Ein Innovationsraum zeigt seine Stärken

TECH.LAND Xperience bringt Grenzregion zusammen

Münster/Münsterland/Emscher-Lippe-Region. – Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Niederlanden nimmt weiter Fahrt auf: Am 12. März bringt die „TECH.LAND Xperience 2026“ in Münster Wirtschaft, Wissenschaft und öffentliche Institutionen zu einem Festival der Innovationen zusammen. Ein Netzwerk aus 22 institutionellen Partnern in Deutschland und den Niederlanden, darunter Verwaltungen, Wirtschaftsverbände und Hochschulen, zieht dafür gemeinsam mit vielen technologieorientierten Unternehmen an einem Strang. „Es geht darum, das bereits vorhandene Gemeinschaftsgefühl auf beiden Seiten der Grenze weiter zu stärken und vor allem Unternehmen in die Zusammenarbeit einzubinden“, erklärt Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen. Unternehmen bekämen die Chance, Kontakte zu anderen Betrieben und zu Forschungseinrichtungen zu knüpfen, um gemeinsame Projekte und mögliche Geschäftschancen auszuloten.
Unter dem Motto „Transforming Borders into Connections” bringt die TECH.LAND Xperience 2026 Ideen für den niederländisch-deutsche Innovationsraum auf vier Bühnen. „Unternehmen lernen dabei internationale Partner sowie Forscherinnen und Forscher für gemeinsame Projekte kennen“, erläutert Hans Brouwers, Program Manager von TECH.LAND. Beispiele für erfolgreiche, grenzübergreifende Zusammenarbeit in Nord-Westfalen und den Ost-Niederlanden machen Mut und zeigen neue Perspektiven auf. „Unser gemeinsamer Raum mit seinen 5,2 Millionen Einwohnern, 480.000 Unternehmen und 20 Hochschulen war bisher kaum als Technologieregion bekannt“, erklärt er. „Dabei sind wir zum Beispiel in Themen wie Batterieforschung oder Wasserstoff national oder sogar international führend“, ergänzt Jaeckel. Weitere Schwerpunkte, sogenannte Cluster, in denen sich die Grenzregion mit Hilfe der neuen Initiative profiliert, sind „Gesundheit und Medizintechnik“, „Advanced Manufactoring und Robotik“ sowie „Kreislaufwirtschaft“. Auch Chiptechnologie und Verteidigung gewinnen an Bedeutung. TECH.LAND und die TECH.LAND Xperience 2026 haben das Ziel, diese Kompetenzen international sichtbar zu machen. „Dadurch wird unsere grenzüberschreitende Region auch für Talente und Fachkräfte noch interessanter“, ist IHK-Hauptgeschäftsführer Jaeckel überzeugt. Auch der bereits gute Zugang zu Fördertöpfen werde weiter erleichtert.
Die Liste schon gestarteter erfolgreicher Kooperationen im TECH.LAND wird immer länger. Zum Beispiel MOMO-C: Unter diesem Namen wird eine Ladelösung fürs elektrische Fliegen entwickelt. Dabei sind verschiedenste Partner an Bord, darunter Seine Batteriesysteme aus Dülmen, NRG2Fly aus den Niederlanden, die federführende Batterieforschung der Fraunhofer FFB, der Flughafen Münster/Osnabrück, der Twente Airport sowie die Universitäten Münster und Twente. Gefördert wird das Vier-Millionen-Euro-Projekt von der EU, den Ländern NRW und Niedersachsen sowie den niederländischen Provinzen Gelderland und Overijssel.
Ein weiteres Beispiel: Mit 1,5 Millionen Euro unterstützt das EU-Programm EFRE.NRW eine Datenbank, die es kleinen und mittelständischen Unternehmen erleichtert, passende Partner für gemeinsame Vorhaben zu finden. An diese Zielgruppe wendet sich auch Two4C: Dabei erfahren Betriebe aus der Grenzregion, wie weit sie bei der erfolgreichen Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft sind – und wo Verbesserungen möglich sind. Auch im Klimahafen in Gelsenkirchen läuft das deutsch-niederländische Tandem bereits rund: Hier baut Volt H2 aus dem Nachbarland einen Elektrolyseur, der ab 2027 die energieintensiven Unternehmen rund um den Hafen mit umweltfreundlichem grünem Wasserstoff versorgen wird. Und erst im November hat der Digital Hub münsterLAND einen TECH.LAND Accelerator gestartet: Mit 1,2 Millionen Euro Förderung durch das Land NRW werden gezielt technologieorientierte Start-ups im deutsch-niederländischen Ökosystem begleitet.
Solche Projekte bringen das TECH.LAND-Gebiet, in dem ein Bruttoinlandsprodukt von 230 Milliarden Euro erwirtschaftet wird, auch international auf die Landkarten. Für Aufmerksamkeit sorgen darüber hinaus Delegationsreisen, unter anderem in die USA, nach Singapur oder zur EU. „In Brüssel, Berlin, Den Haag und Düsseldorf ist die Technologieinitiative jedenfalls bekannt“, sagt Brouwers.

Das ist TECH.LAND:

Im Mai 2021 unterzeichneten unter anderem die IHK Nord Westfalen sowie die Agenturen Oost.nl und Twente Board auf niederländischer Seite gemeinsam mit vielen Unterstützern eine Absichtserklärung, ein „Memorandum of Understanding“, für TECH.LAND. Im April 2024 startete dann das TECH.LAND-Programm offiziell. Schon vorher haben beispielsweise deutsche Unternehmen Kunden in den Niederlanden beliefert oder Hochschulen auf beiden Seiten der Grenze kooperiert. Neu bei TECH.LAND ist, dass hier ein viel breiter aufgestelltes Technologie-Netzwerk etabliert wird.
Dazu haben sich aktuell 22 Partner aus drei Bereichen zusammengetan: Wirtschaft, Wissenschaft und öffentliche Institutionen. Beteiligt sind neben der IHK unter anderem die Städte Münster und Enschede, die Wirtschafts- und die Technologieförderung Münster, die Handwerkskammer Münster, Münsterland e.V., die Wirtschaftsförderer der Kreise, Euregio sowie unter anderem die Universität Münster, die FH Münster, die University of Twente oder die Saxion Hogescholen. Eingebunden sind zudem viele Unternehmen, darunter vor allem technologieorientierte Mittelständler.

Das sind die Partner von TECH.LAND:

  • IHK Nord Westfalen
  • Oost.nl
  • Twente Board
  • Wirtschaftsförderung Münster
  • Euregio
  • Stadt Münster
  • Gemeente Enschede
  • Münsterland e.V.
  • WFG für den Kreis Borken
  • Handwerkskammer Münster
  • Word Trade Center Twente
  • 8RHK ambassadeurs (Achterhoek)
  • The Economic Board Regio Arnhem-Nijmegen
  • Regio Stedendriehoek Apeldoorn, Deventer, Zutphen
  • WiN Emscher-Lippe
  • University of Twente
  • Universität Münster
  • UKM Universitätsklinikum Münster
  • TAFH Münster
  • Saxion University of Applied Science
  • REACH Euregio Start-up Center
  • NovelT
Weitere Partnerschaften sind in Vorbereitung.