Innenstädte und Zentren

Wandel und Verkehrswende

Viele Städte und Gemeinden erarbeiten derzeit städtebauliche Konzepte, die eine sozial-ökologische Transformation und Verkehrswende herbeiführen sollen. Denn die „Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie“ verpflichtet sie zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Innenstädte und Zentren sollen in diesem Sinne attraktiv aufgestellt werden; die Politik will die Aufenthaltsqualität verbessern, den nicht-motorisierten Verkehr stärken und den Pkw-Verkehr reduzieren. Das birgt Chancen und Risiken.

Die aus der Nachhaltigkeitsstrategie abgeleiteten Maßnahmen werden die (Innen-)Städte und Gemeinden in unserer Region verändern und sich auf die Wirtschaft auswirken. Aus Gesprächen mit unseren Mitgliedsunternehmen wissen wir, dass diese mitunter schlecht über die entsprechenden Pläne in ihrer Kommune informiert sind. Die weit reichenden Planungen und Aktivitäten der Stadt Oldenburg haben wir deshalb im Februar 2023 zum Anlass genommen, zusammen mit dem City-Management Oldenburg (CMO) Inhaber und Inhaberinnen von Geschäften auf einer Veranstaltung zu informieren („Klima.Mobiliät.Innenstadt: Oldenburg verändert sich - was bedeutet das für die Wirtschaft?“). An dem Abend erläuterten Vertreter der Stadt ihre Pläne und stellten sich danach den kritischen Fragen der Firmen. 

Die Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD hatten im Oldenburger Stadtrat beantragt, die Parkgebühren stufenweise jährlich anzuheben. Daher haben wir im Februar 2023 Vertreter des CMO und der beiden Parteien zu einem Austausch eingeladen. Die dabei vorgebrachten Einwände der Wirtschaft gegen die Erhöhung der Parkgebühren wurden jedoch nicht berücksichtigt: Der Stadtrat beschloss eine stufenweise, jährliche, deutliche Anhebung.

Um die Zukunft von Innenstädten und Zentren ging es im April 2023 bei der Vorstellung der „Deutschlandstudie Innenstadt 2022“. Herausgegeben hat sie die CIMA Beratung + Management GmbH, unter anderem unter Beteiligung der Deutschen Industrie- und Handelskammer. In einem Vortrag hat Martin Kremming von der CIMA die Anziehungskraft deutscher Innenstädte und deren Wandel durch die Pandemie erörtert. Er hob hervor, wie wichtig die Anpassung der Angebote in den Zentren an das dynamische Konsum- und Verkehrsverhalten sowie die Erfüllung der Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger an zukunftsfähige urbane Zentren sind. 
Im Oktober 2023 hat schließlich Stefan Kruse, Mitinhaber des Büros Junker + Kruse Stadtforschung Planung, aus Dortmund vor Wirtschaft und Verwaltung darüber referiert, und erläuterte, dass die heute üblichen städtebaulichen Konzepte wie Innenstadtstrategien und Einzelhandelskonzepte grundsätzlich noch die richtigen Werkzeuge seien.