Landkreis Ammerland: Tourismus und Industrie als Wachstumstreiber
Das Landschaftsbild des Ammerlandes wird von den vielen Baumschulen geprägt, die sich auf Rhododendren- und Koniferenzucht spezialisiert haben. Über 90 Prozent aller Rhododendren in Deutschland werden hier gezogen. Die Land- und Forstwirtschaft stellt daher auch heute noch viele Arbeitsplätze zur Verfügung.
Die wirtschaftliche Entwicklung verlief in den letzten Jahren äußerst günstig. Das Bruttoinlandsprodukt nahm im Vergleich zum IHK-Bezirk überdurchschnittlich zu. Insbesondere der Tourismus spielt im Ammerland eine wichtige Rolle. Hier ist in erster Linie Bad Zwischenahn mit seinen Kuranlagen und Wellnesseinrichtungen zu nennen. Der Gesundheitstourismus wird in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen und dem Landkreis weitere Chancen bieten.
Ein weiterer Wachstumstreiber ist die Industrie. Vertreten sind im Landkreis vor allem Ernährungsgewerbe und Maschinenbauunternehmen. Die unternehmensnahen Dienstleistungen sind im Vergleich zum Oldenburger Land nur unterdurchschnittlich repräsentiert, konnten aber in den vergangenen Jahren deutliche Beschäftigungs- und Wertschöpfungszuwächse erzielen.
Industrieentwicklung im 1. Halbjahr 2023
Der Industrieumsatz im Landkreis Ammerland ist in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozent gefallen. Das Umsatzvolumen sank um rund 13 Millionen Euro auf 1,9 Milliarden Euro.
Zurückzuführen ist das Minus auf das Auslandsgeschäft, dessen Umsätze um fast 20 Millionen Euro abnahmen. Das bedeutet ein Minus von 2,4 Prozent. Der Exportumsatz betrug 681 Millionen Euro. Die Exportquote fiel auf 34,9 Prozent (Vorjahreszeitraum 35,5 Prozent).
Die Kunststoffindustrie meldete ein Minus zwischen zehn und 30 Prozent, das Ernährungsgewerbe einen Umsatzrückgang von bis zu zehn Prozent. Im Metallbau betrug das Umsatzplus bis zu zehn Prozent.
In den 35 Industrieunternehmen ab 50 Beschäftigte sank die Zahl der Angestellten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,2 Prozent. 6.207 Personen waren im Halbjahresdurchschnitt in der Industrie beschäftigt.
In der Bauindustrie gab es ein kräftiges Umsatzplus von 18,5 Prozent auf 170 Millionen Euro. Zurückzuführen ist das Plus auf den Tiefbau. Hier nahm der Umsatz um über 33 Prozent zu, im Hochbau stiegen die Erlöse gering um 0,8 Prozent. Die Beschäftigung stieg um 2,5 Prozent auf rund 1.686 Personen im Halbjahresdurchschnitt.