Ausbildungsmarkt

Ausbildungsmarkt im Bereich der Oldenburgischen IHK entwickelt sich negativ.
59/2025 vom 30. Oktober 2025
Oldenburg. Die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge im Oldenburger Land ist zum Stichtag 30. September rückläufig. Insgesamt wurden 3.967 Verträge abgeschlossen, das entspricht einem Minus von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (4.076 Verträge). Bei den gewerblich-technischen Berufen registrierte die IHK eine Reduzierung um 3,3 Prozent (- 48 Stellen) und im kaufmännischen Bereich ein Minus von 2,3 Prozent (- 61 Stellen).
Die Branchen haben sich dabei sehr unterschiedlich entwickelt. Im gesamten IHK-Bezirk sind die Berufe der Gastronomie der positive Spitzenreiter mit einem absoluten Plus von 31 Ausbildungsverträgen (+ 9,6 %) gefolgt von den Berufen im Verkehrsbereich mit plus 14 Verträgen (+ 8,9 % sowie Berufe aus der Lebensmittelindustrie plus 7,1 % (3 Verträge). Die Handelsberufe reduzierten sich dagegen um 4,8 Prozent (- 44 Verträge) und die Industriekaufleute mit einem Minus von 12,9 Prozent (- 39 Verträge) sowie Berufe der Elektrotechnik um 8 Prozent (-37 Verträge).
„Trotz hoher Ausbildungsbereitschaft konnten laut der aktuellen Ausbildungsumfrage der Industrie- und Handelskammern nur unge­fähr die Hälfte der Betriebe alle angebotenen Stellen mit jungen Nachwuchskräften besetzen. Hauptgrund ist der Mangel an Bewerbungen. Und viele Unternehmen hätten deutlich mehr Auszubildende eingestellt, wenn sich genügend Interessierte gemeldet hätten. Zudem berichten die Betriebe von Defiziten in der Ausbildungsreife, insbesondere in Mathematik, Sprache und Belastbarkeit“, erläutert Stefan Bünting, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Bildung.
„Gleichzeitig zeigt die Umfrage: Der Fachkräftemangel bleibt eine der zentralen Herausforderungen der Wirtschaft. Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen die Chancen nutzen, die sich ihnen aktuell bieten. Denn Ausbildungsplätze sind vorhanden – und viele Betriebe suchen händeringend Nachwuchs“, so Bünting.
Die jüngste Studie der Bertelsmann Stiftung zu den Ausbildungs- und Berufswünschen junger Menschen zeigt, dass 45 Prozent der Befragten noch unentschlossen über den beruflichen Werdegang sind und sogar 20 Prozent erst einmal ohne eine weitere Qualifikation arbeiten möchten. „Wir können und dürfen nicht akzeptieren, dass Tausende von Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Ausbildung arbeiten wollen. Deshalb müssen wir gemeinsam mit allen Akteuren die schulische Bildung insgesamt und auch die Berufsorientierung erheblich verbessern. Eine be­triebliche Ausbildung ist der Einstieg ins Berufsleben und kann mit einer berufsbegleitenden Fortbildung die Karriere sichern. Dies müssen wir den jungen Menschen und deren Eltern verdeutlichen“, fordert Bünting.
Eine Ausbildung in den über 120 unterschiedlichen Ausbildungsberufen im Oldenburger Land ist daher ein sicherer Weg in die Zukunft!