Industrie

Industriereport Nord-Westfalen

Allgemeine Umsatzentwicklung

Der Gesamtumsatz belief sich im vergangenen Jahr auf 41,8 Milliarden Euro – mit diesem Volumen liegt Nord-Westfalen sogar vor Bundesländern wie Schleswig-Holstein oder Sachsen-Anhalt. Damit erzielt die nord-westfälische Industrie einen Anteil von 13 Prozent an NRW beziehungsweise 2,4 Prozent an Deutschland insgesamt (Gesamtumsatz: NRW 322 Mrd., Deutschland 1,8 Billionen Euro).
Die nord-westfälische Industrie  hat den Corona-Einbruch hinter sich gelassen und zeigt sich wieder in besserer Form. Günstig wirkt sich aus, dass die Weltwirtschaft, angetrieben von den USA und China, auf Expansionskurs ist - von der anziehenden Auslandsnachfrage kann auch die exportstarke Industrie profitieren. Bundesweit liegen die Auftragseingänge im Februar 2021 im Maschinenbau und in der Chemischen Industrie höher als im Februar 2020, also höher als Vorkrisenniveau - beides Branchen mit einem starken Standbein in unserer Region.
Darüber hinaus sind hier viele Nahrungsmittelhersteller beheimatet - „Verbrauchsgüterproduzenten“, die weniger deutlich wie andere Industriezweige auf konjunkturelle Schwankungen reagieren. Es ist wahrscheinlich, dass sich die Grundrichtung in der langfristigen Entwicklung (s. auch Grafik unten) auch in diesem Jahr weiter fortsetzt. Mittlerweile ist der Industriezweig „Herstellung von Nahrungsmitteln“ umsatzstärkste Branche in Nord-Westfalen – sie kam im vergangenen Jahr mit einer vergleichsweise kleineren Delle davon (-1,4%).
Das wirkt sich auch in der Gesamtbilanz aus: Mit einem Umsatzrückgang von 6,9 Prozent gegenüber 2019 lag die nord-westfälische Industrie unter dem Durchschnitt sowohl vom Land NRW (-8,6) als auch vom gesamten Bundesgebiet (-8,5 Prozent).
Gleichwohl waren die Einschnitte im Auslandsgeschäft besonders groß: Der Auslandsumsatz ging von 18,2 auf nur noch 15,8 Milliarden Euro zurück - auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren. Der Rückgang lag mit 13,5 Prozent sogar über dem Landes- und Bundesdurchschnitt.

Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe

Trotz des zurückgegangenen Umsatzvolumens zeigt sich, dass die Zahl der Industrie-Beschäftigten (in den Betrieben mit mindestens 20 Beschäftigten) um 0,5 Prozent auf 168.000 nur leicht nachgelassen hat.

Entwicklung in den Industriebranchen

Beachtlich auch der besondere Branchenmix, wobei die TOP 3 – Ernährungsindustrie (ohne Getränkeherstellung), Chemische Industrie, Maschinenbau – mehr als 50 Prozent des Gesamtumsatzes auf sich vereinen. Die Automobilindustrie, Hauptumsatzträger in Deutschland, liegt mit einem Gesamtumsatz von 1,9 Milliarden Euro an siebter Stelle von allen nord-westfälischen Industriezweigen. Kennzeichnend ist darüber hinaus der einzigartige Mix von spezialisierten kleinen, kleineren und größeren mittelständischen Unternehmen mit etlichen Hidden Champions.

Weitere größere Branchen mit einem Gesamtumsatz von mehr als einer Milliarde Euro sind:

  • Hersteller von Metallerzeugnissen (2,65 Milliarden)
  • Gummi- und Kunststoffindustrie (2,73 Milliarden)
  • Glas, Keramik, Steine und Erden (1,95 Milliarden)
  • Automobilindustrie (1,94 Milliarden)
  • Textilindustrie (1,5 Milliarden)
  • Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (1,26 Milliarden)
  • Hersteller von Papiererzeugnissen (1,0 Milliarden)

Entwicklung in den Teilregionen