IHK Politisch

Für den Erhalt der deutschen Stromgebotszone: Vollversammlung verabschiedet Positionspapier

Die Situation ist bekannt: Während mit den Industriezentren große Stromverbraucher im Süden Deutschlands angesiedelt sind – auch der Wirtschaftsraum Niederbayern zählt dazu – wird Windstrom als wichtiger Bestandteil im Energiemix vor allem im Norden erzeugt. Gleichzeitig fehlen die notwendigen Übertragungskapazitäten, um diese Unwucht auszugleichen.
Die EU prüft derzeit, ob und wie der deutsche Strommarkt in Gebotszonen aufgeteilt werden kann, eine Entscheidung wird für 2025 erwartet. Die IHK Niederbayern spricht sich klar gegen derartige Pläne aus. Das einheitliche Strommarktgebiet für Deutschland (gemeinsam mit Luxemburg) aufzugeben, würde für die hiesigen Unternehmen bedeuten: noch höhere Strompreise, noch mehr Aufwand, noch weniger Planungs- und Investitionssicherheit. Als erste IHK in Bayern hat daher die Vollversammlung der IHK Niederbayern bei ihrer vergangenen Sitzung ein gemeinsames Positionspapier der bayerischen IHKs verabschiedet, in dem sich die Wirtschaft vehement für den Erhalt des einheitlichen Strommarktgebiets ausspricht. Die in den IHKs organisierte Wirtschaft in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz will sich dieser Position anschließen.
Die Wirtschaft sendet an Bund und Länder die klare Botschaft, sich dem entschieden entgegenzustellen und die notwendigen Abstimmungsgespräche, auch mit den Nachbarstaaten, in die Wege zu leiten. Soll das Ziel einer klimaneutralen Stromversorgung Deutschlands bis 2045 erreicht werden, muss ein Schwerpunkt auf den intelligenten und vor allem synchronen Ausbau von erneuerbaren Energien, Speichern und der dazugehörigen Netzinfrastruktur gelegt werden – eine Aufteilung des Strommarkts läuft dem hingegen zuwider.
Das Positionspapier mit dem Titel "Erhalt der deutschen Stromgebotszone" können Sie hier lesen.