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Deutliches Plus für unsere Azubizahlen

Die Bilanz des Ausbildungsjahres 2023 gibt Anlass zur Hoffnung.
Vom 1. Januar bis 31. Dezember wurden im IHK-Bezirk Niederbayern knapp 4.460 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das ist ein Plus von fast sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ebenfalls gestiegen ist die Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse über alle Lehrjahre hinweg. Mit 10.850 fiel sie um 1,2 Prozent höher aus als 2022. „Daraus leiten wir ab: Die durch die Corona-Pandemie bedingte Delle ist überwunden“, sagt Karl Heinz Friedrich, Bereichsleiter Berufliche Bildung. Zum Vor-Corona-Niveau fehlen lediglich knapp 130 Ausbildungsverträge.
Die Zahlen belegen zwei wichtige Tatsachen: „Einerseits zeigen unsere Betriebe weiterhin eine extrem hohe Ausbildungsbereitschaft. Andererseits gibt es viele junge Menschen, die sich für den Weg der beruflichen Bildung entscheiden.“ Doch es dürften gerne mehr sein. Die Ausbildungskapazitäten der Unternehmen sind nicht ausgeschöpft. Daher intensiviert die IHK Niederbayern ihre Bemühungen im Bereich Berufsorientierung.
In den Jahren 2024 und 2025 wird der Fokus insbesondere auf der Erstorientierung liegen, um eine frühzeitige und talentgeleitete Berufswahl zu fördern. „Wir möchten Jugendlichen, Eltern und Lehrern die Berufsvielfalt aufzeigen“, betont Karl Heinz Friedrich. Immerhin gibt es über 150 IHK-Ausbildungsberufe, die es wert sind, beispielsweise im Rahmen von Schnupperpraktika erkundet zu werden. Doch die IHK Niederbayern will nicht nur den Blick für die vielen Möglichkeiten öffnen. Auch die Gleichwertigkeit der Abschlüsse von schulischer und akademischer Bildung soll verstärkt in die Öffentlichkeit getragen werden. Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) verdeutlicht unter anderem, dass der Meisterabschluss dem Bachelor-Niveau entspricht. „Das ist ein starkes Signal. Es gibt zwar verschiedene Abschlüsse, doch die erlangten Kompetenzen sind vergleichbar – und auch mit beruflicher Bildung ist eine tolle Karriere möglich“, betont Karl Heinz Friedrich.