Geschäfte weltweit

Rückblick 2024 und Ausblick 2025

Die Wirtschaft im Oldenburger Land steht weiterhin vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hält an, bisher ist ein Ende nicht in Sicht. Zu den inzwischen 15 Embargopaketen gegen Russland und Belarus könnten im Laufe des Jahres weitere hinzukommen.
Die EU muss sich zusätzlich mit dem neuen US-Präsidenten Trump arrangieren und es schaffen, sich als geschlossene Einheit zu präsentieren. In der Wirtschaft wächst dabei die Sorge vor hohen Importzöllen in den USA und möglichen US-Sanktionen gegen China. Durch die extraterritoriale Wirkung der US-Gesetze beträfe dies automatisch auch unsere regionalen Unternehmen mit US-Bezug.
Doch auch im grundlegenden Tagesgeschäft der Unternehmen wächst die Unsicherheit. Wie wird sich die regionale und die deutsche Wirtschaft unter der neuen Bundesregierung weiterentwickeln? Kommt der dringend erforderliche Aufschwung oder verharrt die Wirtschaft in der Rezession? Unternehmer fordern weniger Bürokratie und einfachere Zugänge zu Fördermitteln. Wird das von der alten Bundesregierung beschlossene Bürokratieentlastungsgesetz dazu beitragen? Das bleibt abzuwarten.
Der zunehmende Rechtsruck innerhalb der EU, der sich 2024 deutlich in den Niederlanden, in Frankreich, in Österreich, in Italien und Ungarn zeigte, könnte den Intra-Handel beeinträchtigen und zukünftig den Abschluss neuer Freihandelsabkommen erschweren.
Aktuell wurden die Verhandlungen zum Mercosur-Abkommen abgeschlossen, von dem sich die deutsche Wirtschaft viel verspricht. Der Agrarbereich steht ihm kritisch gegenüber und es bleibt abzuwarten, welche Folgen für die Agrarwirtschaft und den nachgelagerten Bereich entstehen. Für unsere Region ist das ein äußerst wichtiger Faktor. Weitere Alt-Abkommen, z.B. mit Mexiko, sollen reformiert werden.
Auf EU-Ebene belasten vor allem die Nachhaltigkeitsthemen die Unternehmen stark: Im vergangenen Jahr trat das deutsche Lieferkettengesetz in Kraft und das EU-Lieferkettengesetz wurde verabschiedet. Bis Ende 2026 muss es in nationales Recht umgesetzt worden sein und das deutsche Gesetz muss an das EU-Gesetz angepasst werden.
Nach einer Verschiebung um ein Jahr müssen Unternehmen ab Ende 2025 zusätzlich die Vorschriften der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) einhalten. Zudem läuft die Übergangsphase des Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) Ende 2025 aus.
Zum 1. Januar 2026 soll zudem eine EU-Zollbehörde implementiert werden, die langfristig die nationalen Zollbehörden der Mitgliedsstaaten steuern, koordinieren und unterstützen soll. Es wird also eine neue Bürokratie-Ebene entstehen. Durch die Reform des Unionszollkodex soll zudem die 150-Euro-Zollwertgrenze bei Importen wegfallen. Dafür soll ein vereinfachtes System mit fünf verschiedenen Warenkategoriengruppen eingeführt werden. Die Entwicklung und Umsetzung bleiben abzuwarten.