Praxis & Ratgeber

Ghosting auf dem Ausbildungsmarkt nimmt zu

Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat sich die Zahl der Betriebe, die ihre Ausbildungsplätze nicht vollständig besetzen können, von 29 Prozent im Jahr 2013 auf 51 Prozent im Jahr 2023 erhöht. Hauptgrund bleibt der Mangel an geeigneten Bewerbungen. Allerdings berichten inzwischen auch 27 Prozent der betroffenen Betriebe, dass Bewerberinnen und Bewerber nach einer Zusage abspringen – ein Phänomen, das als „Ghosting“ bekannt ist.
Besonders Großbetriebe, aber auch zunehmend kleinere Unternehmen, sind davon betroffen. Das IAB warnt in der Studie, dass diese Absprünge für Betriebe erhebliche Kosten verursachen und Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben könnten, was die Fachkräftegewinnung weiter erschwert. Insbesondere Branchen wie Finanz- und Versicherungswesen sowie Verkehr und Kommunikation sind betroffen. Die Ergebnisse unterstreichen den Wandel des Ausbildungsmarktes hin zu einem Bewerbermarkt. Ob die schwache Konjunktur vorübergehend zu einer Verhaltensänderung führt, bleibt abzuwarten.