Frühbuchung fürs Wasserstoffnetz beginnt 2026

Die Betreiber des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes haben die Grundlagen für künftige Kapazitätsreservierungen veröffentlicht. Ab Anfang 2026 können Unternehmen erstmals Ein- und Ausspeisekapazitäten in jenen Netz-Clustern reservieren, die bis Ende 2029 fertiggestellt sein sollen.
Das neue Reservierungskonzept zeigt erstmals, in welchen Regionen das Wasserstoffnetz bis 2029 Realität wird – und wo sich Kapazitäten frühzeitig sichern lassen. Ziel sei es, Planungssicherheit für Investoren und Projektentwickler zu schaffen.

Drei Cluster, ein Ziel: Deutschlands Wasserstoffnetz

Das Konzept gliedert das künftige Kernnetz in mehrere Cluster:
  • Cluster Nordwest: Zu diesem Cluster gehören Unternehmen aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region. Es reicht von der dänischen Grenze über Niedersachsen bis nach Nordrhein-Westfalen – mit Anschluss an die Region Hannover und einer begrenzten Verbindung zum Cluster Ost.
  • Cluster Ost: von Lubmin an der Ostsee über Leipzig bis in den Raum Frankfurt.
  • Industriecluster: Burghausen und Ingolstadt (Bayern), mosaHYc im Saarland sowie Aachen (NRW) mit jeweils lokaler Wasserstoffproduktion und -nachfrage.
Diese Leitungen werden bis 2029 entweder neu gebaut oder vom Erdgastransport auf Wasserstoff umgestellt. Ab 2030 sollen sie schrittweise zu einem bundesweiten Wasserstoff-Kernnetz zusammenwachsen.

Frühzeitiges Signal für den Markt

Noch bevor die Bundesnetzagentur das finale Kapazitätsmodell „WaKandA“ (geplant für Anfang November) festlegt, wollen die Netzbetreiber mit dem Konzept Investoren und Unternehmen Orientierung geben. Auch Nachbarstaaten, die eigene Wasserstoffnetze planen, sehen darin ein Signal für grenzüberschreitende Kooperationen und künftige Exportkapazitäten nach Deutschland.
Wer in Nordrhein-Westfalen (NRW) Kapazität im Wasserstoff-Kernnetz reservieren möchte, muss sich in erster Linie an die Fernleitungsnetzbetreiber wenden, die das Kernnetz in NRW betreiben. Fernleitungsnetzbetreiber in Nord-Westfalen sind die Nowega GmbH aus Münster, Thyssengas aus Dortmund und Open Grid Europe (OGE) aus Essen, die auch Partner im Projekt GetH2 sind. Diese kümmern sich sowohl um Neubauprojekte als auch um die Umstellung bestehender Leitungen von Erdgas auf Wasserstoff.