Oldenburger Erklärung

Zukunft der Universitätsmedizin in Oldenburg

Oldenburg muss zum vollwertigen universitätsmedizinischen Standort mit 200 Studienplätzen ausgebaut werden. Dafür sollte das Land die Finanzierung bereit stellen – Forderung in einer von uns mitunterzeichneten “Oldenburger Erklärung”.
Hinter der „Oldenburger Erklärung“ stehen:
  • Arbeitgeberverband Oldenburg
  • Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade e. V.
  • Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest e. V.
  • Handwerkskammer Oldenburg
  • Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg
  • Landwirtschaftskammer Niedersachsen
  • Niedersächsischer LandFrauenverband Weser-Ems e. V.
  • Oldenburgische Industrie- und Handelskammer
  • Stadt Oldenburg
  • Wirtschaftliche Vereinigung Oldenburg – Der kleine Kreis e. V.
Der Wortlaut: 
Die Universitätsmedizin Oldenburg (ehemals EMS European Medical School) feiert dieses Jahr 10-jähriges Bestehen. Sie ist in dieser Zeit fester Bestandteil des Nordwestens geworden und spielt für die weitere Entwicklung der Region eine überragende Rolle. Wir möchten uns daher bei allen Beteiligten - insbesondere beim Land Niedersachsen - für die Unterstützung beim bisherigen Aufbau bedanken.
Aktuell nimmt die Universitätsmedizin jedes Jahr 120 Studierende neu im Studiengang Humanmedizin auf. Dies reicht jedoch bei weitem nicht aus, den Bedarf an Ärztinnen und Ärzten zu decken und Oldenburg als vollwertigen universitätsmedizinischen Standort nachhaltig zu etablieren. Erforderlich ist vielmehr ein zügiger Abschluss des mit dem Land abgestimmten Ausbaus auf 200 Studierende.
Diese notwendige Weiterentwicklung hat auch die vom Niedersächsischen Landtag eingesetzte Enquetekommission zur "Sicherstellung der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung in Niedersachsen – für eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung" in ihrem Abschlussbericht 2021 festgehalten.
Ein weiterer Ausbau der Universitätsmedizin Oldenburg muss daher mit hoher Priorität auf der politischen Agenda der kommenden Legislaturperiode stehen!
Die Universitätsmedizin Oldenburg ist zu diesem Ausbau in den kommenden Jahren bereit. Für einen erfolgreichen Ausbau muss jedoch das Land Niedersachsen Oldenburg als vollwertigen dritten universitätsmedizinischen Standort in Niedersachsen etablieren und auskömmlich finanzieren. Dies entspricht auch den Empfehlungen des Wissenschaftsrats, des höchsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremiums in Deutschland.
Konkret benötigt die Universitätsmedizin eine kontinuierliche Erhöhung der jährlichen Landeszuweisung von derzeit 36,1 Mio € auf 61,7 Mio € bis zum Jahre 2028. Hierbei sind die Finanzbedarfe der Universität Oldenburg und der beteiligten Krankenhäuser enthalten. Zusätzlich kommen einmalige investive Mittel von ca. 66 Mio € für das bisher fehlende Lehrgebäude. Diese müssen entweder in einem Nachtragshaushalt 2023 oder spätestens im Haushaltsjahr 2024 verankert sein, um zügig mit der Planung beginnen zu können. Nur unter diesen Voraussetzungen ist die Erhöhung der Studienanfängerzahl auf 200 zum Wintersemester 2026/27 am Standort Oldenburg möglich.
Niedersachsen sichert sich durch den Ausbau des Standorts Oldenburg eine qualitativ hochwertige und attraktive, jedoch vergleichsweise günstige Ausbildung in der Humanmedizin in einer europäisch einzigartigen Zusammenarbeit. Gleichzeitig gewährleistet das Land dadurch eine leistungsfähige Krankenversorgung im Nordwesten und stärkt seine Rolle als Treiber der Entwicklung des Gesundheitswesens durch medizinische Forschung auf exzellentem Niveau.
Uns ist bewusst, dass die aktuelle Situation das Land Niedersachsen vor besondere finanzielle Herausforderungen stellt. Die große Unterstützung aus der Region, vertreten durch die Unterzeichner dieser Erklärung, für den weiteren Ausbau der Universitätsmedizin Oldenburg, können wir auch für die Zukunft zusichern. Die finanziellen Herausforderungen müssen aber zeitnah durch das Land Niedersachsen im Sinne einer zukunftsfesten Oldenburgischen Universitätsmedizin gelöst werden.
Stand: September 2022