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Nr. 3557812
Fachkräftesicherung
Teilqualifizierung
Teilqualifizierungen bieten die Chance, einen Beruf in Theorie und Praxis schrittweise zu erlernen und am Ende sogar einen Berufsabschluss komplett nachzuholen. Sie sind kürzere Bildungseinheiten, die aus anerkannten Ausbildungsberufen abgeleitet werden. Das hat den Vorteil, dass die Inhalte aktuell und am Arbeitsmarkt gefragt sind.
Sind alle Module der Teilqualifizierung absolviert, schließt sich die erfolgreiche Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK) an.
Die Zielgruppe
Insbesondere Erwachsene, die aus unterschiedlichen Gründen keine Umschulung absolvieren können und deren Berufserfahrung noch nicht ausreichend für die Zulassung als sogenannter „Externer“ zur IHK-Abschlussprüfung ist. Des weiteren sind sie über 25 Jahre alt und haben keinen oder einen veralteten Berufsabschluss ohne Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Qualifizierung kann begleitend zu einer Beschäftigung oder in Vollzeit mit begleitenden betrieblichen Praktika erfolgen.
Welche Vorteile hat eine Teilqualifizierung?
Passgenaue Qualifizierung: Mitarbeitende erwerben gezielt die Kompetenzen, die im Betrieb benötigt werden. TQs folgen bundesweit entwickelten Standards, die Aufbau, Inhalte und Zertifizierung regeln – die Weiterbildungsqualität ist daher hoch.
Berufsbegleitend und flexibel: Da einzelne Module in wenigen Wochen oder Monaten abgeschlossen werden können, bleibt der Betriebsablauf weitgehend ungestört. TQs sind in Teilzeit, Vollzeit oder auch als E-Learning-Format möglich.
Finanziell attraktiv: Die Bundesagentur für Arbeit fördert Teilqualifizierungen umfassend – bis zu 100 % der Lehrgangskosten und des Arbeitsentgelts können übernommen werden.
Langfristige Bindung: Wer im Unternehmen weitergebildet wird, bleibt oft länger. TQs stärken daher nicht nur die Qualifikation, sondern auch die Mitarbeiterbindung.
Schneller Einstieg: Eine zwei- bis sechsmonatige TQ führt in 72 Prozent der Fälle direkt zu einem Jobeinstieg und bietet damit die beste Kosten-Nutzen-Bilanz aller Weiterbildungsangebote.
Die IHK Nord Westfalen
stimmt mit Bildungsdienstleistern und Betrieben Teilqualifizierungsvorhaben ab,
führt die Kompetenzfeststellung der Absolventen durch – ein Test zur Überprüfung der erlernten Theorie und Praxis,
vergibt nach der erfolgreicher Kompetenzfeststellung ein IHK-Zertifikat und
lässt erfolgreiche Teilnehmer an Teilqualifizierungen extern zur Prüfung in staatlich anerkannten Ausbildungsberufen zu.
Teilqualifizierung in 4 Schritten umsetzen
Teilqualifizierungen lassen sich gut in den betrieblichen Alltag integrieren. Der Ablauf beginnt in der Regel mit einer Bedarfsanalyse oder einer konkreten Weiterbildungsplanung.
Ausgangslage analysieren: Welche Qualifikationen, Stärken und Schwächen haben die Mitarbeitenden aktuell?
Zukünftige Anforderungen definieren: Welche Kompetenzen werden durch neue Technologien, Prozesse oder Strategien künftig benötigt?
Qualifikationslücken identifizieren: Wo gibt es Unterschiede zwischen dem aktuellen Qualifikationsstand und den zukünftigen Anforderungen?
Ziele und Prioritäten festlegen: Welche Weiterbildungen sind dringend und wirtschaftlich sinnvoll?
Auf dieser Grundlage werden passende TQ-Module ausgewählt. Diese Module werden in der Regel von zertifizierten Bildungsträgern angeboten, mit denen das Unternehmen kooperiert. Sie kombinieren Theoriephasen beim Bildungsträger mit Praxisphasen im Unternehmen. Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten die Mitarbeitenden ein Zertifikat über die erworbenen Kompetenzen.
Da die Teilnahme oft über einen Bildungsgutschein der Bundesagentur für Arbeit oder über betriebliche Förderprogramme unterstützt wird, müssen Bildungsträger und ihre Qualifizierungsmaßnahmen von einer fachkundigen Stelle akkreditiert sein.
Mitarbeitende frühzeitig einbinden und individuell begleiten
Der Erfolg einer Teilqualifizierung hängt entscheidend davon ab, wie gut Mitarbeitende einbezogen und begleitet werden. Offene Kommunikation und individuelle Förderung sichern Motivation, Lernerfolg und die langfristige Bindung ans Unternehmen.
Wichtige Maßnahmen dabei sind:
Entwicklungsgespräche führen Vor Beginn einer TQ sollte gemeinsam geklärt werden, welches Qualifizierungsziel angestrebt wird und wie es zum betrieblichen Bedarf sowie zu den Interessen und Stärken der Mitarbeitenden passt. Dazu eignen sich z. B. Mitarbeitergespräche.
Motivation fördern und Perspektiven aufzeigen Teilqualifikationen bieten konkrete Aufstiegschancen. Mitarbeitende sollten erkennen, dass sie mit jedem Modul ihre berufliche Zukunft aktiv gestalten – bis zum Berufsabschluss. Regelmäßiges Feedback stärkt zusätzlich das Vertrauen in die eigene Lernfähigkeit.
Unterstützungsbedarf berücksichtigen Teilnehmende benötigen manchmal zusätzliche Hilfen, z.B. beiSprachbarrieren, Lernschwierigkeiten oder der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Gezielte Angebote wie Sprachförderung, Mentoring oder Lerncoaching können hier unterstützen.
Individuelle Lernformen besprechen Je nach Lebens- und Arbeitssituation kann Präsenzunterricht, E-Learning oder ein Teilzeitmodell sinnvoll sein. Passgenaue Lernformen erhöhen die Chance auf einen erfolgreichen Abschluss deutlich.
Das nord-westfälische Qualifizierungskonzept „Erfolg in Schritten“ eröffnet Menschen ab 25 Jahren die Chance, über Teilqualifizierungsmodule in mehreren Schritten einen Beruf zu erlernen – bis zur erfolgreichen Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer. Angesprochen sind Menschen, die bereits länger arbeitslos, Beschäftigte, die wegen einer fehlenden Ausbildung von Arbeitslosigkeit bedroht sind sowie geringqualifizierte Arbeitnehmende in ungekündigter Beschäftigung.