Medien-Information
IHK: Positive Bilanz auf dem Ausbildungsmarkt
Welcome-Center unterstützt ausländische Fachkräfte
20/2025 vom 4. April 2025
Die Unternehmen im Bereich der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) haben im Jahr 2024 trotz der wirtschaftlich angespannten Lage 4069 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das ist ein Zuwachs von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im kaufmännischen Bereich gab es ein Minus von 1,4 Prozent (von 2.655 auf 2619 neue Ausbildungsstellen) und im gewerblich-technischen Bereich ein Plus von 3,7 Prozent (von 1398 auf 1450 Stellen).
„Die größten Steigerungen gab es in Berufen der Metalltechnik und im Lebensmittelbereich. Bei den kaufmännischen Berufen verzeichneten die Bank- und Industriekaufleute die größten Zuwächse“, so Ludger Wester, stellvertretender Leiter des Geschäftsbereichs Bildung bei der Oldenburgischen IHK. „Im Jahr 2024 hat sich ein Trend weiter verstetigt: der Trend hin zu gewerblich-technischen Berufen. Die Ausbildungsbetriebe bilden nun rund 36 Prozent in gewerblich-technischen Berufen und 64 Prozent in kaufmännischen Berufen aus – im Jahr 2015 lag der Anteil der gewerblich-technischen Berufe noch bei 30 Prozent“, so Wester. „Die Ausbildungsbetriebe hätten gern noch mehr Verträge abgeschlossen. Die Bewerberlage lässt dies leider in vielen Fällen nicht zu. Daher bauen wir unsere Aktivitäten in der Berufsorientierung weiter mit unseren 110 Ausbildungsbotschaftern aus, um für die betriebliche Ausbildung zu werben.“
IHK gründet Welcome-Center
Das IHK Welcome-Center – ein durch das Land Niedersachsen und Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördertes Projekt – bietet seit Herbst 2024 kleinen und mittleren Unternehmen Unterstützung bei der Anwerbung und Integration von Fachkräften. Ein weiterer Bestandteil des Welcome-Centers ist der Aufbau eines Netzwerks, das verschiedene Partner und Organisationen einbezieht. Dazu gehören auch innovative Projekte wie ein Azubi-Projekt mit Usbekistan und Ghana, das darauf abzielt, junge Talente aus diesen Ländern in die hiesige Arbeitswelt zu integrieren. Bereits jetzt haben erste Beratungen von Unternehmen stattgefunden, die sich für die Unterstützung durch das Welcome-Center interessieren. „Bereits nach einem halben Jahr haben mehr als 200 Personen aus Wirtschaft und Verwaltung an den Infoveranstaltungen, Webinaren und Workshops teilgenommen. Einige Fachkräfte und junge Menschen aus Vietnam und Marokko sind bereits von Unternehmen eingestellt worden“, erläutert Ludger Wester. „Das Interesse an internationalen Fachkräften ist branchenübergreifend vorhanden, aber die Unternehmen zeigen aktuell jedoch noch eine gewisse Zurückhaltung und möchten vermutlich zunächst die wirtschaftliche sowie politische Entwicklung weiter beobachten.“
Projekt Willkommenslotsen – Unterstützung für Geflüchtete
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte IHK-Projekt „Willkommenslotsen“ unterstützte im vergangenen Jahr 470 geflüchtete Menschen bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Schwerpunkte waren Veranstaltungen für geflüchtete Frauen, spezielle Beratertage, Einzelberatungen und Informationsangebote in Sprachlernklassen. „In den meisten Fällen erkennen die geflüchteten Menschen nicht die Chancen der dualen Ausbildung, denn in den Herkunftsländern wie der Ukraine, den arabischen und afrikanischen Ländern sowie Kolumbien gibt es dieses Ausbildungsmodell nicht und daran arbeiten wir“, erläutert Wester. „Besonders erfreulich ist das große Interesse von Unternehmen aus den Bereichen Gastronomie, Lager und Logistik sowie Industrie und dem Einzelhandel.“
„Für das Jahr 2025 erwarten wir eine hohe Nachfrage nach Beratungen von geflüchteten Menschen, die kurz vor einer Abschiebung stehen. Auffällig ist zudem, dass viele Auszubildende, die über das Fachkräfte-einwanderungsverfahren nach Deutschland gekommen sind, ihre Ausbildung in einem Betrieb abbrechen, um in einen anderen Beruf beziehungsweise Betrieb zu wechseln“, so Wester. „Zur Förderung der Integration wollen wir speziell für Auszubildende in der Gastronomie einen Online-Sprachkurs organisieren.“
„Für das Jahr 2025 erwarten wir eine hohe Nachfrage nach Beratungen von geflüchteten Menschen, die kurz vor einer Abschiebung stehen. Auffällig ist zudem, dass viele Auszubildende, die über das Fachkräfte-einwanderungsverfahren nach Deutschland gekommen sind, ihre Ausbildung in einem Betrieb abbrechen, um in einen anderen Beruf beziehungsweise Betrieb zu wechseln“, so Wester. „Zur Förderung der Integration wollen wir speziell für Auszubildende in der Gastronomie einen Online-Sprachkurs organisieren.“