Aus vollster Überzeugung

Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen bauen Windmühlen, besagt ein altes chinesisches Sprichwort. Josef Gold war schon vor 25 Jahren sicher, dass es zu einem Wandel kommen würde und Sonne sowie Wind zu vergleichsweise günstigem Strom führen. „Damals wurden diese Ideen häufig noch belächelt, aber ich war mir zu 100 Prozent sicher, dass darin die Zukunft liegt“, sagt
Josef Gold. Mit vollster ökologischer Überzeugung und viel Windkraft-Pionierarbeit investierte er 1993 zusammen mit weiteren Partnern, die seinem Wissen und seinem Weitblick vertrauten, schließlich in eine Windkraftanlage im Bayerischen Wald bei Sengenbühl. Der Startschuss war gefallen. Seit 1997 beschäftigt sich die GSW aus Kirchroth nun mit der Projektplanung, Realisierung und Betriebsführung von Erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen. Neben der Koordination der Finanzierung wirbt das Unternehmen Eigenkapital im Rahmen von Fondsmodellen ein, um möglichst vielen Menschen mit regionalem Bezug zu den Anlagen die Möglichkeit an einer fairen, wirtschaftlichen und ökologischen Beteiligung bieten zu können. So hat jeder die Möglichkeit, indirekt energieautark zu werden.

2002 erfolgte die Portfolio-Erweiterung um die Photovoltaik. Es wurden Dächer der Kommunen im Landkreis Straubing-Bogen angemietet und echte Bürgersolarstromprojekte entwickelt. GSW begann auch, Dach-Photovoltaikanlagen selbst zu projektieren, zu errichten sowie zu warten und setzte dabei stets auf Qualität und Zuverlässigkeit. „Unsere Kunden sind glücklicherweise immer schon sehr bewusst, entscheiden nicht nur nach dem Preis, sondern schauen auf Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit“, sagt Josef Gold. Selbst auch vorausschauend, hat er frühzeitig die Nachfolge für sein Unternehmen geregelt. 2008 traten die Kinder Christian Gold und Lucia Gold als Unternehmensnachfolger sowie Gesellschafter-Geschäftsführer mit an die Führungsspitze. „Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, obwohl wir beide zunächst einen anderen Weg gewählt hatten“, sagt Lucia Gold. Sie und ihr Bruder vertrauen sich blind und sind inzwischen wie Firmengründer Josef Gold absolute „Überzeugungstäter“. Lucia Gold sagt:

2009 errichtete das Unternehmen dann die erste PV-Freilandanlage in Hadersbach bei Geiselhöring. Die Ideen und die Qualität von GSW sprachen sich herum und das Interesse wuchs schnell, sodass immer wieder neue Mitarbeiter ins Team geholt werden konnten. Ein neues Bürogebäude in Kirchroth entstand. 2013 setzte GSW das bisher größte Bürgerprojekt mit insgesamt über 40 Millionen Euro Investitionsvolumen in 15 Megawatt Windkraft in Niedersachsen um und 12 Megawatt Photovoltaik in Straubing mit über 400 Gesellschaftern. Eine weitere Büroerweiterung folgte und der Bau einer Lagerhalle für das inzwischen 30 Mitarbeiter zählende Unternehmen.

Der 2019 begonnene Anbau bot dann wieder Platz für zwölf neue Beschäftigte. Die Umsetzung in voll­ökologischer Bauweise mit Holzständer, Lehmputz und einer Belüftungsanlage sowie innen Holzschreibtischen war für die Familie Gold natürlich selbstverständlich. 2021 kam auch eine neue Lagerhalle in Holzständerbauweise mit einer Fläche von 1.000 Quadratmetern dazu. In Atting errichtete GSW 2023 das erste Umspannwerk für einen Freiland-Photovoltaikpark mit 58 MWp Leistung, auf das die Unternehmer sehr stolz sind.

Die GSW-Gruppe besteht heute aus zwei Zweigen, einmal dem für die großen Bürgerenergieparks und dem größeren für die Planung und Umsetzung von Projekten, der inzwischen etwa 100 Firmen verwaltet. „Jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, wo wir sagen, wir haben die Optimalvorstellung unseres Unternehmens erreicht, wir wollen keine maximale Expansion“, sagt Lucia Gold. Die Auftragsbücher sind auf Jahre hinaus gut gefüllt und das erfolgreiche 55-köpfige Team hat sich gefunden. GSW bildet erfolgreich im Bereich Elektrotechnik und auch im Büromanagement aus und die Infrastruktur ist heute ebenfalls ideal. „Wir haben langfristig eine sehr gute Perspektive, wollen unsere Kunden rundum dauerhaft gut betreuen und unseren Bestand an Anlagen optimal in Schuss halten“, bestätigt Christian Gold.

Trotz der hohen Arbeitsauslastung findet die Familie Gold aber immer Zeit für ein ganz anderes wichtiges Projekt: den von Josef Gold mitgegründeten Verein „Connecting Continents“ in Tansania. Das Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen Schulbildung zu ermöglichen. So entstand aus Spendengeldern eine – wie könnte es auch anders sein – energieautarke Secondary-School für inzwischen 300 Schüler. Die Hälfte sind Mädchen und ein Viertel Waisen oder Halbwaisen, die das Schulgeld nicht selbst aufbringen können. „Den Verein gibt es fast schon länger als unsere Firma. Und auch hier ist es so wie bei GSW:  Wir machen das alles von Herzen und aus vollster Überzeugung“, fasst Josef Gold zusammen.