Regionalpolitik Westmünsterland
Am Standort Westmünsterland der IHK in Bocholt ist die Regionalpolitik für das westliche Münsterland angesiedelt. Die betreuten Kreise Borken und Coesfeld werden gerne als Westmünsterland bezeichnet – eine wirtschaftlich starke Region mit eigenen Chancen und Herausforderungen.
Getragen von einem starken produzierenden Gewerbe findet man hier einen breiten Branchenmix aus kleinen und mittelständischen Betrieben. Vom exportstarken Maschinenbauer über den umtriebigen Händler bis hin zu kreativen IT-Unternehmen und Dienstleistern ist alles dabei. Auch die Grenznähe hat sich vom einstigen Standortnachteil zu einer echten Chance entwickelt. Kaum zwei andere Länder auf der Welt haben so eng miteinander verbundene Volkswirtschaften wie unsere und die der Niederlande. Der agile Warenaustausch ist ein deutlicher Beleg dafür, wie wichtig offene Grenzen für die Wirtschaft sind – besonders für grenznahe Regionen.
Netzwerkarbeit
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Standorts Westmünsterland, insbesondere der dort angesiedelte Regionalbeauftragte, dienen als Ansprechpartner für Unternehmen, Politik und Verwaltung in den Kreisen Borken und Coesfeld. Sie halten Kontakt zu verschiedenen Netzwerken und bauen diese kontinuierlich weiter aus. Im Rahmen verschiedener Seminare, Angebote und Veranstaltungen trat die IHK sowohl als ausrichtender Partner (Wasserstoffpipeline Emmerich-Bocholt, Unternehmerfrühstücke, Aussteller auf den Gewerbeschauen in Bocholt, Heek, Velen und Gronau) als auch als regelmäßiger Teilnehmer bei wirtschaftlich und politisch wichtigen Veranstaltungen auf, um sich für die Interessen der regionalen Wirtschaft einzusetzen.
Die IHK engagiert sich zudem in der Geschäftsführung der Fördergesellschaft Westmünsterland der Hochschule in Bocholt/Ahaus e. V. Rund 230 Mitglieder – Kommunen, Unternehmen, Privatpersonen und Professoren – engagieren sich in der 1990 gegründeten Fördergesellschaft und setzen sich dafür ein, jungen Menschen in der Region eine qualifizierte Ausbildung zu bieten, Nachwuchskräfte zum Studieren, Bleiben und Arbeiten hierher zu locken und Wirtschaft und Wissenschaft für den Wissenstransfer miteinander zu verknüpfen. Jährlich werden aktuell über 100.000 Euro an den Campus Bocholt der Westfälischen Hochschule ausgeschüttet, z. B. für Stiftungsprofessuren, Ausstattung, Auslandssemester, Auszeichnungen und Veranstaltungen. Auch die „Junge Uni“ in Bocholt, mit der junge Menschen an MINT-Themen herangeführt werden, wird finanziell gefördert. Darüber hinaus konnte 2024 eine neue Professorin für den Studiengang „Sustainable Engineering and Management“ gewonnen werden.
Aktiv ist die IHK auch im Bündnis für Familie in Bocholt, bei dem junge Menschen Betriebe besuchen können, um diese sowie deren Ausbildungsberufe kennenzulernen. Insgesamt nutzten knapp 200 Personen das von der IHK begleitete Angebot, und rund 20 Unternehmen in und um Bocholt öffneten für sie ihre Türen.
Deutsch-Niederländische Zusammenarbeit
Der Kreis Borken hat im Westen eine insgesamt 108 Kilometer lange Grenze zu den Niederlanden. Es ist daher für den grenznahen Standort Westmünsterland unerlässlich, sich mit den Akteuren und Institutionen der niederländischen Anrainergemeinden im ständigen Austausch über aktuelle Entwicklungen im direkten Grenzgebiet zu befinden. Denn für eine weiterhin positive Entwicklung des Westmünsterlandes ist die Zusammenarbeit über die Grenze ein elementarer Faktor. „Denken in Kreisen, nicht in Halbkreisen bis zur Grenze“ ist daher das Credo der IHK-Aktivitäten vor Ort. Die deutsch-niederländische Zusammenarbeit ist eine Erfolgsgeschichte für die Region. Die Regionalpolitik Westmünsterland der IHK konzentrierte sich daher 2024 verstärkt auf die Intensivierung des grenzüberschreitenden Austauschs.
Dies spiegelte sich vor allem in der Intensivierung der Kontakte in die niederländischen Netzwerke wider. Die IHK arbeitet in verschiedenen Gremien und Arbeitskreisen mit, beispielsweise im EUREGIO-Ausschuss für Wirtschaft und Arbeitsmarkt sowie im Beirat des deutsch-niederländischen Interreg VI Projektes „Euregionaler Kenniswerkplaats EKW“.
Im Dezember wurde ein neues Format, gemeinsam mit Steps in Gronau, INNTwente und INNTerregio ins Leben gerufen. „CrossBorder Entrepreneurs“ soll in den kommenden Jahren organisch wachsen und für einen intensiven grenzüberschreitenden Austausch zwischen Unternehmen sorgen. So konnte der Standort Westmünsterland auch im Jahr 2024 erneut erfolgreiche grenzüberschreitende Kooperationen anstoßen.
Die regelmäßigen Besuche bei der Deutsch-Niederländischen Gesellschaft zeigen, wie gut der Standort inzwischen in die deutsch-niederländischen Netzwerke verwoben ist. Dies bekräftigt auch, dass das grenzüberschreitende Magazin INN*terregio auch im Jahr 2024 wieder darum bat, einen Gastbeitrag zu liefern.
Als Mitglied im Verein Netzwerk Westmünsterland e.V. mit Sitz in Ahaus unterstützt die IHK aktiv dabei, die Lern- und Kooperationskultur im Westmünsterland zu fördern. Das „Netzwerk Westmünsterland“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, als „regionales Forum“ für Kommunikation, Informationsaustausch und Zusammenarbeit im Kreis Borken zu wirken. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern bemüht sich die IHK, die Leistungsfähigkeit des Westmünsterlandes vor allem im Bereich der Bildung und des „Lebenslangen Lernens“ noch weiter zu stärken.
Arbeitgeberforum Kreis Coesfeld
Beim 4. Arbeitgeberforum des Kreises Coesfeld stand die Fachkräftesuche im Ausland im Fokus.
Erste Bocholter Jobbörse: Neue Chancen für Fachkräfte in der Region
Am 11. Oktober 2024 öffnete die erste Bocholter Jobbörse in der Versammlungshalle der Firma Flender ihre Türen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom „Bündnis für Arbeit im Kreis Borken“, zu dem der Kreis Borken, die Stadt Bocholt, die Wirtschaftsförderung Bocholt, IG Metall, die IHK Nord Westfalen, die Agentur für Arbeit Coesfeld, die Kreishandwerkerschaft Borken, der Unternehmerverband, die WFG für den Kreis Borken, die AIW sowie die IG Metall gehören. Fachkräften aus verschiedenen Branchen – darunter Maschinenbau, Informatik und Mechatronik – wurde die Möglichkeit geboten, neue berufliche Perspektiven zu entdecken und direkt mit Unternehmen aus der Region in Kontakt zu treten. Ziel war es, Arbeitslosigkeit zu vermeiden und den Fachkräftebedarf zu decken. Die Teilnahme für Fachkräfte und Unternehmen war kostenfrei, die Resonanz ausgesprochen groß.