Zahlen und Fakten

Verbraucherpreisindex für Deutschland

Der Verbraucherpreisindex (VPI) für Deutschland  misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Mit diesem Index wird die Veränderung der Preise für Güter des täglichen Bedarfs (zum Beispiel Lebensmittel, Bekleidung), für Mieten und langlebige Gebrauchsgüter (zum Beispiel Kraftfahrzeuge, Kühlschränke), aber auch für Dienstleistungen (zum Beispiel Friseur, Reinigung, Versicherungen) umfassend abgebildet. Der VPI dient verschiedenen Zwecken: Als Indikator für die Beurteilung der Geldwertstabilität (Stichwort: „Inflationsrate“) innerhalb Deutschlands, zur Wertsicherung wiederkehrender Zahlungen in Preisgleitklauseln und zur Deflationierung von Wertgrößen in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (beispielsweise zur Berechnung des realen Wachstums).

Verbraucherpreise 2023: +5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr

Die Verbraucherpreise in Deutschland erhöhten sich im Jahresdurchschnitt 2023 um 5,9 Prozent gegenüber 2022. Damit fiel die die Inflationsrate für 2023 geringer aus als im Jahr zuvor. Im Jahr 2022 war mit 6,9 Prozent die höchste Jahresteuerungsrate seit der deutschen Wiedervereinigung ermittelt worden.
Preise für Energieprodukte erhöhten sich 2023 gegenüber 2022 um 5,3 Prozent. Dabei milderten staatliche Entlastungsmaßnahmen die Teuerung von Energie im Jahresverlauf 2023 wie bereits im Vorjahr 2022 teilweise ab.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich 2023 gegenüber 2022 erneut spürbar um 12,4 Prozent. Bereits 2022 hatte die Preiserhöhung bei Nahrungsmitteln mit +13,4 Prozent deutlich über der Gesamtteuerung gelegen.
Die Jahresteuerungsrate ohne Berücksichtigung der stark schwankenden Preise von Energie und Nahrungsmitteln (Kerninflationsrate) lag 2023 bei +5,1 Prozent, nach +3,8 Prozent im Jahr 2022.
Die langen Jahresreihen können unter “Weitere Informationen” abgerufen werden.

Verbraucherpreise März 2024: +2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr

Im März 2024 lag die Inflationsrate – als Veränderung des Verbraucherpreisindex im Vergleich zum Vorjahresmonat – bei 2,2 Prozent. Damit hat sich die Inflation weiter abgeschwächt. Im Februar 2024 hatte die Inflationsrate bei +2,5 Prozent gelegen, im Januar 2024 noch bei +2,9 Prozent. Damit war die Inflationsrate im März so niedrig wie zuletzt im Mai 2021 (ebenfalls +2,2 Prozent). 
Die Energiepreise gingen gegenüber März 2023 um 2,7 Prozent zurück, und dies “trotz der im Januar 2024 wegfallenden staatlichen Preisbremsen und die auf die Preise für fossile Brennstoffe wirkende CO2-Preis-Erhöhung von 30 auf 45 Euro pro Tonne” – so der Hinweis Destatis. Im längeren Vergleich, gegenüber Januar 2022, verteuerte sich Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) um 19,8 Prozent. 
Nahrungsmittel verbilligten sich binnen Jahresfrist um 0,7 Prozent. Im längeren Vergleich, gegenüber Januar 2022, verteuerten sich Nahrungsmittel um 23,9 Prozent. 
Die Jahresteuerungsrate ohne Berücksichtigung der stark schwankenden Preise von Energie und Nahrungsmitteln (Kerninflationsrate) betrug im März 2024 +3,3 Prozent.
Der für den europäischen Vergleich berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex lag in Deutschland im März 2024 mit +2,3 Prozent unter dem Niveau des Euroraums (+2,4 Prozent).
Eine Übersicht mit Erläuterungen zu den unterschiedlichen staatlichen Entlastungsmaßnahmen, die sich auch auf die Verbraucherpreise auswirken, ist im Internetangebot von Destatis verfügbar.

Revision zum Jahresbeginn 2023: neues Basisjahr 2020 

Der Verbraucherpreisindex wird in regelmäßigen Abständen einer Revision unterzogen und auf ein neues Basisjahr umgestellt. Die Überarbeitung des Verbraucherpreisindex betrifft die Aktualisierung der Wägungsschemata für Waren und Dienstleistungen, für Geschäftstypen sowie für die Bundesländer. Darüber hinaus werden methodische Verbesserungen implementiert.
Mit den Ergebnissen für den Berichtsmonat Januar 2023 erfolgte die Umstellung von der bisherigen Basis 2015 auf das Basisjahr 2020. Um die Besonderheiten des Jahres 2020 zu berücksichtigen, wurde für die Ableitung der neuen Gewichte zum großen Teil ein Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 und dafür der Begriff „Basis 2020“ verwendet. Für die neu berechneten Werte ergaben sich insbesondere für das Jahr 2022 hohe Revisionsdifferenzen und niedrigere Inflationsraten. Weitere Informationen bei Destatis

Was bedeutet das für die Vertragsparteien einer Wertsicherungsklausel?
  • Durch die Umstellung auf das neue Basisjahr 2020=100 wurden alle Indizes ab dem Berichtsmonat Januar 2020 neu berechnet. Dadurch ergaben sich Änderungen der Teuerungsraten für die Jahre 2020 bis 2022.
  • Zeiträume vor Januar 2020 wurden nicht neu berechnet, sondern nur auf das neue Basisjahr umgerechnet. Änderungen in den Teuerungsraten bewegen sich daher in diesem Zeitraum in engen Grenzen und sind ausschließlich rundungsbedingt.
  • Für die Vertragsparteien von Wertsicherungsklauseln gilt: Die Veröffentlichung von Verbraucherpreisindizes auf der neuen Basis 2020 hat keine Auswirkungen auf bereits erfolgte Anpassungen.
Weitere Informationen zu Umbasierung und Wertsicherungsklauseln bei Destatis

Weitere Preisindizes in der offiziellen Statistik 

Weitere Ergebnisse der zeitlichen Preisvergleiche in Form von Indizes werden monatlich beziehungsweise vierteljährlich veröffentlicht. Jede Wirtschaftsstufe wird durch mindestens einen Preisindex repräsentiert. Die Indizes beziehen sich auf die Wirtschaftsstufen der Einfuhr, der Erzeugung, des Handels, des privaten Konsums und der Ausfuhr. Darüber hinaus werden regelmäßig Bau- und Immobilienpreise ermittelt.