Gründergeist mit Wirkung
Ein neuer Secondhand-Markt für Kinderkleidung trifft den Zeitgeist – und kommt auch überregional gut an.
Elena (l.) und Ricarda Weber
Doch bevor es losging, haben die Schwestern sich informiert, vernetzt, beraten lassen: Startpunkt war die Unterstützung durch das Hochschul-Start-up-Center REACH in Münster – Ricarda Weber kannte die Einrichtung durch ihr Masterstudium an der FH Münster. Es folgte die erfolgreiche Bewerbung für das Gründerstipendium NRW – und damit die Fördersumme von 1200 Euro pro Monat pro Kopf für ein Jahr. Bei der Bewerbung unterstützte die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft für den Kreis Steinfurt (WESt mbH). Auch bei der Miete des Ladenlokals in Rheine bekommen die Webers Support. Da das 480 Quadratmeter große Geschäft im EmsForum schon länger leer stand, erhalten sie eine um 40 Prozent reduzierte Miete für einen Zeitraum von zwei Jahren. Grund dafür ist der „Verfügungsfonds Anmietung“ – eine Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen. Zusätzlich haben die Schwestern einen Kredit bei der KfW Bank aufgenommen, um erste Anschaffungen zu finanzieren. Um sich noch weiter zu vernetzen, haben die Gründerinnen Kontakt mit der lokalen Wirtschaftsförderung für Rheine (EWG) aufgebaut.
„Wir sind gut organisiert – auch die Bürokratie hat uns bisher nicht überfordert“, sagt Elena Weber. Eine „Herausforderung“ nennt Weber allerdings die Personalplanung: Sieben Angestellte haben die Schwestern mittlerweile – davon arbeiten alle in Teilzeit oder als Minijob. Das mache die Planung nicht immer einfach.
Eine weitere Hürde stellte sich beim Kassiervorgang: „Es war schwierig, die passende Software zu finden, die Kasse und System verbindet“, erklärt Weber. Die einzige Lösung war es, bei jedem Kassiervorgang mit zwei Systemen zu arbeiten.
Doch auch bei Problemen verlieren die Gründerinnen nicht die Motivation: „Aus schwierigen Situationen lernt man auch“, meint Elena Weber. Und mit der Entscheidung für die Selbstständigkeit und gegen eine Zukunft in Wissenschaft und Wirtschaft sind beide Schwestern „sehr zufrieden“.
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Redaktion Wirtschaftsspiegel