Konjunktur und Analysen

Konjunktur in Nord-Westfalen

Konjunktur im Herbst 2023: Wirtschaftsschwäche hält sich hartnäckig

IHK-Wirtschaftsklima: Die erhoffte konjunkturelle Wende ist bislang ausgeblieben. Die Abkühlung dürfte sich über den Herbst weiter fortsetzen – die Talsohle scheint noch nicht erreicht. Der nur allmählich abklingende starke Preisauftrieb und die ausgeprägte Nachfrageschwäche prägen die wirtschaftliche Situation. Auch wegen großer Unsicherheiten ist die Stimmung in der nord-westfälischen Wirtschaft ausgesprochen düster. Der Konjunkturklimaindikator ist gegenüber dem Frühjahr eingebrochen.
Geschäftslage: Die Geschäfte laufen deutlich schlechter als im Frühjahr dieses Jahres. Besonders angeschlagen zeigt sich die Industriekonjunktur. In weiten Teilen des Handels ist die anhaltende Konsumflaute spürbar. Auch im Dienstleistungssektor ging es weiter bergab.
Geschäftsaussichten: Noch ist kein Ende der wirtschaftlichen Schwächephase in Sicht: Ein steigender Anteil von Unternehmen rechnet mit einer weiteren konjunkturellen Eintrübung in den kommenden Monaten. Von Entlastung keine Spur - viele regelmäßig abgefragte Abwärtsrisiken haben an Gewicht gewonnen.
Export: Auch das Auslandsgeschäft lässt keine Dynamik erkennen. Zwar hatte sich mit Abflauen der Corona-Krise eine Wende zum Besseren gezeigt, doch diese ist wieder zum Erliegen gekommen. Die schwache Weltkonjunktur dämpft die Nachfrage. 29 Prozent der Unternehmen stellen sich auf rückläufige Exporte ein.
Investitionen: Unsicherheiten für langfristige Planungen durch politische Unklarheiten – dies kennzeichnet das generelle Investitionsklima in Nord-Westfalen. Nach einer schwachen Aufwärtsbewegung im Frühjahr hat sich die Investitionsneigung der Wirtschaft wieder merklich verschlechtert.
Beschäftigung: Der anhaltende Wirtschaftsabschwung ist auch auf dem Arbeits-markt angekommen, doch die Spuren sind moderat. Der Beschäftigungsanstieg dürfte nachlassen - die Einstellungsbereitschaft ist verhaltener als noch im Frühjahr. Der Fachkräftemangel ist das zentrale Konjunkturrisiko.


Stichwort: IHK-Konjunkturbericht
Die IHK Nord Westfalen befragt regelmäßig eine repräsentative Auswahl ihrer Mitgliedsunternehmen zur wirtschaftlichen Lage und zu ihren Erwartungen. Die Ergebnisse münden in den Konjunkturbericht der IHK Nord Westfalen. Er liefert die einzige umfassende Gesamtdarstellung der konjunkturellen Entwicklung der Region. Insbesondere durch den langfristigen Vergleich der wesentlichen Umfrageergebnisse erhält die IHK Nord Westfalen ein wichtiges Instrument zur Konjunktureinschätzung – grafisch präsentiert durch den IHK-Konjunkturklimaindikator. Darüber hinaus fließen die Ergebnisse in den bundesweiten Konjunkturbericht des DIHK, der auch vom Sachverständigenrat berücksichtigt wird. Auf Basis der Antworten von rund 28.000 Unternehmen bündelt der DIHK die Konjunkturdaten aller Industrie- und Handelskammern im Bundesgebiet. 

Konjunktur im Ruhrgebiet

Gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern des Ruhrgebiets (IHK Mittleres Ruhrgebiet, IHK Dortmund, IHK Duisburg, IHK Essen) veröffentlicht die IHK Nord Westfalen zweimal im Jahr den konjunkturellen Bericht für das Ruhrgebiet. Im Jahr 2023 geschieht dies federführend durch die IHK Mittleres Ruhrgebiet.

Noch mehr Konjunktur