Statistik

Die meisten tödlichen Arbeitsunfälle gibt es auf dem Bau

Dortmund, 27.07.2017. Abstürze bilden einen deutlichen Schwerpunkt als Ursache für tödliche Arbeitsunfälle. Das ergab eine Auswertung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) von über 400 Unfallberichte zu tödlichen Absturzunfällen von 2009 bis 2016.

Leichter Rückgang seit 2010

Obwohl die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle seit 2010 leicht zurückgegangen ist, liegt der Anteil der Absturzunfälle bei etwa 25 Prozent. Laut dem Faktenblatt „Tödliche Arbeitsunfälle - Absturzunfälle" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) brechen die Unfallopfer dabei oft durch Lichtkuppeln oder fallen von Gerüsten.
Nicht tragfähige Bauteile spielten bei etwa jedem dritten Unfall eine Rolle. Auch wenn Abstürze aus 5 bis 10 Metern den größten Anteil ausmachen, so können bereits Stürze aus geringen Höhen tödlich enden. So erfolgte in 49 Fällen der Absturz aus weniger als zwei Metern Höhe.

Baustelle häufigster Unfallort

Die meisten tödlichen Absturzunfälle ereigneten sich bei Montagearbeiten, Demontagetätigkeiten und Transportarbeiten. Dabei ist die Baustelle mit einem Anteil von rund 65 Prozent der häufigste Unfallort. Fast drei Viertel der Unfallopfer waren Routiniers mit mehr als dreijähriger Berufserfahrung. Fast die Hälfte der Abgestürzten war älter als 50 Jahre, alle waren männlich.

Verstöße gegen sicherheitstechnische Vorschriften oft ausschlaggebend

In mehr als der Hälfte der Absturzunfälle war die Gefährdungsbeurteilung unvollständig oder nicht an aktuelle Änderungen des Arbeitssystems angepasst. In knapp 300 Fällen lagen Verstöße gegen sicherheitstechnische Vorschriften vor.
Zudem bestand in 65 Fällen für die zum Unfall führenden Tätigkeiten kein Arbeitsauftrag. Nach Einschätzung der Unfallermittler hätten Absturzsicherungen in etwa jedem dritten Fall Unfallfolgen wahrscheinlich mildern können.

Weitere Informationen

Das Faktenblatt „Tödliche Arbeitsunfälle - Absturzunfälle" kann bei der BAuA heruntergeladen werden.
Quelle: https://www.baua.de/