Zahl der Firmeninsolvenzen deutlich gestiegen

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Oldenburger Land ist im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 52 Prozent gestiegen. 252 Unternehmen meldeten sich zahlungsunfähig, 86 Unternehmen mehr als im Jahr 2023. Niedersachsenweit stieg die entsprechende Zahl um 33 Prozent. Das berichtet die IHK auf Grundlage von Daten des Landesamtes für Statistik Niedersachsen.
„Die Insolvenzzahlen in unserer Region sind auf dem höchsten Stand seit dem Jahr 2016 gestiegen“, sagt Dr. Torsten Slink, Hauptgeschäftsführer der IHK. Hauptgrund für den hohen Anstieg sei, dass eine schwache Nachfrage auf steigende Kosten stieße. Betriebe hielten sich angesichts schwacher Konjunktur mit Aufträgen zurück. Hohe Energiepreise und zuletzt deutlich steigende Arbeitskosten ließen die Rentabilität sinken. Zugleich hielten Verbraucher wegen hoher Preise und steigenden Arbeitslosenzahlen ihr Geld zusammen, so Slink. Das treffe viele kleine Unternehmen im Dienstleistungssektor. Und im Baugewerbe seien hohe Zinsen und hohe Neubau-Anforderungen Gift für die Nachfrage gewesen.
„Aber auch Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wirken noch nach “, sagt Slink. Durch weitreichende Fördergeldvergabe und weitere rechtliche Schritte wurden viele Unternehmen am Leben gehalten, denen nun die schwache Konjunktur zugesetzt hat.
Unternehmensinsolvenzen

Gebiet
2023 2024
Stadt Delmenhorst 22 15
Stadt Oldenburg 35 38
Stadt Wilhelmshaven 13 19
Lk Ammerland 16 23
Lk Cloppenburg 20 46
Lk Friesland 10 23
Lk Oldenburg 21 31
Lk Vechta 15 32
Lk Wesermarsch 14 25
Oldenburger Land 166 252
Industrie 7 13
Baugewerbe 33 47
Handel 33 40
Gastgewerbe 14 18
Verkehr, IT 12 23
Dienstleistungen, übrige 67 111
Die IHK bietet Unternehmen, die in Schwierigkeiten sind, Unterstützung an. So findet der nächste Sprechtag „Unterstützung im Krisenfall: Runder Tisch" am 4. April 2025 ab 9 Uhr statt. Zur Anmeldung