Rohstoffvorkommen

Nord-Westfalen ist eine der rohstoffreichsten Regionen Deutschlands. Im Münsterland werden vor allem Kalkstein, Mergelkalk, Tonstein, Tonschiefer, Ton, Lehm, Naturstein, Sandstein, Kies, Sand und Quarzsand abgebaut, in der Emscher-Lippe-Region Quarzsand oder Quarzkies, Kies und Sand. Die wertvollen Stoffe werden zum Teil direkt vor Ort weiterverarbeitet. Entsprechend groß ist die Bedeutung für die Wirtschaft im IHK-Bezirk.
Übersicht der oberflächennahen Steine- und Erden-Rohstoffe
Vorkommen von sogenannten karbonatischen, das heißt kalkhaltigen Sandsteinen finden sich insbesondere im Raum Coesfeld. Ein karbonzeitlicher Sandstein ist zum Beispiel der im Raum Ibbenbüren. Überregional gefragt ist er sowohl als Naturwerkstein als auch im Straßenbau. Die im südöstlichen Münsterland zutage tretenden feinkörnigen Kalksteine werden vor allem für die Zement- und Branntkalkherstellung genutzt.
In Nord-Westfalen sind auch sogenannte Geschiebelehme stark verbreitet. In einer Dicke - der Fachmann spricht von „Mächtigkeit“ - von etwa einem Meter kommen sie zum Beispiel zwischen Stadtlohn und Gescher vor. Im weiteren Verlauf über Coesfeld und Haltern lagern Geschiebelehme über den tiefer liegenden, noch kalkhaltigen Geschiebemergeln. Unter Beimengung von Tonen eignen sich diese Rohstoffe für Baumaterialien wie Vor-, Hintermauer- und Hochlochsteinen.
Lösslehm der jüngeren Weichsel-Kaltzeit findet man in zwei bis drei Meter dicken Schichten bei Schapdetten. Größere Vorkommen an Ton- und Tonmergelsteinen lagern um Ochtrup und im Bereich Lüdinghausen/Amelsbüren.
Die im Münsterland gewonnenen Kiese und Sande finden Verwendung als Füll- und Schüttmaterial im Tiefbau, als Mauer- und Putzsande, als Betonzuschlag, zur Herstellung von Kalksandsteinen und zementgebundenen Formsteinen sowie als Zuschlag für Teerschotter. Der Münsterländer Kiessandzug, wie Fachleute das Rohstofflager nennen, ist ein Kilometer breites und 70 Kilometer langes Vorkommen zwischen Rheine und Münster.
Von besonderer Qualität sind die „Halterner Sande“ zwischen Coesfeld und Dorsten. Sie treten dort in Mächtigkeiten von 250 Metern auf und enthalten sehr hohe Quarzanteile. Quarzsande werden für die Glasherstellung, bei der Wasser- und Abwasseraufbereitung oder in der Elektronikindustrie verwendet.
Rund 100 Unternehmen in Nord-Westfalen sind auf die Gewinnung mineralischer Rohstoffe angewiesen. Abgraber sind ebenso darunter wie Zementhersteller oder Ziegel-, Klinker-, Kalk- und Kalksandsteinwerke.