Unternehmensführung

Zehn Tipps zur Beratersuche

Der Beratungserfolg steht und fällt mit der Leistung des Beraters. Auch die Mitgliedschaft in einem Verband ist keine 100 prozentige Garantie für die Qualität und Bonität des Beraters. Wir möchten Ihnen hier zehn Tipps geben, die Ihnen die Beurteilung eines Ihnen noch unbekannten Beraters erleichtern:

1. Machen Sie sich zunächst Ihr Anforderungsprofil an den Berater klar

Für den Berater sollten Unabhängigkeit, Seriosität und Diskretion selbstverständlich sein. Er sollte die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen im Hinblick auf den Beratungsgegenstand haben.

2. Definieren Sie den Beratungsgegenstand und die -ziele möglichst genau 

Die Inhalte und Ziele der Beratung können sich im Laufe der Zusammenarbeit ändern, zum Beispiel wenn Problemursachen falsch vermutet wurden. Beachten Sie bitte, dass der Berater grundsätzlich ein Partner auf Zeit sein soll. Er wird Anleiter und Begleiter der vom Unternehmer gewollten Entwicklung, aber nicht Entscheider sein. 

3. Nutzen Sie ein erstes – in der Regel kostenloses – Kontaktgespräch

In diesen Kontaktgesprächen klären Sie, ob der Berater zu Ihnen und Ihren Anforderungen passt. Dabei können die hier aufgeführten Hinweise helfen. Wichtig ist aber auch, dass Sie feststellen, ob die Chemie zwischen Ihnen und dem Berater stimmt. Nur so kann eine vertrauensvolle Zusammenarbeit beginnen.

4. Prüfen Sie Ausbildung und Qualifikation des Beraters

Eine geschützte Berufsbezeichnung für den Unternehmensberater gibt es nicht. Fragen Sie ihn nach seinen Fachkenntnissen und Erfahrungen und vergleichen Sie diese mit Ihren Anforderungen und dem Beratungsziel. Lassen Sie sich unbedingt Referenzen geben.

5. Vorsicht bei Beratern mit aufdringlichem Akquisitionsverhalten

Wiederholte unaufgeforderte, telefonische Kontaktaufnahme lässt in vielen Fällen auf einen geringen Auslastungsgrad des Beraters schließen. Preist der Berater seine Dienste zudem massiv mit dem Verweis auf finanzielle Förderungen an, prüfen Sie genau, ob das Angebot auch ohne Subventionen „sein Geld wert ist“.

6. Lassen Sie sich vom Berater nicht unter Zeitdruck setzen

Schließen Sie niemals übereilt Verträge ab. Das Beratungsprogramm Wirtschaft NRW sieht sogar vor, dass der Zuschuss zunächst nur auf Basis eines Angebotes beantragt wird. Erst nach positiver Prüfung des Antrages darf der Vertrag unterschrieben werden. Sie können den Rat der beteiligten unabhängigen Stellen (zum Beispiel IHK)  natürlich in jedem Fall nutzen. Die IHK hilft Ihnen mit einer kurzen „Beratung zur Beratung“ und der Auswahl der passenden Fördermittel.

7. Legen Sie den Auftragsinhalt möglichst detailliert im Vertrag fest

Auch wenn zwischen Ihnen und dem Berater alles genau besprochen worden ist: Begnügen Sie sich nicht mit ungenauen schriftlichen Formulierungen. Legen Sie Wert auf Details.

8. Der Berater muss erreichbar sein

Klären Sie insbesondere bei größeren Beratungsgesellschaften, dass der von Ihnen gewählte Berater Ihr Hauptansprechpartner ist und damit auch für Sie erreichbar ist.

9. Vergleichen Sie Beratungskosten

Leider stellt man immer wieder fest, dass sogar sonst sehr kostenorientiert handelnde Unternehmer bei Beratern (fast) jeden Preis akzeptieren. Holen Sie Alternativ-Angebote ein und vergleichen Sie Tagessätze, Spesen und Beratungsumfang/-dauer. Unsere Empfehlung: Schließen Sie Verträge etappenweise ab, mit der Option auf Verlängerung bei erfolgreicher Arbeit des Beraters. Lassen Sie sich Zwischenberichte geben und prüfen Sie diese auf ihren Gehalt, bevor Sie Verträge verlängern. Denken Sie daran: Auf Beratungszuschüsse hat man keinen Anspruch. Treffen Sie die Entscheidung pro oder contra Beratung unabhängig von öffentlichen Zuschüssen.

10. Vereinbaren Sie Termine für Beratungsberichte

Achten Sie auf eine gründliche Abfassung und die termingerechte Vorlage des Beratungsberichtes und eventueller Zwischenberichte. Erörtern Sie die Ergebnisse der Berichte gegebenenfalls in Anwesenheit des Beraters mit Ihren verantwortlichen Mitarbeitern.