Jetzt Zukunft machen!

Mutig nach vorne schauen und jetzt Zukunft machen: Etwas anderes bleibt uns allen nicht übrig – nach mehr als einem Jahr mit der Covid-19 Pandemie. Während jedoch vor einem Jahr große Ungewissheit unseren Alltag bestimmte, sind wir heute weiter. Wir wissen, was zu tun ist, damit es voran geht bei der Bekämpfung der Pandemie - nur hapert es an Tempo!
Unsere Arbeit als IHK steht – wie einen Großteil des vergangenen Jahres – unter dem Vorzeichen von Corona: Da ist einerseits die intensive Beratung von Unternehmen, andererseits die oftmals langwierige und zähe Politikberatung. Durch Ihre Information über die Lage in Ihren Unternehmen haben Sie unsere politischen Gespräche in den letzten Monaten ordentlich „gefüttert“. Es ging vor allem darum, auf die Schwachstellen der Hilfsprogramme und das mangelnde Tempo bei der Umsetzung hinzuweisen und Änderungen einzufordern.
Die Situation ist für einen Großteil der Wirtschaft dennoch nicht zufriedenstellend. So ist die Lage in unseren Innenstädten und Zentren dramatisch. Sie durchleben einen schmerzhaften Transformationsprozess mit der Pandemie als Beschleuniger. Deshalb braucht jede Innenstadt aus unserer Sicht eine „Task Force“, in der alle Beteiligten mit Mut, Engagement und Umsetzungsbereitschaft - aber auch der notwendigen finanziellen Förderung - Lösungen erarbeiten und umsetzen.
Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie sind auch in vielen, vielen weiteren Branchen außerhalb von Handel, Gastronomie sowie Tourismus- und Eventbranche sehr bedrohlich.
Sind die Hilfsprogramme mit ihren Bezugsgrößen richtig? Hat die öffentliche Verwaltung genug Spielraum, um pragmatisch genug zu handeln? Wir müssen daraus lernen, uns auf Notlagen in Zukunft besser vorbereiten und jetzt Zukunft machen! Unsere Politik braucht dafür einen stabilen Koffer voll mit Instrumenten, die zielgerichtet und effizient eingesetzt werden. Unsere Wirtschaft wird sich mit neuen Geschäftsmodellen und mehr Innovationen für die Zukunft resilienter aufstellen müssen. Politik und öffentliche Verwaltung werden die Digitalisierung und die Entbürokratisierung vorantreiben müssen. Vor allem werden sie schlankere Planungsprozesse schaffen müssen – eine der drängendsten Forderungen der Wirtschaft!
Als Vertreterin eines wirtschaftlichen Gesamtinteresses – was schon schwer genug ist – nehmen wir für Sie unterschiedliche Rollen ein. Wir fordern, machen aber auch Vorschläge. Und an manchen schwierigen Prozessen ist es manchmal schon zielführend, wenn wir ein „funktionierender Rauchmelder“ sind, zum Beispiel,  wenn es aus Sicht der Wirtschaft um defizitäre Standortbedingungen geht – etwa bei der Infrastruktur, bei der Besteuerung von Unternehmen, bei unfairen Wettbewerbsbedingungen, als auch bei den großen Fragen unseres Bildungswesens.
Jetzt Zukunft machen! Das heißt es auch für die Oldenburgische IHK! Die IHK-Wahl steht kurz bevor – ein stark verändertes Parlament der Wirtschaft wird in den nächsten fünf Jahren Ihre Stimme der Wirtschaft sein.
 
Gert Stuke, IHK Präsident
Dr. Thomas Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer
März 2021