Industriemeister/-in Pharmazie

Industriemeister/-innen der Fachrichtung Pharmazie übernehmen Entscheidungs-, Überwachungs- und Beratungsfunktionen auf den Ebenen chemisch-pharmazeutische Produktion, Mitarbeiterführung und Organisation. Innerhalb ihres Verantwortungsbereiches sind sie dafür zuständig, dass die gesetzten Produktionsziele nach Menge, Qualität, Termin und Wirtschaftlichkeit erfüllt werden.
Die erfolgreich abgelegte Prüfung führt zum Abschluss „Geprüfter Industriemeister Pharmazie” beziehungsweise „Geprüfte Industriemeisterin Pharmazie“ und ist im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) dem Niveau 6 (Bachelor-Niveau) zugeordnet. Mit dem erfolgreichem Abschluss der Fortbildungsprüfung ist die Zulassungsvoraussetzung zum Gepr. Technischen Betriebswirt/-in erfüllt.

Zulassungsvoraussetzungen

Zur Prüfung im Prüfungsteil „Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen“ ist zuzulassen, wer Folgendes nachweist:
  1. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, der den Chemieberufen zugeordnet werden kann, oder
  2. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem sonstigen anerkannten Ausbildungsberuf und danach eine mindestens einjährige Berufspraxis oder
  3. eine mindestens vierjährige Berufspraxis.
(2) Zur Prüfung im Prüfungsteil „Handlungsspezifische Qualifikationen“ ist zuzulassen, wer Folgendes nachweist:
  1. das Ablegen des Prüfungsteils „Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen“, das nicht länger als fünf Jahre zurückliegt, und
  2. zu den Voraussetzungen für den Prüfungsteil „Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen“ mindestens ein weiteres Jahr Berufspraxis.
(3) Die Berufspraxis nach den Absätzen 1 und 2 soll wesentliche Bezüge zu den Aufgaben eines „Geprüften Industriemeisters – Fachrichtung Pharmazie“ und einer „Geprüften Industriemeisterin – Fachrichtung Pharmazie“ nach § 1 Absatz 3 aufweisen.

Der Nachweis über den Erwerb der beruf- und arbeitspädagogischen Kenntnisse (Ausbilderprüfung) ist vor Beginn der letzten Prüfungsleistung zu erbringen.
Hinweis der IHK: Die Dauer der berufspraktischen Tätigkeit muss erst zum Zeitpunkt der Prüfung erbracht sein, das heißt die Teilnehmenden an berufsbegleitenden Lehrgängen können noch während der ganzen Lehrgangsdauer die erforderliche Berufspraxis erwerben. Die Überprüfung der Zulassungsvoraussetzungen sollte vor Lehrgangsbeginn erfolgen.

Informationen zur Prüfung

Die Prüfung umfasst folgende Prüfungsteile:
  1. Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen,
  2. Handlungsspezifische Qualifikationen.

Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen

Im Prüfungsteil „Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen“ ist in folgenden Prüfungsbereichen zu prüfen:
  1. Rechtsbewusstes Handeln,
  2. Betriebswirtschaftliches Handeln,
  3. Anwenden von Methoden der Information, Kommunikation und Planung,
  4. Zusammenarbeit im Betrieb.
Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen
Tag 1:
Rechtbewusstes Handeln 8:30 bis 10:00 Uhr
Anwendung von Methoden der Information, Kommunikation und Planung 10:30 bis 12:00 Uhr
Tag 2:
Betriebswirtschaftliches Handeln 8:30 bis 10:00 Uhr
Zusammenarbeit im Betrieb 10:30 bis 12:00 Uhr
Mündliche Ergänzungsprüfung (Teil 1)
Hat die zu prüfende Person in höchstens einer schriftlichen Prüfungsleistung eine mangelhafte Leistung (30 bis 49 Punkte) erbracht, wird ihr in diesem Bereich eine mündliche Ergänzungsprüfung angeboten. Diese Möglichkeit entfällt jedoch, wenn eine schriftliche Prüfungsleistung mit weniger als 30 Punkten (ungenügend) bewertet wurde.

Die Ergänzungsprüfung soll anwendungsbezogen durchgeführt werden und nicht länger als 20 Minuten dauern. Die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung und der mündlichen Ergänzungsprüfung wird zu einer Gesamtnote zusammengefasst, wobei die schriftliche Prüfungsleistung doppelt gewichtet wird.

Beispiel: In der schriftlichen Prüfung wurden 38 Punkte erreicht. In der mündlichen Ergänzungsprüfung wurden 74 Punkte erreicht.
38 + 38 + 74 = 150 : 3 = 50 Punkte
= Das Fach ist bestanden und muss nicht schriftlich wiederholt werden!

Handlungsspezifische Qualifikationen
Der Prüfungsteil „Handlungsspezifische Qualifikationen“ umfasst die Handlungsbereiche
  1. Organisation, Führung und Kommunikation,
  2. Spezialisierungsgebiete.
Handlungsspezifische Qualifikationen
Tag 1:
1. Situationsaufgabe im Handlungsbereich „Pharmazeutische Fertigung und Verpackung“ 8:30 bis 12:30 Uhr
Tag 2:
2. Situationsaufgabe im Handlungsbereich „Organisation, Führung und Kommunikation“ 8:30 bis 10:30 Uhr
Handlungsbereich „Spezialisierungsgebiete“ 11:00 bis 12:30 Uhr
Mit dem zweiten Prüfungsteil (Handlungsspezifische Qualifikationen) ist innerhalb von fünf Jahren zu beginnen, damit keine Prüfungsleistungen aus dem ersten Prüfungsteil verloren gehen.
Mündliche Ergänzungsprüfung (Teil 2)
Ist in der schriftlichen Situationsaufgabe eine mangelhafte Prüfungsleistung erbracht worden, ist eine mündliche Ergänzungsprüfung anzubieten. Diese Möglichkeit entfällt jedoch, wenn eine schriftliche Prüfungsleistung mit weniger als 30 Punkten (ungenügend) bewertet wurde.

Die Ergänzungsprüfung soll handlungsspezifisch und integriert durchgeführt werden und nicht länger als 20 Minuten dauern. Die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung und der mündlichen Ergänzungsprüfung wird zu einer Gesamtnote zusammengefasst, wobei die schriftliche Prüfungsleistung doppelt gewichtet wird.
Fachgespräch
Für die mündliche Prüfung erhält die zu prüfende Person am Tag der mündlichen Prüfung vom Prüfungsausschuss eine Situationsaufgabe in schriftlicher Form, die im Schwerpunkt den Handlungsbereich „Organisation, Führung und Kommunikation“ beinhaltet, aber auch Qualifikationsschwerpunkte aus dem Handlungsbereich „Pharmazeutische Fertigung und Verpackung“ umfasst. Die zu prüfenden Person hat 45 Minuten Zeit diese Aufgabe zu bearbeiten und seine Präsentation vorzubereiten. Die Prüfungsdauer im Fachgespräch beträgt mindestens 30 Minuten, maximal 45 Minuten.
Die Prüfung ist bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer oder die Prüfungsteilnehmerin im Prüfungsteil „Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen“ in allen Prüfungsbereichen mindestens ausreichende Leistungen und im Prüfungsteil „Handlungsspezifische Qualifikationen“ in den Situationsaufgaben I und II sowie in der schriftlichen Ausarbeitung jeweils mindestens ausreichende Leistungen erbracht hat.

Prüfungstermine

Folgende Prüfungstermine werden durch die IHK Nord Westfalen angeboten:
Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen
2024 2025 2026
12. und 13.03. / 11. und 12.03.
/ / /
Handlungsspezifische Qualifikationen
2025 2026 2027
19. und 20.03. / 18. und 19.03.
Ob die Prüfung zum gewünschten Zeitpunkt auch in Münster durchgeführt wird, steht zum aktuellen Zeitpunkt nicht fest. Wir empfehlen Ihnen frühzeitig (> sechs Monate vor dem Prüfungstermin) Kontakt mit uns aufzunehmen.
Sollte die Prüfung in Münster nicht angeboten werden, haben Sie die Möglichkeit die Prüfung vor einer anderen IHK abzulegen. Eine Übersicht über die prüfenden IHKn finden Sie hier.

Anmeldung zur Prüfung

Der Anmeldeschluss liegt jeweils bei zwei Monaten vor dem jeweiligen Prüfungstermin.
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Prüfungsgebühr

Den Gebührenbescheid über die Prüfungsgebühren erhalten Sie mit der Einladung zur Prüfung per E-Mail. Sollte die Prüfungsgebühr vom Arbeitgeber übernommen werden, leiten Sie den Gebührenbescheid bitte entsprechend weiter.

Lehrgangsanbieter

Aus wettbewerbsrechtlichen Gründen sind wir verpflichtet, auf alle Anbieter hinzuweisen, die Vorbereitungslehrgänge auf öffentlich-rechtliche Prüfungen anbieten und uns über diese informieren. Anfragen über Lehrgangskosten, Dauer und so weiter bitten wir direkt an die Lehrgangsträger zu richten.

Eine Übersicht der Lehrgangsanbieter finden Sie im Weiterbildungs-Informations-System (WIS). Die Weiterbildungsangebote der IHK Nord Westfalen finden Sie unter www.ihk-bildung.de.