IHK-Jahresbericht 2022

IHK-Ehrenamt

Vollversammlung

13. Januar 2022

Die Herausforderungen, denen sich die neue Vollversammlung stellen muss, standen im Mittelpunkt der konstituierenden Sitzung.
IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer nutzte die erste Zusammenkunft des wichtigsten IHK-Gremiums am 13. Januar, um vor allem den Unternehmerinnen und Unternehmern, die im November neu in die Vollversammlung gewählt worden waren, ihre gemeinsame Aufgabe als Gesamtinteressenvertretung der regionalen Wirtschaft zu unterstreichen: „Wir müssen ganz konkret zu wirtschaftsrelevanten Themen Stellung beziehen, um insbesondere wichtige Projekte für die Wirtschaft der Region voranzubringen!“ Und zwar nicht im Interesse einzelner Unternehmen oder Branchen, sondern so, dass die beste Lösung und der größte Nutzen für die Wirtschaft insgesamt erreicht werde. Die Vollversammlung habe nicht nur das Recht dazu, sondern auch die Verpflichtung. „Es gibt keine weitere Institution, die die Gesamtinteressen der Wirtschaft durch Wahlen legitimiert nach außen tragen kann“, betonte Hüffer das Alleinstellungsmerkmal der IHK mit Hinweis auf die gesetzliche Grundlage. Diese Legitimation führe zu einer hohen Akzeptanz der IHK-Positionen in Politik und Verwaltung.
Entsprechend verpflichtete der IHK-Präsident die neu gewählten Mitglieder der Vollversammlung, die nach Münster gekommen waren, zur objektiven Wahrnehmung ihrer Aufgaben. „Sie sollen Ihre Entschlüsse stets im Hinblick auf die Bedürfnisse der Gesamtwirtschaft fassen, ohne sich von den Interessen einzelner Personen oder einzelner Betriebe oder Betriebszweige leiten zu lassen“, betonte Hüffer und ergänzte: „Die Auffassung des ehrbaren Kaufmanns muss Richtschnur Ihres Handelns sein.“
Bei der IHK-Wahl im November waren 54 der insgesamt 87 Vollversammlungsmitglieder erstmals in das Parlament der regionalen Wirtschaft gewählt worden. Die Anzahl der Unternehmerinnen, die sich in dem Gremium engagieren, ist auf 22 gestiegen.
Vor der Verpflichtung der neuen Mitglieder hatte Hüffer die Unternehmerinnen und Unternehmer, die bei der IHK-Wahl im November nicht wieder kandidiert hatten oder nicht wieder gewählt worden waren, verabschiedet. Dabei dankte der IHK-Präsident ihnen für ihr ehrenamtliches Engagement bei der Vertretung der Gesamtinteressen der regionalen Wirtschaft gegenüber Politik und Verwaltung: „Das ist keine Selbstverständlichkeit, solch ein Ehrenamt kostet Zeit und Kraft.“ Hüffer erinnerte an einige „besonders harte Bretter“, die die IHKs in der Vergangenheit zu bohren hatten, etwa die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung.
Aber auch in Gegenwart und Zukunft gebe es „zahlreiche herausfordernde Aufgaben“. Zwei Punkte sind aus Hüffers Sicht auch für die neue Vollversammlung besonders wichtig: „Wir müssen uns weiterhin für eine starke berufliche Ausbildung einsetzen“, sagte er angesichts des zunehmenden Bedarfs vor allem an betrieblich ausgebildeten Fachkräften. Dabei benötige die Wirtschaft auch Fachkräfte aus dem Ausland. Zudem sei es für die regionale Wirtschaft wichtig, „dass wir in Sachen Infrastruktur, Digitalisierung und Nachhaltigkeit ganz vorne mitspielen“. Wenn der IHK-Bezirk zu den TOP-Wirtschaftsstandorten in Deutschland gehören wolle, was das Ziel der IHK sei, dann sei eine leistungsfähige Infrastruktur eine wichtige Voraussetzung: „Auch hier sind wir als Vollversammlung gefragt.“

10. März 2022

Der Unternehmer Dr. Benedikt Hüffer aus Münster bleibt Präsident der IHK Nord Westfalen. Die IHK-Vollversammlung wählte den Geschäftsführer der Aschendorff GmbH & Co. KG am 10. März in Münster für drei weitere Jahre zum Sprecher der regionalen Wirtschaft. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, der die Festrede beim anschließenden Jahresempfang der IHK hielt, gehörte zu den ersten Gratulanten.
Hüffer ist seit zwölf Jahren Präsident der IHK Nord Westfalen, die mit rund 150.000 Mitgliedsunternehmen zu den größten Selbstverwaltungseinrichtungen der deutschen Wirtschaft gehört. 2010 wählte ihn die Vollversammlung, in der sich 87 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Münsterland und aus der Emscher-Lippe-Region für die Durchsetzung der Interessen der regionalen Wirtschaft gegenüber Politik und Verwaltung engagieren, erstmals an die Spitze der IHK. Die Wahlen erfolgen alle drei Jahre.
Bei der Arbeit im Präsidium der IHK Nord Westfalen wird Hüffer unterstützt von zehn Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten, von denen acht zudem Sprecherinnen oder Sprecher der gewerblichen Wirtschaft der kreisfreien Städte und der Kreise des IHK-Bezirks sind (siehe unten). Hier gab es personelle Veränderungen, auch weil einige Unternehmerinnen und Unternehmer nach langjähriger Tätigkeit im Präsidium nicht erneut kandidiert hatten. So sind sechs der Vizepräsidentinnen und -präsidenten neu in ihren Ämtern. Zudem stieg die Zahl der Vizepräsidentinnen von drei auf vier.
Wiedergewählt wurden neben Präsident Dr. Benedikt Hüffer (Münster), die Vizepräsidentin Melanie Baum (Marl) sowie die Vizepräsidenten Lars Baumgürtel (Gelsenkirchen), Gustav Deiters (Ibbenbüren) und Michael Radau (Münster). Neu im Präsidium sind die Vizepräsidentinnen Kathrin Gödecke (Bottrop), Isabel Habla (Münster) und Tatjana Hetfeld (Recklinghausen) sowie die Vizepräsidenten Bernd Eßer (Beckum), Helmut Rüskamp (Dülmen) und Carsten Sühling (Bocholt).

9. Juni 2022

Auf die zentrale Rolle der Infrastruktur für eine erfolgreiche Energiewende hat die Vorsitzende des Vorstands der Westenergie AG, Katherina Reiche, am 9. Juni in Münster hingewiesen. Bei den Mitgliedern der Vollversammlung der IHK Nord Westfalen, mit denen sie über die erforderlichen Reaktionen auf die Gasmangellage und die Abhängigkeit von russischem Gas diskutierte, rannte sie offene Türen ein, als sie einen „planungsrechtlichen Schub“ für den Ausbau der Energienetze forderte: „Ohne bessere Infrastruktur gelingt keine stärkere Elektrifizierung der Wärme und Mobilität und auch kein Hochlauf bei grünem Wasserstoff“, den vor allem auch der industrielle Mittelstand benötige.
Die geplante Privilegierung von Anlagen für erneuerbare Energien, die aufgrund ihres überragenden öffentlichen Interesses planungsrechtlich bevorzugt werden sollen, muss nach Meinung Reiches deshalb auf die erforderliche Energieinfrastruktur ausgedehnt werden. „Solar- und Windparks nützen wenig, wenn das Netz die grüne Energie nicht aufnehmen und zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern bringen kann“, so die Vorstandsvorsitzende. Zudem dürfe nicht nur auf die Strominfrastruktur geschaut werden. „Das Stromnetz allein schafft die Transformation nicht“, erklärte Reiche. Eine Welt, in der alles mit elektrischer Energie betrieben werde, bezeichnete sie als „Trugschluss und Risiko zugleich“. Der Fokus auf Strom schüre eine Abhängigkeit von einer Energieart und einer kritischen Infrastruktur, weshalb sie – wie auch die IHK in ihren energiepolitischen Positionen – bei der Suche nach Lösungen Technologieoffenheit forderte.
IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer hatte bereits zur Begrüßung der Vorstandsvorsitzenden der Westenergie AG „eine große Übereinstimmung“ mit IHK-Forderungen festgestellt, „bei dem was jetzt schnell getan werden muss, damit die aktuelle Gasmangellage überwunden und die Energiewende vorangebracht wird“. Besonderen Beifall erntete Reiche aber vor allem, als sie auf die konkreten Erfordernisse der regionalen Wirtschaft einging: „Wir brauchen die Gasnetze für die Industrie und gerade für den Mittelstand.“
Insgesamt könnten beispielsweise rund 70 Prozent der mittelständischen Industriekunden der Westenergie AG in Westdeutschland ihre Prozesse aus technischen Gründen nicht elektrifizieren. „Hier brauchen wir große Mengen grünen Wasserstoff und andere grüne Gase – und die lassen sich nun mal nicht über Stromkabel transportieren“, betonte die Vorstandsvorsitzende. Es müssten jetzt geeignete Voraussetzungen geschaffen werden, um die bestehende Gasnetzinfrastruktur auf Wasserstoff umzustellen. Denn Wasserstoff ermögliche die erforderliche Diversifizierung der Energieversorgung und die Dekarbonisierung für viele Unternehmen. „Die Klimaziele werden nur erreicht, wenn wir die Dekarbonisierung in der Breite schaffen“, so Reiche.

24. November 2022

Die IHK Nord Westfalen sieht die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region gefährdet und fordert deshalb, dass wirtschaftspolitische Entscheidungen zukünftig „nur im Dialog mit der Wirtschaft“ getroffen werden. Diese Forderung steht über den neue Positionen zur Außenwirtschaft, die die Vollversammlung der IHK am 24.11.2022 verabschiedet hat. Darin beschreiben die Unternehmen beispielhaft, wie sich hierzulande die Standortbedingungen vor allem für Unternehmen, die im globalen Wettbewerb stehen, verschlechtert haben und zeigen Lösungen auf. „Die Politik muss verstehen, dass wir nicht allein auf der Welt sind“, sagt Dr.-Ing. Friedrich-Hans Grandin, Geschäftsführer der Huesker Synthetic GmbH (Gescher) und Vorsitzender im Außenwirtschaftsausschuss der IHK Nord Westfalen. Neben den im internationalen Vergleich auch schon vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hohen Energiekosten kritisieren die Unternehmen unter anderem die „veraltete Infrastruktur“ und langwierige Genehmigungsverfahren. Zudem werde die Umsetzung von EU-Richtlinien in nationales Recht und die Durchsetzung von EU-Vorschriften in den einzelnen Mitgliedsstaaten „höchst unterschiedlich“ gehandhabt. „Das führt zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen“, so Grandin.
Insgesamt umfassen die IHK-Positionen zur Außenwirtschaft 26 konkrete Forderungen auf fünf Themenfeldern, deren Spektrum von der Wettbewerbsfähigkeit über Bürokratie, den EU-Binnenmarkt und Lieferketten bis hin zum Protektionismus reichen. Über all das möchten die Unternehmen mit der Politik sprechen.

IHK-Regionalausschuss für die Stadt Münster

3. Februar 2022

Isabel Habla, Geschäftsführerin OPC Overnight Parcel Courier Münster GmbH, ist neue Vorsitzende des Regionalausschusses. Die Ausschussmitglieder wählten Sie als Nachfolgerin von Fabian Roberg, der den Ausschuss zwölf Jahre lang geleitet hat. Die Stellvertretungen der neuen Vorsitzenden übernehmen Julian Sievers, Geschäftsführer der Sitronic Sievers GmbH & Co. und Wolfang Stricker, Geschäftsführer der Stricker GmbH & Co. KG.
In der Frühjahrssitzung stand der Austausch mit Stadtbaurat Robin Denstorff zu Themen der Stadtentwicklung im Fokus. Die Ausschussmitglieder machten die Belange der Wirtschaft für den Wirtschaftsstandort Münster deutlich. Zu Gast bei der LVM diskutierte der Ausschuss in der Sommersitzung nach Beitragen von Dr. Mathias Kleuker, Vorstandsvorsitzender des LVM, und Torben Atzberger, Geschäftsführer der Vereda GbR, über die 4-Tage-Woche und Chancen und Herausforderungen neuer Arbeitsweilten.
Nachhaltiges Wirtschaften in Nord-Westfalen und der Climate City Contract der Stadt Münster standen im Fokus der letzten Sitzung des Jahres am Whyit campus.

IHK-Regionalausschuss für den Kreis Coesfeld 

1. Februar / 10. Mai / 8. September / 10. November 2022

Die rund 40 ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmer im IHK-Regionalausschuss für den Kreis Coesfeld bilden die regionale Interessenvertretung der gewerblichen Wirtschaft. Der Ausschuss befasst sich neben allgemeinen Fragestellungen der Wirtschaft insbesondere mit den wirtschaftlich relevanten Angelegenheiten in Kreis. Zudem berät der Regionalausschuss die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK Nord Westfalen.
Der Regionalausschuss für den Kreis Coesfeld tagte im Jahr 2022 insgesamt vier Mal.
Mit dem Wechsel an der Spitze des IHK-Regionalausschusses für den Kreis Coesfeld ging bei der Sitzung am 1. Februar eine Ära zu Ende. Heinrich-Georg Krumme (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland), der den Ausschuss fast zwei Jahrzehnte geführt und geprägt hat, übergab die Leitung an Helmut Rüskamp aus Dülmen (Geschäftsführer der SGR GmbH), den die Unternehmerinnen und Unternehmer während der Ausschusssitzung in Dülmen zum neuen Vorsitzenden gewählt hatten.
Der IHK-Regionalausschuss tagte beim Druckhaus Betz in Dülmen. Ralf Swetlik, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, ging auf die Bedeutung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise ein. Er zeigte auf, wie sich das Druckhaus hier besonders engagiert und dafür als CSR-Unternehmen ausgezeichnet worden ist.
Anja Baumeister, Geschäftsführerin der RADWELT Coesfeld GmbH, und Michael Merten, Geschäftsführer der Stuhlfabrik Schnieder GmbH (Lüdinghausen), sind neue stellvertretende Vorsitzende im IHK-Regionalausschuss für den Kreis Coesfeld. Einstimmig wurden sie in der Sitzung am 10. Mai in den Stadtwerken Coesfeld in das Vorstandsteam gewählt.
Im Anschluss an die Wahl gab Dr. Eckhard Göske, Abteilungsleiter Industrie der IHK Nord Westfalen, Einblicke in die regionale Energieversorgung und den Stand der Energiewende im Kreis Coesfeld. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch liege mit rund 43 Prozent bereits auf einem hohen Niveau, berichtete er mit Verweis auf den Energieatlas NRW. Neue Windkraft- und Fotovoltaikanlagen werden diesen Anteil in den nächsten Jahren kontinuierlich vergrößern. Ron Keßeler, Geschäftsführer der EMERGY Führungs- und Servicegesellschaft mbH, berichtete über die aktuellen Verwerfungen an den Strom- und Gasmärkten.
Am 8. September tagten die beiden Regionalausschüsse Kreis Borken und Kreis Coesfeld gemeinsam bei 2G in Heek. Hierbei stand wieder das Themen Energieversorgung und die aktuelle Situation zentral. Der Hauptgeschäftsführer Dr. Jaeckel berichtete während der Sitzung über die aktuellen Entwicklungen und die Aktivitäten der IHK.
Existenzbedrohende Ausmaße der Energiekrise schilderten viele Unternehmerinnen und Unternehmer im IHK-Regionalausschuss für den Kreis Coesfeld in der Herbstsitzung am 10. November bei der Wein Stork GmbH & Co. KG in Lüdinghausen. Besonders über die Lage im Einzelhandel zeigte sich der Dülmener Unternehmer und Vizepräsident der IHK Nord Westfalen, Helmut Rüskamp, besorgt. Die von den Energiepreisen getriebene Inflation könne zu einer Kaufzurückhaltung vor dem so wichtigen Weihnachtsgeschäft führen. Auch das Thema einer potenziellen Gasmangellage im Winter wurde ausgiebig diskutiert. Die gedrückte Stimmung bei den Unternehmerinnen und Unternehmern im IHK-Regionalausschuss spiegelte sich auch in den Ergebnissen der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage wider. Beunruhigt zeigte sich die IHK besonders darüber, dass bereits 15 Prozent der Betriebe über Liquiditätsengpässe berichteten.

IHK-Regionalausschuss für den Kreis Borken

10. Februar / 12. Mai / 8. September / 8. November 2022

Mit knapp 50 ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern aus verschiedensten Branchen bildet der IHK-Regionalausschuss die Stimme der Wirtschaft im Kreis Borken. Das Gremium befasst sich mit lokalen und regionalen Themen und Projekten, die Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Zudem berät der Regionalausschuss die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK Nord Westfalen.
Der Regionalausschuss für den Kreis Borken tagte im Jahr 2022 insgesamt vier Mal.
In der Sitzung am 10. Februar wurde Carsten Sühling zum neuen Sprecher der gewerblichen Wirtschaft im Kreis Borken gewählt. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Anja Meuter, Geschäftsführerin der Team Meuter GmbH aus Gescher, und Ulrich Grunewald, Geschäftsführer der Grunewald GmbH & Co. KG aus Bocholt von den anwesenden Mitgliedern bestimmt. Meuter hatte den Ausschuss der IHK Nord Westfalen in den vergangenen sechs Jahren geleitet.
Der neue Vorsitzende Carsten Sühling erklärte die Fachkräftesicherung und -gewinnung zu einem Schwerpunkt der Ausschussarbeit. Weiteres wichtiges Thema ist für Sühling die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Niederlanden. Als drittes Schwerpunktthema hob Sühling das Thema Nachhaltigkeit hervor. Je schneller die Unternehmen die Anforderungen bewältigen, ist er überzeugt, umso besser könnten sie sich langfristig im Wettbewerb positionieren und ihre eigene Zukunft sichern.
Der Krieg in der Ukraine und hohe Energie- und Rohstoffpreise drückten die Stimmung bei den Unternehmen im Kreis Borken. Das wurde auf der Sitzung des IHK-Regionalausschusses für den Kreis Borken im Bürgerwindpark A 31 Hohe Mark in Heiden am 12. Mai deutlich. Energiegewinnung und Versorgungssicherheit waren die bestimmenden Themen im Ausschuss. Ron Keßeler, Geschäftsführer der EMERGY Führungs- und Servicegesellschaft (Velen), skizzierte den aktuellen Stand beim Ausbau der erneuerbaren Energien im Westmünsterland und berichtete über die Anstrengungen vieler Akteure, die Versorgung mit Strom und Gas in der aktuellen Kriegslage aufrecht zu erhalten.  Die IHK informierte über die aktuelle Situation und ihre Angebote rund um den Nachfolgeprozess in Betrieben. Ein Experte aus den IHK-Nachfolgesprechtagen berichtete zudem über potenzielle Konflikte und ihre Lösungsmöglichkeiten bei der Unternehmensübergabe.
Am 8. September tagen die beiden Regionalausschüsse Kreis Borken und Kreis Coesfeld gemeinsam bei 2G in Heek. Hierbei stand wieder das Themen Energieversorgung und die aktuelle Situation zentral. Der Hauptgeschäftsführer Dr. Jaeckel berichtete während der Sitzung über die aktuellen Entwicklungen und die Aktivitäten der IHK.
In der Sitzung am 8. November stand das Thema Wasserstoff und dessen schnelle Verfügbarkeit für die Region im Mittelpunkt. So sei laut dem Ausschussvorsitzenden Sühling Wasserstoff zum Beispiel für energieintensive Produktionen, die Prozesswärme benötigen und nicht elektrifiziert werden könnten, eine entscheidende Option.
Die Pläne für die Anbindung der Region stellte Dr. Marc Fiebrandt von der Thyssengas GmbH vor, einem der führenden Gasfernleitungsnetzbetreiber in Deutschland, der unter anderem die Stadtwerke im Kreis Borken mit Gas versorgt. Schnell wurde dabei auch klar, dass es noch drei bis vier Jahre dauern wird, bis der erste Wasserstoff im Kreis Borken ankommen wird.

IHK-Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt

22. Februar/ 14. Juni/ 29. November 2022

In der Sitzung am 22. Februar wurde Gustav Deiters, Geschäftsführer der Crespel & Deiters GmbH & Co. KG in Ibbenbüren, als Vorsitzender des Regionalausschusses bestätigt. Zu Stellvertretern gewählt wurden Frank Feldmann, Inhaber des Jagdhauses Feldmann in Hopsten, und Matthias Martin, Geschäftsführer der Kerzenfabrik G. & W. Jaspers GmbH & Co. KG in Hopsten.
Dem bisherigen stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Klaus Weßendorf, Geschäftsführer der deltacityNET Gesellschaft für multimediale Kommunikation mbH & Co. KG dankte Gustav Deiters für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement für die Wirtschaft im Kreis Steinfurt. In der Ausschussarbeit lag das besondere Augenmerk des IT-Unternehmers auf den Auswirkungen und Chancen der Digitalisierung für die mittelständischen Unternehmen.
Ein Digitalisierungsthema stand auch in der anschließenden Fachdiskussion im Fokus. IT-Sicherheitsexperte Uwe Sommer, Geschäftsführer der NetCon Unternehmensberatung GmbH aus Emsdetten, benannte die Einfallstore für Cyberangriffe und zeigte auf, wie sich Betriebe gegen Datenklau, Spionage und Sabotage schützen können.  
Das Thema „Energiekosten“ beschäftigte den Ausschuss in den Sitzungen am 14. Juni und am 29. November. Einblicke in die regionale Energieversorgung und den Stand der Energiewende gab den Ausschussmitgliedern Dr. Eckhard Göske, Abteilungsleiter Industrie, Energie und Umwelt bei der IHK Nord Westfalen. Matthias Martin wies darauf hin, dass die hohen Gas- und Strompreise die Existenz vieler Betriebe bedrohen und die Versorgungslage weiterhin mit vielen Unsicherheiten behaftet ist. In der Folge hat sich auch im Kreis Steinfurt das Wirtschaftsklima eingetrübt. Der Ausschuss mahnte die schnelle Umsetzung der von der Bundesregierung getroffenen Maßnahmen zur Dämpfung der stark gestiegenen Energiepreise für die Unternehmen an.   

IHK-Regionalausschuss für den Kreis Warendorf

10. Februar / 2. März / 3. Mai / 31. Mai / 6. Juli/ 8. November 2022

In der Sitzung am 10. Februar in Beckum wählten die Mitglieder Bernd Eßer, Geschäftsführer der Berief Food GmbH in Beckum, zum neuen Vorsitzenden des Ausschusses. Er verabschiedete Carl Pinnekamp, der seit 2008 Vorsitzender des Regionalausschusses war, und dankte ihm für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement. Inhaltlich beschäftigte sich der Ausschuss mit dem „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten“. Deutlich wurde eine breite Ablehnung der Verordnungsinitiative. Der Ausschuss sprach sich dafür aus, die Diskussion in der Vollversammlung fortzuführen.
In der Regionalausschusssitzung am 3. Mai in Beckum wurden Dr. Silke Huster, COO der Rottendorf Pharma GmbH in Ennigerloh, und Guido Hesse, CFO der BEUMER Maschinenfabrik GmbH & Co. KG in Beckum, als stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses gewählt. Verabschiedet wurde ein Leitbild des Ausschusses und ein Vorschlag zur Struktur der Zusammenarbeit. Bernd Eßer berichtete zudem über die Politikgespräche mit den Landtagskandidatinnen und -kandidaten aus dem Kreis Warendorf.    
Schwerpunkt der Sitzung am 31. Mai in Ennigerloh war der Regionalplan Münsterland. Nach einer thematischen Einführung zum Anpassungsverfahren und zu den Planinhalten diskutierte der Ausschuss mit den für den Kreis Warendorf gewählten Mitgliedern des Regionalrates Guido Gutsche und Detlev Ommen. Der Ausschuss forderte die durchführende Verwaltungsbehörde auf, ein über alle Kommunen qualitativ hochwertiges Erhebungsverfahren zum Flächenbedarf für die Gewerbetätigkeit und für „Erneuerbare Energien“ in den Fokus zu nehmen und ausreichend Wohnraum für die Mitarbeitenden in den Unternehmen zu planen.
Im Mittelpunkt der Online-Adhoc-Sitzungen am 2. März und 6. Juli standen die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Wirtschaft im Kreis Warendorf und die Ausrufung der Alarmstufe „Notfallplan Gas am 23. Juni 2022“.  
In der Sitzung am 8. November waren die Auswirkungen der Energiepreise auf die regionale Wirtschaft das zentrale Thema. Der Ausschuss forderte, dass die von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zur Dämpfung der stark gestiegenen Energiepreise schnell bei den Unternehmen ankommen müssen. Alle stimmten darin überein, dass die hohen Strom- und Gaspreise für viele Betriebe existenzbedrohend sind. Sorge bereitete dem Ausschuss die unsichere Versorgungslage und eine möglichweise drohende Gasmangellage im Winter.

IHK-Regionalausschüsse in der Emscher-Lippe-Region

Schwerpunkte der Arbeit der drei IHK-Regionalausschüsse in der Emscher-Lippe-Region waren im Jahr 2022 die Themen „Fachkräftesicherung“ und „Infrastrukturprojekte“. Hierauf verständigte sich der neue Vorstand der Vestischen Gruppe der IHK Nord Westfalen in seiner ersten Sitzung zum Jahresbeginn. Mitglieder des Vestischen Vorstands sind die IHK-Vizepräsidentinnen Kathrin Gödecke (neue Vorsitzende des Regionalausschusses Bottrop), Melanie Baum (neue Vorsitzende des Regionalausschusses Recklinghausen), Tatjana Hetfeld und IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel (Vorsitzender des Regionalausschusses Gelsenkirchen). Sprecher der Vestischen Gruppe ist weiterhin Lars Baumgürtel, seine Vertreterin ist Melanie Baum.
In allen drei Regionalausschüssen stellten die IHK-Geschäftsbereichsleiter Carsten Taudt (Fachkräftesicherung) und Joachim Brendel (Infrastruktur) Herausforderungen und Lösungsansätze für die Emscher-Lippe-Region und das jeweilige Ausschussgebiet vor.

Stadt Bottrop

Die Mitglieder des Regionalausschusses für die Stadt Bottrop unterstützen mit großem Engagement die von der Vorsitzenden, Kathrin Gödecke, ins Leben gerufene Initiative „Ukraine-Krieg – Unternehmen helfen“ mit vielfältigen Angeboten. Mit selbst gepackten und verteilten Willkommenspaketen, der Einrichtung von Unterkünften nebst Spielzimmern und Bereitstellung von WLAN gab es eine ganz Palette an Aktionen und zielgerichteten Maßnahmen für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen.
Den Unternehmen bereitet die bereits durch die Corona-Pandemie bedingten Störungen der Lieferketten Sorgen, die durch den Angriffskrieg auf die Ukraine noch einmal deutlich verschärft wurden. Deshalb diskutierten die Mitglieder das Thema in ihrer dritten Ausschusssitzung und setzten sich ebenfalls mit den Anforderungen auseinander, die das neue Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz mit sich bringen wird.

Stadt Gelsenkirchen

Um die Stadt Gelsenkirchen bei der Versorgung der aus der Ukraine geflüchteten Menschen zu unterstützen, haben die Mitglieder des Regionalausschusses in Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftsorganisationen und der Stiftung Schalke hilft! die Spendenaktion “Ukraine-Hilfe GE“ initiiert.
Schwerpunkt der Sommersitzung war die geplante Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen, zu der Simon Nowack, neuer Vorstand für die Wirtschaftsförderung, die wichtigsten Eckpunkte vorstellte. Der Ausschuss verabschiedete hierzu ein Positionspapier, in dem auch eine konstruktive Begleitung bei einer zeitgemäßen Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung angeboten wird. In Gesprächen mit den Ratsfraktionen wurde die Thematik vertieft und eine Fortsetzung des Austausches zwischen Wirtschaft und Politik vereinbart.
Der Vorsitzende, Lars Baumgürtel, stellte das in den Medien und vom Deutschen Städtetag gelobte „Gelsenkirchener Modell“ vor, das das Ziel hat, dass die nicht geschützten Unternehmen im Fall einer Gasmangellage handlungsfähig bleiben können.

Kreis Recklinghausen

Denkbare Maßnahmen zur Verhinderung einer Gasmangellage in der Emscher-Lippe-Region waren auch Thema im Regionalausschuss Recklinghausen. Zu den Aktivitäten der IHK gehören regelmäßige Gespräche mit dem Netzbetreiber, den Wirtschaftsförderungen sowie den bei einer Abschaltung vom Gasnetz betroffenen Betrieben aus den Städten Bottrop, Gladbeck und Gelsenkirchen.
Weiterhin diskutierten die Mitglieder des Regionalausschusses über Störungen von Lieferketten und das neue Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.

Gemeinsame Sitzung der drei Regionalausschüsse

Schwerpunkt der jährlichen gemeinsamen Sitzung der drei Regionalausschüsse war die Transformation zu einer digitalen und nachhaltigen Wirtschaft. Mit externen Gästen und dem IHK-Hauptgeschäftsführer, Dr. Fritz Jaeckel, wurde erörtert, wie die Neuausrichtung der Wirtschaft gelingen kann. Wichtige Ansatzpunkte sind engere Kooperationen und neue Initiativen, in denen Unternehmen gemeinsam agieren können. Impulsgeber waren Bodo Klimpel, Vorsitzender des Präsidiums der WiN Emscher-Lippe GmbH und Landrat des Kreises Recklinghausen, der verschiedene Kooperationen mit überregionaler Beachtung vorstellte. Hierzu gehören die Wasserstoff-Roadmap Emscher-Lippe, das Projekt Smart Region Emscher-Lippe das Prosperkolleg in Bottrop, das sich mit dem Thema Zirkulärwirtschaft befasst..
Prof. Dr. Julia Frohne, Geschäftsführerin der Business Metropole Ruhr (BMR), stellte aktuelle Projekte der Wirtschaftsförderung im Ruhrgebiet vor und unterstrich ebenfalls die Bedeutung der Digitalisierung, die als Mittel zur Produktivitätssteigerung auch dem größer werdenden Fachkräftemangel entgegenwirken kann.
Lars Baumgürtel, Sprecher der drei IHK-Regionalausschüsse der Emscher-Lippe-Region, stellte die neu gegründete Unternehmerinitiative „TTZ – Transform To Zero“ vor, die das Ziel einer CO2-neutralen Kreislaufwirtschaft anstrebt.
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel wies darauf hin, dass das Thema Cybersicherheit an Bedeutung gewinnt. Die bereits gute Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der IT-Sicherheit muss noch enger werden, um die Gefahr von Schäden für die Unternehmen und Institutionen zu minimieren.

Handelsausschuss

16. Mai 2022

Christoph Berger, Inhaber des Modehauses Ebbers in Warendorf, ist neuer Vorsitzender im Handelsausschuss der IHK Nord Westfalen. Die Ausschussmitglieder wählten den 47-jährigen Textilhändler zum Nachfolger von Michael Radau. Der Vorstandsvorsitzende der SuperBioMarkt AG (Münster) hatte sich na
ch 15 Jahren an der Ausschussspitze nicht noch einmal zur Wahl gestellt, ist aber weiterhin Vizepräsident der IHK Nord Westfalen. Frau Molitor (Weinhandlung Molitor GmbH) und Herr Ottenjann (Johann Ottenjann GmbH & Co.) übernahmen die Funktion der Stellvertretung.

Verkehrsausschuss

16. Februar 2022

Christian Meßing ist neuer Vorsitzender im Verkehrsausschuss der IHK Nord Westfalen. Der Ausschuss, dem rund 35 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Verkehrsgewerbe im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region angehören, wählte den 50-jährigen Geschäftsführer der Spedition Bernhard Messing GmbH aus Coesfeld zum Nachfolger von Norbert Redemann. Redemann, der den Verkehrsausschuss zehn Jahre führte, trat nicht erneut zur Wahl an. Die Stellvertretung des neuen Vorsitzenden übernehmen Ute Schäpers-Scheiwe (Verkehrsbetrieb Wilhelm Schäpers GmbH & Co. KG, Nordwalde) und Franz-Josef Hemker (Wecon GmbH, Ascheberg).

2. November 2022

Bei den Stadtwerken Münster informierte sich der IHK-Verkehrsausschuss im Juni über die Elektrifizierung der Busflotte, das städtische ÖPNV-Netz sowie das On-Demand-System LOOP. Bei einer Besichtigung des Betriebshofs erläuterte der Leiter des Stadtwerke-Verkehrsbetriebs den Ausschussmitgliedern insbesondere die Ladeinfrastruktur und Förderprogramme für den Einstieg in die Elektromobilität.

26. Oktober 2022

Auf der Sitzung des IHK-Verkehrsausschusses im Oktober bei der Weiling GmbH in Coesfeld informierten sich die Ausschussmitglieder über die unterschiedlichen Antriebsmöglichkeiten mit Gas (CNG, LNG) sowie die betriebseigene Gastankstelle. Da sich die LNG-Preise mehr als vervierfacht hätten, sei ein wirtschaftlicher Betrieb der klimafreundlichen Fahrzeuge nicht mehr darstellbar. Die Unternehmer erhoffen sich daher von der Politik zukünftig mehr Unterstützung und Investitionssicherheit bei Klimaschutzmaßnahmen, z. B. bei Investitionen in den Fuhrpark.