IHK-Jahresbericht 2023

IHK-Ehrenamt

Vollversammlung

2. März 2023 - IHK-Vollversammlung verabschiedet Zukunftspapier

Die Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region sollen zukünftig vollständig nachhaltig wirtschaften, also ökologisch, ökonomisch und sozial. Dieses langfristige Ziel hat die Vollversammlung der IHK Nord Westfalen mit dem Beschluss zum Zukunftspapier „Nachhaltige Wirtschaft Nord-Westfalen“ vorgegeben. IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer wertete das Zukunftspapier der Gesamtinteressenvertretung der regionalen Wirtschaft als „eine starke Positionierung, mit der wir den Weg in eine nachhaltige Zukunft auf Augenhöhe mit Politik und Gesellschaft diskutieren werden“.
Mit dem Beschluss folgte die Vollversammlung einer Empfehlung des Nachhaltigkeitsausschusses, dessen Mitglieder das Positionspapier auf Basis der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen im Austausch mit anderen Ausschüssen der IHK erarbeitet haben. Dem Beschluss vorausgegangen war eine Umfrage, an der sich rund 500 Unternehmen beteiligt haben. Dr. Silke Huster, Vorsitzende des Nachhaltigkeitsausschusses und Geschäftsführerin der Rottendorf Pharma GmbH (Ennigerloh), und ihre Stellvertreterin Tatjana Hetfeld, Geschäftsführerin der RDN Agentur für Public Relations GmbH & Co. KG (Recklinghausen), stellten die Eckpunkte des Zukunftspapiers vor, das Huster als „klares Bekenntnis der IHK zu einer nachhaltigen Wirtschaft“ bezeichnete.

1. Juni 2023 – HDE-Hauptgeschäftsführer zur Bedeutung des Handels

„Allein in diesem Jahr werden voraussichtlich 9.000 Einzelhandelsgeschäfte ihre Türen für immer schließen“. Das prognostizierte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, in Münster während der Sitzung der Vollversammlung der IHK Nord Westfalen.
„Viele Handelsunternehmen befinden sich in einer schwierigen Lage“, warnte Genth. Die Konsumstimmung sei nach wie vor deutlich schlechter als vor der Pandemie. „Das bekommt der Einzelhandel zu spüren.“ Und zwar nicht der Einzelhandel allein. „Das sind schlechte Nachrichten für die Innenstädte“, betonte er die Auswirkungen über den Einzelhandel hinaus. Schließlich sei der Einzelhandel „nach wie vor das Rückgrat lebendiger Stadtzentren“. IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer wurde noch deutlicher: „Unsere Innenstädte sind abhängig vom Einzelhandel.“ Die Einkaufsmöglichkeiten seien nach wie vor der Hauptgrund, weshalb Menschen die City aufsuchten. Der Rückzug des stationären Einzelhandels habe „massive Auswirkungen auf die Attraktivität unserer Innenstädte“.

30. November 2023 – Regierungspräsident Gast der IHK-Vollversammlung

Der Regierungsbezirk Münster will „mehr als nur eine Durchleitungsregion für Wasserstoff“ sein. Das bekräftigten der Regierungspräsident, Andreas Bothe, und der Präsident der IHK Nord Westfalen, Dr. Benedikt Hüffer, während der Sitzung der IHK-Vollversammlung in Münster. Bezirksregierung und Industrie- und Handelskammer setzen sich gemeinsam dafür ein, „dass die Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region möglichst schnell von der Nähe zum geplanten Wasserstoffkernnetz profitieren“, so Bothe.
 „Unter den aktuell herausfordernden wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen freue ich mich umso mehr über die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Bezirksregierung Münster und der IHK Nord Westfalen“, betonte Bothe in seinem Impulsvortrag vor den Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich in der Vollversammlung für die Gesamtinteressen der regionalen Wirtschaft engagieren.
Die Mitglieder der IHK-Vollversammlung sowie die Sitzungstermine finden Sie online. 

IHK-Regionalausschuss für den Kreis Borken

Mit knapp 50 ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern aus verschiedensten Branchen bildet der IHK-Regionalausschuss die Stimme der Wirtschaft im Kreis Borken. Das Gremium befasst sich mit lokalen und regionalen Themen und Projekten, die Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Zudem berät der Regionalausschuss die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK Nord Westfalen.
Der Regionalausschuss für den Kreis Borken tagte im Jahr 2023 insgesamt drei Mal (22. März / 15. Juni / 14. November 2023).
Ein Mann spricht vor mehreren Männern, die auf einer Holztribüne, die wie eine Holztreppe aussieht, sitzen.
Am 22. März war der Regionalausschuss zu Gast im STEPS in Gronau, einem Treffpunkt für Menschen, die sich mit den Themen Gründung, Ausgründung, Entwicklung und Netzwerk(en) beschäftigen möchten und das gleichzeitig als Reallabor für New Work und Coworking dient. Die beiden Geschäftsführer Ingo Hoff und David Verstegge führten durch die neuen Räumlichkeiten führen und stellten ihr Konzept vor. Anschließend beschäftigten sich die Mitglieder mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitsweise von Unternehmen und ihren Mitarbeitenden. Benjamin Beloch, Geschäftsführer der p17 GmbH, berichtete über seine Erfahrungen als Unternehmer (fast) ohne eigene Büros. Wie man das Thema New Work in Unternehmen umsetzen und organisieren kann, präsentierte Marius Jarzyna, Co-Founder des Startups DeskNow aus Reken, welches ein Workspace-Management-Tool für Unternehmen und Coworking-Spaces anbietet, mit dem die Buchung und Verwaltung von (flexiblen) Arbeitsplätzen möglich gemacht wird. Ausschussvorsitzender Carsten Sühling stellte zudem die Ergebnisse der Frühjahrs-Konjunkturumfrage der IHK vor und diskutierte diese mit den Mitgliedern.
Die gemeinsame Sitzung der IHK-Regionalausschüsse für die Kreise Borken und Coesfeld am 15. Juni betonte die Bedeutung attraktiver Innenstädte für die Wirtschaft. Die Innenstadt von Dülmen wurde als Beispiel genutzt, der Geschäftsführer des Dülmen Marketing e.V. Tim Weyer und der Citymanager der Stadt Dülmen Christian Uphaus berichteten auf einem Stadtrundgang über die Chancen und Herausforderungen der Innenstadtentwicklung vor Ort. Nach einem wirtschaftspolitischen Bericht von IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel wurde die neue Marketingkampagne der Stadt Dülmen präsentiert. Die IHK stellte zudem ihre Angebote vor, wie sie Kommunen und Unternehmen bei der Transformation der Innenstädte unter dem Label „Das Gute findet Innenstadt“ begleitet.
In der letzten Sitzung des Jahres am 14. November präsentierte Landrat Dr. Kai Zwicker den „Kompass 2035“ im IHK-Regionalausschuss und betonte die Wichtigkeit einer funktionierenden Wirtschaft. In der anschließenden Diskussion begrüßten die Ausschussmitglieder die Integration der Querschnittsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit im „Kompass 2035“ des Kreises Borken. Vorsitzender Carsten Sühling betonte die Bedeutung dieser beiden Zukunftsfelder für die regionale Wirtschaft, neben der Bewältigung des Fachkräftemangels. Die Sitzung zeigte jedoch auch, dass die regionale Wirtschaft unter der schwachen Konjunktur leidet, die Unsicherheit aufgrund wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen ist groß und die Stimmung merklich eingetrübt. Trotzdem betonte Sven Wolf, IHK-Standortleiter Westmünsterland, dass die Wirtschaft gut aufgestellt ist und die Chance hat, gestärkt aus der konjunkturellen Delle hervorzugehen.

IHK-Regionalausschuss für den Kreis Coesfeld

Der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Coesfeld, bestehend aus rund 40 ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern, fungiert als regionale Interessenvertretung der gewerblichen Wirtschaft. Neben allgemeinen Wirtschaftsfragen befasst sich der Ausschuss insbesondere mit den wirtschaftsrelevanten Angelegenheiten im Kreis. Zudem berät er die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK Nord Westfalen.
Im Jahr 2023 tagte der Regionalausschuss insgesamt drei Mal (29. März / 15. Juni / 21. November 2023).
Bei der Sitzung am 29. März beschäftigten sich die Ausschussmitglieder mit der Energiewende. Als Einstieg wurde eine Biogasanlage in Coesfeld und der angrenzende Bürgerwindpark Flamschen besichtigt. Hier erfuhren die Teilnehmenden mehr über die gelebte Energiewende im Kreis Coesfeld. Der Vorsitzende Helmut Rüskamp betonte die erfolgreiche Umsetzung des Ausbaus der erneuerbaren Energien im Kreis Coesfeld und kritisierte gleichzeitig die langwierigen Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen. Anschließend berichtete Dr. Eckhard Göske von der IHK über die aktuellen Entwicklungen und anstehenden Herausforderungen am Energiemarkt. Zum Abschluss stellte Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld, vor, wie die Wirtschaftsförderung Unternehmen bei der Umstellung auf erneuerbare Energien kann, insbesondere durch das vom NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie geförderte Programm ÖKOPROFIT.
Die gemeinsame Sitzung der IHK-Regionalausschüsse für die Kreise Borken und Coesfeld am 15. Juni betonte die Bedeutung attraktiver Innenstädte für die Wirtschaft. Die Innenstadt von Dülmen wurde als Beispiel genutzt, der Geschäftsführer des Dülmen Marketing e.V. Tim Weyer und der Citymanager der Stadt Dülmen Christian Uphaus berichteten auf einem Stadtrundgang über die Chancen und Herausforderungen der Innenstadtentwicklung vor Ort. Nach einem wirtschaftspolitischen Bericht von IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel wurde die neue Marketingkampagne der Stadt Dülmen präsentiert. Die IHK stellte zudem ihre Angebote vor, wie sie Kommunen und Unternehmen bei der Transformation der Innenstädte unter dem Label „Das Gute findet Innenstadt“ begleitet.
In der letzten Sitzung des Jahres am 21. November wurde der anhaltende Fachkräftemangel im Kreis Coesfeld thematisiert, der für die Unternehmen laut der jüngsten Konjunkturumfrage das größte Risiko der wirtschaftlichen Entwicklung darstellt. Zunächst stellte Melanie Vennemann vor, wie die IHK Unternehmen im Themenfeld Fachkräftesicherung unterstützen kann. Anschließend berichtete der Gastgeber Sven Schräder über die Erfahrungen und Bemühungen des Unternehmens J.W. Ostendorf in diesem Bereich. Abschließend sprach Rolf Heiber, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Coesfeld, über die durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz neu geschaffenen Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung aus dem nicht-europäischen Ausland und wie die Agentur für Arbeit dabei konkret unterstützen kann.

IHK-Regionalausschüsse in der Emscher-Lippe-Region

Für die Sitzungen der drei IHK-Regionalausschüsse in der Emscher-Lippe-Region wurde im Vestischen Vorstand vereinbart, dass im Jahr 2023 vornehmlich lokale Themen behandelt werden, ergänzt mit Berichten aus der IHK-Arbeit. Mitglieder des Vestischen Vorstands sind die IHK-Vizepräsidentinnen Kathrin Gödecke (Vorsitzende des Regionalausschusses für die Stadt Bottrop), Melanie Baum (Vorsitzende des Regionalausschusses für den Kreis Recklinghausen), Tatjana Hetfeld und IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel (Vorsitzender des Regionalausschusses für die Stadt Gelsenkirchen). Sprecher der Vestischen Gruppe ist Lars Baumgürtel, seine Vertreterin ist Melanie Baum.
In zwei Regionalausschüssen (Gelsenkirchen und Kreis Recklinghausen) stellte der IHK-Geschäftsbereichsleiter Sebastian van Deel (Digitalisierung, Industrie und International) die IHK-Innovationsstudie und daraus abgeleitete Ergebnisse vor, wie z. B. die Gründung eines Arbeitskreises „Innovation“.

IHK-Regionalausschuss Bottrop

Schwerpunkt der Frühjahrssitzung war die geplante Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung der Stadt Bottrop, zu der Sabine Wißmann, Leiterin der Wirtschaftsförderung Bottrop und Hermann Hirschfelder, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsförderung der Stadt Bottrop, einen Überblick über die Vorgehensweise gaben. Die Mitglieder des Regionalausschusses Bottrop nutzten die Gelegenheit zur Diskussion und verabschiedeten anschließend ein Positionspapier, in dem auch eine konstruktive Begleitung des Regionalausschusses bei einer zeitgemäßen Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung angeboten wurde.
In der Sommersitzung war SPD-Ratsherr Frank Beicht zu Gast, mit dem die Mitglieder intensiv über die Wirtschaftsförderung, den Handel und die Innenstadtentwicklung diskutierten sowie verschiedene Fragen und Vorschläge erörterten.

Regionalausschuss Gelsenkirchen

Schwerpunkt der Sommersitzung war die Vorstellung des Handlungskonzepts „Wirtschaftsflächen“ der Stadt Gelsenkirchen, zu der Simon Nowack, Vorstand für die Wirtschaftsförderung, Simon Heidenreich, Stadtbaurat, sowie Vertreter der Agentur CIMA Beratung + Management, die wichtigsten Eckpunkte vorstellten. Der Ausschuss verabschiedete hierzu nach intensiver Diskussion ein Positionspapier, um Anregungen der Wirtschaft und Impulse an die Politik und Verwaltung zu transportieren.
Der Vorsitzende, Herr Baumgürtel, berichtete, dass sich aus den Aktivitäten rund um das Positionspapier „Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung“ aus dem Vorjahr ein regelmäßiger und konstruktiver Austausch mit Verwaltung und Politik entwickelt hat, der u. a. zur Bildung eines „Impulskreises Wirtschaftsförderung“ mit beratender Funktion geführt hat.

Regionalausschuss Kreis Recklinghausen

In der Frühjahrssitzung des Regionalausschusses für den Kreis Recklinghausen stellte die Gladbecker Bürgermeisterin Bettina Weist, die in ihrer Funktion als Vorsitzende des Aufsichtsrats des Innovationszentrums (IWG) zu Gast war, das IWG und einen Start-up-Wettbewerb vor, der Gründungen erleichtern und das Gründungszentrum selbst wieder mehr ins Bewusstsein tragen soll. Auch das von der IHK unterstützte Projekt „andersmacher“ der Westfälischen Hochschule beschäftigt sich mit dem Thema Unternehmensgründungen. Wie die Betriebe von „andersmacher“ und von den Hochschulen profitieren können, erklärte in diesem Zusammenhang Katja Glasmachers von der Westfälischen Hochschule.
Zur Sommersitzung lud Vollversammlungsmitglied Uwe Suberg auf die MS Möwe auf dem Halterner See ein und gab den Anwesenden eine Einschätzung über die derzeitige Lage der Gastronomie. Darüber hinaus stand die Stärkung der Netzwerkarbeit mit den Mitgliedern im Vordergrund. Hierzu wurde mit dem Format des World Cafés gearbeitet, das sich mit drei Rubriken von jeweils hochbewerteten Antworten aus einer durchgeführten Mitgliederbefragung beschäftigt hat. Frau Baum, Vorsitzende des Regionalausschusses, wird die Ergebnisse und Kernaussagen der Mitglieder für die inhaltliche Gestaltung der zukünftigen Sitzungen nutzen.

Gemeinsame Sitzung der drei Regionalausschüsse

 Bei der gemeinsamen Sitzung der IHK-Regionalausschüsse der Städte Bottrop und Gelsenkirchen sowie des Kreises Recklinghausen in der Veltins-Arena war die im Sommer 2024 anstehende Fußball-Europameisterschaft, bei der Gelsenkirchen erneut Austragungsort ist, das zentrale Thema.
Lars Baumgürtel, Vorsitzender der Vestischen Gruppe der IHK Nord Westfalen betonte, dass die EURO 2024 genutzt werden soll, um die Emscher-Lippe-Region als gastfreundlichen, zukunftsfähigen und innovativen Wirtschaftsstandort zu präsentieren. Er informierte darüber, dass die IHK mit den Arbeitgeberverbänden Emscher-Lippe, dem FC Schalke 04 und der Stadt Gelsenkirchen unter dem Motto „Gelsenkirchen - Wir sprechen Fußball und gestalten Zukunft“ vier gemeinsame Projekte verabredet hat.
Im Industrie-Club Friedrich Grillo wird ein Pavillon der Wirtschaft als Treffpunkt für in- und ausländische Geschäftspartner eingerichtet. In Räumlichkeiten des Unternehmens ZINQ am Stadthafen wird ein Ausstellungs- und Veranstaltungsort geschaffen, in dem Zukunftsthemen wie Wasserstoff, Digitalisierung, Bildung, Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft sowie der Emscherumbau präsentiert und hierzu Thementage durchgeführt werden. Weitere Projekte sind die Aufstellung einer UnternehmensElf, die beispielhaft für die unterschiedlichen und vielfältigen wirtschaftlichen Aktivitäten in Gelsenkirchen steht, und der Start eines mehrjährigen Leseprojekts für Grundschüler.
In einem Podiumsgespräch tauschten sich Steffi Jones, eine der erfolgreichsten deutschen Fußballerinnen, mit IHK-Vizepräsidentin Kathrin Gödecke, Kathrin Vieth vom FC Schalke 04 und dem Leiter des EM-Büros EURO 2024 der Stadt Gelsenkirchen, Wilhelm Weßels, zu den Chancen für die regionalen Wirtschaft anlässlich der EURO 2024 aus. „Im kommenden Jahr werden wieder viele Gäste in unsere Region kommen - Handel, Gastronomie und Tourismuswirtschaft werden sich hierauf gut vorbereiten,“ ist sich IHK-Vizepräsidentin Kathrin Gödecke sicher.
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel unterstrich, wie wichtig eine frühzeitige Planung von Projekten rund um ein großes, internationales Event ist, um die Freude zu erzeugen, die auch in 2006 bei der WM vorherrschte. Die Euphorie sollte positiv für die Region genutzt werden, gerade mit Blick auf die aktuelle Wirtschaftslage.

IHK-Regionalausschuss für die Stadt Münster

Anforderungen an den Wirtschaftsstandort Münster

Der IHK-Regionalausschuss Münster mit der Vorsitzenden Frau Isabel Habla war zu Gast im Stadtweinhaus. Gute Standortbedingungen und insbesondere auch die ausreichende Verfügbarkeit von Entwicklungsflächen für Unternehmen seien auch zukünftig unabdingbar, so die klare Botschaft an Politik und Verwaltung, von der IHK-Vizepräsidentin Isabel Habla. Münster müsse es besser als bisher gelingen, seine Stärken bei Wissenschaft und Lebensart auch in unternehmerische Erfolgsgeschichten und industriell-gewerbliche Arbeitsplätze umzusetzen. Vor dem Hintergrund der geschilderten Haushaltssituation der Stadt müssen auch Kosten und Nutzen wieder in ein vernünftiges Verhältnis gebracht werden, so der Ausschuss.
Bei der IHK-Regionalausschusssitzung im REACH – Euregio Start-Up Center wurde sich sowohl über die Angebote der Universität und FH Münster für Unternehmen im Kontext Gründungs- und Innovationsförderung, also auch über die aktuellen Aktivitäten der IHK im Bereich Gründung ausgetauscht.

Investitionen in die „Grüne Transformation“

Der IHK-Regionalausschuss Münster tagte bei der Westfalen AG und konnte sich davon überzeugen, wie man Klimaschutz in der heimischen Wirtschaft voranbringen kann. Die Westfalen AG skizzierte das Vorhaben rund 500 Millionen Euro zu investieren, um sich in den nächsten fünf Jahren Schritt für Schritt von fossiler Energie zu lösen, den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu schaffen und selbst in dir Produktion von grünem Wasserstoff einsteigen. Auch die Nowega GmbH legt Fokus auf klimaneutral erzeugten Wasserstoff: „Gemeinsam mit weiteren Partnern aus dem Energiesektor arbeiten wir an einem flächendeckenden Rohrleitungsnetz für Wasserstoff“, so Nowega-Geschäftsführer Frank Heunemann.

IHK-Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt

Die wachsende Bedeutung vitaler Zentren für die Attraktivität von Städten und Gemeinden als Wohn- und Arbeitsort betonte der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt in seiner Sitzung bei der Poppensieker & Derix GmbH & Co. KG in Westerkappeln. Deutlich wurde, dass Zentren und Ortskerne nicht nur Versorgungsschwerpunkte, sondern auch Aushängeschilder sind. Um im Wettbewerb der Regionen um Fachkräfte die Nase vorn zu haben, sei eine florierende Gastronomie und lebendiger Einzelhandel notwendig. Jens von Lengerke, IHK-Abteilungsleiter Handel, Dienstleistungen und Tourismus, beleuchtete aktuelle Entwicklungen im Einzelhandel, ihre Auswirkungen auf die Zentren und stellte die unter der Dachmarkte „Das Gute findet Innenstadt“ gebündelten IHK-Angebote und -Aktivitäten zur Stärkung der Innenstädte und Ortszentren vor. Hendrik Welp von der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Rheine mbH informierte den Ausschuss zu Projekten in Rheine zur Stärkung der Innenstadt. Marlies Hüser, Inhaberin des Schuhhauses Hölscher in Emsdetten warb dafür, dass Händler ihre Kunden als „Gäste“ empfangen.  
Mit der wachsenden Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens setzte sich der Regionalausschuss in der Sitzung am 6. Juni bei der Tadim GmbH in Emsdetten auseinander. Matthias Martin, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses, machte deutlich, dass die Unternehmen wissen, dass ihre Zukunftsfähigkeit nur durch nachhaltiges Handeln zu sichern ist. Inna Gabler und Markus Lübbering, Nachhaltigkeitsreferenten bei der IHK Nord Westfalen, stellten die aktuellen rechtlichen Grundlagen und Ziele für nachhaltiges Wirtschaften vor. Martin Gartenschläger, Geschäftsführer der Lean & More GmbH & Co. KG, berichtete zu seinen Erfahrungen, den Betrieb klimaneutral aufzustellen. Anschließend tauschten sich die Mitglieder an Thementischen zu Best-Practise-Beispielen und ihren Erwartungen an die Politik aus. Deutlich wurde, dass angesichts von Konjunkturschwäche, Inflation und Energiekrise eine Transformation in eine nachhaltige Wirtschaft nur dann gelingen kann, wenn die drei Säulen Umwelt, Wirtschaft und Soziales in Einklang gebracht werden. Zielkonflikte gelte es mit Außenmaß zu lösen.
Auf einfache und praxisnahe Regelungen für die Vergabe von Krediten drängte der Ausschuss in der Sitzung am 23. November im Jagdschloss Habichtswald in Tecklenburg.  Der Vorsitzende Gustav Deiters unterstrich, dass die Unternehmen weiter in eine nachhaltige Entwicklung investieren wollen, die Fremdkapitalaufnahme aber nicht daran scheitern dürfe, dass die Europäische Union mit ihren Maßnahmen zur Umlenkung der Finanzströme in nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten bürokratische Hürden aufstellt, die hohe Kosten für Datenerhebung und Dokumentation verursachen und Unternehmen überfordern. Andreas Mümken, IHK-Referent Unternehmensförderung, hatte zuvor beleuchtet, was das EU-Maßnahmenpaket „Sustainable Finance“ für die Unternehmensfinanzierung bedeutet. Wie die regionalen Kreditinstitute nachhaltiges Wirtschaften zukünftig in der Finanzierungspraxis berücksichtigen, erläuterten Esther Höggemann von der Volksbank Münsterland eG und Markus Bischoff-Wittrock von der Kreisparkasse Steinfurt. Der Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt tagte 2023 drei Mal (Sitzungen 2023: 29. März / 6. Juni / 23. November).

IHK-Regionalausschuss für den Kreis Warendorf

Dass der Fachkräftemangel auch in der Energiekrise das größte Geschäftsrisiko für die gewerbliche Wirtschaft im Kreis Warendorf bleibt, betonte der Vorsitzende Bernd Eßer in der Sitzung des Ausschusses bei der Münstermann GmbH & Co. KG in Telgte-Westbevern. Er unterstrich, dass gerade die kleinen und mittleren Betriebe bei der Fachkräftesicherung auf die Absolventen der betrieblichen Aus- und Weiterbildung angewiesen seien. Einen Rückgang der Azubi-Zahlen könne sich die regionale Wirtschaft auf Dauer nicht leisten. Bernd Eßer kündigte den IHK-Fachkräftekongress der IHK am 9. Mai an. Vorgestellt würden dort in Vorträgen und Workshops Instrumente und Praxisbeispiele für das Azubi-Recruting und -Marketing, für die Fachkräftegewinnung im Ausland und die Förderung von Beschäftigten. 
Eckhard Göske, IHK-Abteilungsleiter Industrie, Energie und Umwelt, informierte den Ausschuss über die jüngsten Entwicklungen auf dem Energiemarkt. Jens von Lengerke, IHK-Abteilungsleiter Handel, Dienstleistungen und Tourismus, berichtete zur aktuellen Lage im Einzelhandel, zu den Auswirkungen auf die Innenstädte und die Ortszentren und zu den Aktivitäten der IHK, die unter der reaktivierten Dachmarke „Das Gute findet Innenstadt“ gebündelt wurden.  
Schwerpunkthema der Sitzung des Ausschusses bei der Agentur Pilotfisch und dem Modehaus Ebbers in Warendorf am 10. Mai war die Regionalplanung. Die Mitglieder bekräftigten, dass die gewerbliche Wirtschaft im Kreis Warendorf eine angemessene Berücksichtigung ihrer Flächenbedarfe im neuen Regionalplan Münsterland erwartet. Sie erhoffen sich durch die Fortschreibung verlässliche Entwicklungsperspektiven und nicht nur auf dem Papier ausgewiesene Flächen. Der Vorsitzende Bernd Eßer machte deutlich, dass die Sicherung und Entwicklung von Wirtschaftsstandorten für die Unternehmen von besonderem Belang ist, auch wenn im Regionalplan unterschiedliche Flächenansprüche zu berücksichtigen sind. Ulf Horstmann, IHK-Referent für Planung und Stadtentwicklung, zeigte auf, dass neben der planerischen Sicherung von Flächen ihre Aktivierung und Aufbereitung durch die Kommunen erfolgen muss. Das neue Flächenpotentialmodell bilde dabei eine strategische Grundlage, um für die nächsten beiden Jahrzehnte Planungssicherheit und Perspektiven für weitere Gewerbe- und Industriestandorte im Kreis Warendorf zu schaffen.       
Auf einfache und praxisnahe Regeln in der EU für die Vergabe von Krediten drängte der Ausschuss in der Sitzung am 8. November bei der DMK Eis GmbH in Everswinkel. Ausschussvorsitzender Bernd Eßer unterstrich, dass die Fremdkapitalaufnahme nicht daran scheitern darf, dass die EU mit ihren Maßnahmen zur Umlenkung der Finanzströme in nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten ein Bürokratiemonster auf den Weg bringt, das die Unternehmen durch hohe Kosten für die Datenerhebung und Dokumentation überfordert. Sven Wolf, IHK-Bereichsleiter Unternehmensförderung, hatte den Ausschuss einleitend darüber informiert, was Sustainable Finance für die Unternehmensfinanzierung bedeutet. Er riet dazu, dass sich auch kleinere und mittlere Unternehmen frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen. Wie Sustainable Finance in der Finanzierungspraxis aussieht und welche Chancen und Risiken sich dabei für die Betriebe ergeben, erläuterte Frank Knura, Vorstandsvertreter und Bereichsleiter Firmenkunden bei der Sparkasse Münsterland Ost.  Der Regionalausschuss für den Kreis Warendorf tagte 2023 drei mal (Sitzungen 2023: 14. Februar / 10. Mai / 8. November).

Berufsbildungsauschuss

Der Berufsbildungsausschuss der IHK Nord Westfalen tagte im Jahr 2023 vier Mal. Er hat folgende Vorschriften für die Durchführung der Berufsbildung beschlossen:
Datum
Beschluss
19. Januar
  • Richtlinie zur Teilzeitberufsausbildung, 
  • Richtlinie zur Abkürzung und Verlängerung der Ausbildungszeit, zur Anrechnung beruflicher Vorbildung auf die Ausbildungsdauer sowie zur vorzeitigen Zulassung zur Abschlussprüfung
21. März
  • Änderung der Prüfungsordnung für Fortbildungs- und AEVO-Prüfungen,
  • Änderung der Prüfungsordnung für Abschluss- und Umschulungsprüfungen
6. Juni
  • Richtlinie für das Führen von Ausbildungsnachweisen,
  • Ausbildungsregelung „Fachpraktiker/-in IT Systemintegration“,
  • Ausbildungsregelung „Fachpraktiker/-in IT-Systemelektronik“,
  • Anpassung Ausbildungsregelung „Fachpraktiker/-in Büromanagement“,
  • Anpassung der Rechtsvorschrift „Gepr. Netzmeister/-in IHK“
19. Oktober
  • Richtlinie Mobiles Arbeiten

Handelsausschuss

Unter der Führung seines Vorsitzenden, Christoph Berger (Geschäftsführer des Modehaus Ebbers, Warendorf), besuchte der IHK-Handelsausschuss den Geschäftsführer von TON Objekteinrichtungen GmbH in Münster, Christian Wolf. Im Mittelpunkt der Sitzung standen neue Arbeitswelten und die Themen Mitarbeiter- und Kundenbindung.

Verkehrsausschuss

Verkehrswirtschaft fordert Planungssicherheit

IHK-Verkehrsausschuss tagte im NRW-Landtag

Mehr Planungssicherheit bei Investitionen in alternative Antriebstechnologien, die Beseitigung von Engpässen im Straßennetz sowie den Ausbau der Schienenstrecke Münster-Lünen forderte der Verkehrsausschuss der IHK Nord Westfalen. Während der Ausschusssitzung, die auf Einladung der Münsteraner Landtagsabgeordneten Simone Wendland (CDU) im nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf stattfand, sprachen die Ausschussmitglieder auch mit NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer. „Die Unternehmen möchten ihren Beitrag zur Energiewende im Verkehr leisten, brauchen aber mehr Planungssicherheit für die notwendigen Investitionen in neue Antriebstechnologien“, betonte Christian Meßing, Vorsitzender im IHK-Verkehrsausschuss und Geschäftsführer der Spedition Messing (Coesfeld).

Mauterhöhung belastet Verkehrswirtschaft

IHK-Verkehrsausschuss tagte im Hafen Gelsenkirchen

 Über den trimodalen Güterumschlag per Binnenschiff, Bahn und Lkw sowie die Initiative Klimahafen Gelsenkirchen informierte sich der Verkehrsausschuss der IHK Nord Westfalen bei GELSEN-LOG. im Gelsenkirchener Hafen - einem der größten Kanalhäfen Deutschlands. Zudem diskutierte der Ausschuss intensiv über aktuelle Herausforderungen der Spediteure und Logistiker im Straßengüterverkehr. „Die Lkw-Mauterhöhung zum 1. Dezember belastet die Verkehrswirtschaft, schwächt ihre Wettbewerbsposition gegenüber ausländischen Transportunternehmen und wird die von der Politik angedachte Lenkungswirkung zu emissionsfreien Fahrzeugen verfehlen“, fasste Christian Meßing, Vorsitzender im IHK-Verkehrsausschuss, das Meinungsbild im Gremium zusammen. Derzeit gebe es weder ein ausreichendes Angebot an emissionsfreien schweren Nutzfahrzeugen noch die erforderliche Tank- oder Ladeinfrastruktur.