IHK kritisiert zeitgleiche Blockade von Huntebrücke und Wesertunnel scharf
Doppelte Sperrung belastet Wirtschaft und Pendler massiv
65/2025 vom 16. Dezember 2025
Die aktuelle Blockade der Hunteklappbrücke an der B 212 sowie des Wesertunnels an der B 437 durch die Gewerkschaft VDStra stellt aus Sicht der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) eine erhebliche Belastung für die regionale Wirtschaft und tausende Pendlerinnen und Pendler dar. Besonders kritisch bewertet die IHK den zeitlichen Zusammenhang mit der bereits geplanten Sperrung des Wesertunnels für EDV-Tests.
Die parallele Einschränkung zweier zentraler Verkehrsachsen führt zu weiträumigen Umleitungen und massiven Verzögerungen im Logistikverkehr. Unternehmen sind in ihrer Ver- und Entsorgung erheblich eingeschränkt, Lieferketten geraten unter Druck, und Beschäftigte müssen deutlich längere Fahrzeiten in Kauf nehmen.
„Die kurzfristige, zeitgleiche Sperrung beider Querungen verursacht hohe volkswirtschaftliche Kosten“, kritisiert Fokke Fels, Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses. „Gerade für Handwerksbetriebe, Logistik- und Industrieunternehmen in der Wesermarsch und den angrenzenden Regionen ist eine verlässliche Verkehrsinfrastruktur von zentraler Bedeutung. Wenn wichtige Verbindungen gleichzeitig ausfallen, entstehen Produktivitätsverluste, zusätzliche Kosten und erhebliche Planungsunsicherheiten.“
Die IHK erkennt das Streikrecht grundsätzlich an, betont aber die besondere Verantwortung kritischer Infrastrukturen. „Bei aller Legitimität arbeitsrechtlicher Maßnahmen muss die Funktionsfähigkeit zentraler Verkehrsverbindungen berücksichtigt werden“, so Fels. „Gerade in einer wirtschaftlich angespannten Lage sind solche Doppelbelastungen ein falsches Signal für den Wirtschaftsstandort Nordwest.“