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Straße, Wasser, Schiene: Ausbau ist für starken Wirtschafts-Standort wichtig

Eine gute Verkehrsanbindung ist für die Wettbewerbsfähigkeit der global vernetzten Wirtschaft unabdingbar. Das gilt vor allem für eine überwiegend ländlich geprägte Flächenregion wie Niederbayern. Dazu bezieht der IHK-Fachausschuss Industrie Position.

Niederbayern ist logistische Drehscheibe

„Aufgrund der Produktdimensionen ist es für uns sehr wichtig, ab Werk direkt verschiedene Transportmöglichkeiten zur Verfügung zu haben“, zeigt Franz Maier, Geschäftsführer der STREICHER Maschinenbau GmbH & Co. KG, auf. „Mit der Anbindung über Straße, Schiene und Wasser an das transeuropäische und internationale Verkehrswegesystem bietet die Region daher einen besonderen Standortvorteil. Mit dieser guten Basis, wie etwa die Binnenhäfen Straubing, Deggendorf und Passau zeigen, ist Niederbayern auch logistische Drehscheibe des globalen Warentransports. Dennoch sind aus Sicht der Industrie gezielte zukunftsweisende Weiterentwicklungen der Verkehrsinfrastruktur dringend notwendig.“

Modernisierung und Ausbau sind nötig

„Wir wollen zum Beispiel als weltweit treibende Kraft für innovative Systemlösungen im Schienen- und Nutzfahrzeugbereich die Mobilität sicherer und effizienter gestalten“, greift der Leiter des Knorr-Bremse  Werks in Aldersbach und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Knorr-Bremse AG, Franz-Josef Birkeneder, die Forderung auf: „Dazu muss aber auch die Infrastruktur geeignet sein. Und gerade hier zeigt schon die Basis deutliche Defizite – beispielsweise bei der lückenlosen Mobilfunkabdeckung entlang der Verkehrsachsen. Außerdem stößt man in Niederbayern beim für den nachhaltigen Gütertransport so wichtigen Schienennetz schnell auf Probleme. Bekanntes Negativbeispiel, nicht nur aus Sicht der Industrie, ist der immer noch nicht erfolgte Ausbau zwischen Plattling und Landshut zu einer durchgängig zweigleisigen Strecke.“

Zu viele Nadelöhre auf der Strecke

Parallelen dazu sieht Klaus Bubl, Geschäftsführer der erform GmbH: „Zwar ist Niederbayern mit drei Autobahnen sowie ergänzenden Bundes- und Staatsstraßen auf den ersten Blick gut angebunden. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich allerdings viele offene Baustellen – etwa bei der durchgängigen Fertigstellung der A94, beim sechsspurigen Ausbau der A3, bei der Realisierung der B15neu sowie bei den vielen Nadelöhren in den Verläufen der B11, B12 oder B20. Gerade aus Sicht der eng vernetzten Industrie, etwa wie in unserem Betrieb mit Just-in-time-Lieferungen an unsere Kunden, müssen alle aufgezeigten Maßnahmen beschleunigt und zeitnah umgesetzt werden.“

Straße, Schiene, Wasser: Optimale Logistikabläufe sind nötig

Der Vorsitzende des IHK-Fachausschusses für Verkehr, Logistik und Infrastruktur sowie Geschäftsführer der Pfeil Spedition + Logistik GmbH & Co. KG, Jürgen Pfeil, fasst zusammen: „Niederbayern ist überregional und international wirtschaftlich stark verflochten. Mit einem vergleichsweise hohen Industrieanteil von über 40 Prozent an der Bruttowertschöpfung ist auch ein überproportional hohes Güteraufkommen verbunden. Optimale Logistikabläufe sind daher für die ansässige Wirtschaft von herausragender Bedeutung. Die internationale Schienenmagistrale Nürnberg–Passau–Wien–Budapest, die Autobahnen A3, A92 und A94, ergänzende Bundes- und Staatsstraßen sowie die Wasserstraße Donau bilden dafür das Rückgrat in der Verkehrsinfrastruktur. Um aber im Wettbewerb mit den prosperierenden Nachbarregionen bestehen zu können, sind Ausbau- und Beschleunigungsmaßnahmen, Lückenschlüsse sowie die Fortentwicklung von Verknüpfungsmöglichkeiten erforderlich. Dies gilt gleichermaßen für den Erhalt unserer leistungsfähigen Struktur im Logistikgewerbe.“

Alle Positionen des IHK-Fachausschuss Industrie

Eine komplette Version des Industriepolitischen Positionspapiers oder alternativ eine kurze Zusammenfassung der zentralen Inhalte gibt es unter www.ihk-niederbayern.de/industriepolitik zum Download.