Die Deutschen Auslandshandelskammern
Die Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) sind Ansprechpartner bei der Erschließung eines neuen Markts. Sie sind darauf spezialisiert, Unternehmen zu unterstützen, die im bilateralen Wirtschaftsverkehr tätig sind oder tätig werden möchten. Mit 150 Standorten in über 90 Ländern der Welt sind sie die erste Adresse. Als Vorstufe zu einer Auslandshandelskammer existieren in einigen Ländern Delegiertenbüros oder Repräsentanzen der Deutschen Wirtschaft. Sie übernehmen ähnliche Aufgabenbereiche.
Die deutschen Auslandshandelskammern sind keine staatlichen oder diplomatischen Einrichtungen, sondern rechtlich selbstständige Organisationen nach dem jeweiligen Landesrecht. Sie agieren unabhängig, aber im engen Schulterschluss mit deutschen Auslandsvertretungen wie Botschaften oder Konsulaten, mit Büros der deutschen Außenwirtschaftsfördergesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) und lokalen Partnern.
Was leisten die AHKs für Unternehmen aus Deutschland?
Mit den AHKs haben deutsche Unternehmen einen starken Partner an ihrer Seite, der lokale Expertise mit deutschem Qualitätsverständnis verbindet. Der Weg ins Ausland wird dadurch nicht nur einfacher, sondern auch sicherer und erfolgreicher.
Den Großteil ihrer Einnahmen erzielen die AHKs durch Dienstleistungen unter ihrer Servicemarke ‚DEinternational‘ sowie durch Mitgliedsbeiträge von Unternehmen. Die Dienstleistungen der AHKs werden allen deutschen Unternehmen zu marktüblichen Preisen angeboten. Mitglieder einer Auslandshandelskammer erhalten in der Regel eine Ermäßigung.
Hier ein Überblick über zentrale Aufgabenfelder, die AHKs weltweit übernehmen:
- Marktberatung und Geschäftsanbahnung
AHKs bieten fundierte Informationen zu lokalen Marktbedingungen, rechtlichen Rahmenbedingungen und kulturellen Besonderheiten. Sie helfen bei der Suche nach Geschäftspartnern, Kunden oder Vertriebskanälen. - Standort- und Investitionsberatung
Unternehmen erhalten Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Standorte, Fördermöglichkeiten und Investitionsbedingungen. - Dienstleistungen für den Markteintritt
Dazu gehören u. a. Adressrecherchen, Übersetzungen, Büroservices, Personalvermittlung und Marketingunterstützung. - Veranstaltungen und Netzwerke
AHKs organisieren Messen, Delegationsreisen, Unternehmerforen und Networking-Events, um den Austausch zwischen deutschen und lokalen Unternehmen zu fördern. - Interessenvertretung
AHKs vertreten die Interessen der deutschen Wirtschaft gegenüber lokalen Regierungen und Institutionen und fördern bilaterale Wirtschaftsbeziehungen. - Rechts- und Steuerberatung
Viele AHKs verfügen über Experten für lokale Rechts- und Steuerfragen. Sie unterstützen bei Firmengründungen, Vertragsgestaltung oder der Klärung von Zoll- und Einfuhrbestimmungen.
Wer steht hinter den AHKs?
Die AHKs sind ein zentraler Bestandteil der deutschen Außenwirtschaftsförderung und basieren auf einem dreigliedrigen Träger- und Kooperationsmodell:
- Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK)
Die DIHK ist die zentrale Koordinierungsstelle des AHK-Netzwerks. Sie entwickelt das Netzwerk strategisch weiter, betreut die AHKs organisatorisch und vertritt deren Interessen in Deutschland. Die DIHK ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und agiert im Auftrag der deutschen Wirtschaft. - Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE)
Das BMWE fördert die AHKs finanziell für Aufgaben im öffentlichen Interesse. Diese Zuwendungen dienen der Unterstützung deutscher Unternehmen im Ausland. Das Ministerium ist damit ein wichtiger Partner in der Außenwirtschaftspolitik. - Mitgliedsunternehmen und Wirtschaftsverbände
Die AHKs sind privatwirtschaftlich organisierte Mitgliederorganisationen. Sie finanzieren sich überwiegend durch Mitgliedsbeiträge, Einnahmen aus Dienstleistungen unter der Servicemarke ‚DEinternational‘ oder der Teilnahme an öffentlichen Projekten wie die Durchführung von Delegations- und Unternehmensreisen.
Insgesamt zählen die AHKs weltweit über 48.000 Mitgliedschaften, darunter viele deutsche IHKs, Fachverbände und international tätige Unternehmen.