternehmen haben rund 1.200 Unternehmen, also 45 Prozent, Geschäftsbeziehungen nach Russland. Nur noch neun Prozent von Ihnen hatten zum Zeitpunkt der Befragung noch eine Verbesserung der Geschäfte erwartet, 49 Prozent gingen von einer Verschlechterung aus. Damit sinken die Erwartungen der deutschen Unternehmen auf einen Stand wie der DIHK ihn zuletzt 2014/15  für die gesamte Eurasische Region nach der Annexion der Krim durch Russland ermittelt hatte. Damit wird laut DIHK in keinem anderen Land der Welt die Geschäftsperspektiven derzeit so negativ beurteilt wie in Russland. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen rechnet der DIHK nun mit weiteren Eintrübungen, da zu den bereits bestehenden Handelshemnissen nun noch weitere Sanktionen der EU und der USA hinzukommen werden. 
Anfang Februar gaben lediglich 15 Prozent der Unternehmen an, aktuell gute Geschäfte mit Russland zu machen. Unabhängig von der aktuellen geopolitischen Lage und den damit verbundenen Sanktionen sind die Unternehmen mit Russland-Geschäft von Handelshemmnissen betroffen. Diese bestehen etwa in Form von komplexen Zertifizierungsanforderungen und Zusatzzöllen für in Russland und den anderen Mitgliedstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) vertriebene Produkte wie Maschinen oder elektrotechnische Geräte. 
Durch den Trend und oftmals den Zwang zur Lokalisierung stiegen in den vergangenen Jahren die deutschen Direktinvestitionen in Russland. Obwohl die deutschen Unternehmen damit zu den aktivsten ausländischen Investoren in Russland gehören, haben laut AHK Russland immer mehr Betriebe in den vergangenen Jahren den russischen Markt verlassen. Die Anzahl deutscher Firmen hat sich seit 2011 fast halbiert. Aktuell sind noch rund 3.650 Firmen mit deutschem Kapital in Russland registriert.